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Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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Autostraßen im Wald ständig durch Lastwagen und andere Fahrzeuge dezimiert worden war.
    Eine weitere Bedrohung waren freilaufende Hunde, die das Wild jagten und die Jungen rissen. Die Tiere hatten sich an Zäunen verletzt oder Plastiktüten verschluckt, die von den Ausflüglern achtlos weggeworfen wurden und sie waren in Glasscherben getreten. Als sich solche >Unfälle< häuften, beschloss man, das Rotwild in einem Gehege anzusiedeln, damit es nicht völlig ausstarb.
    Während der Ratteninvasion war es Denisons größte Sorge gewesen, dass die Bestien die Hirsche und Rehe in ihrem Gehege angreifen könnten. Er hatte um einen ständigen Posten oder wenigstens um eine Patrouille gebeten, die das Gebiet überwachen sollten, und die Armee war seinem Wunsch nachgekommen. Von allen Waldtieren liebte Denison diese edlen Kreaturen am meisten.
    Er zog das Tor weit auf, stieg wieder in den Wagen und fuhr durch. Während er ausstieg, um das Gatter zu schließen, ließ er den Motor laufen. Von den Tieren war nichts zu sehen, für Denison nichts Ungewöhnliches, denn sie waren sehr scheu. Er fuhr den Zaun ab, suchte nach Lücken oder hängengebliebenen Tieren. Sie hatten einen starken Wandertrieb, waren aber unfähig, sich mit eigener Kraft aus dem Drahtverhau zu befreien.
    Denison ahnte die Kadaver eher, als er sie sah. Sie lagen über eine große Fläche verstreut, als ob die Tiere in panischer Angst in verschiedene Richtungen auseinandergestoben wären. Denison sprang aus dem Wagen und stolperte, ohne das Funksprechgerät mitzunehmen, das jetzt zur Standardausrüstung gehörte, auf die blutigen, halb aufgefressenen Kadaver zu. Seine Wangen waren schweißnass, und er schüttelte immer wieder, ungläubig den Kopf. Fünf, sechs, sieben, noch mehr. Insgesamt neun. Großer Gott, dort hinten, keine hundert Yards entfernt, lag wieder einer. Da drüben am Zaun der nächste...
    Er starrte auf die reglose Erhebung, war sich nicht sicher ... Ringsum nur Blut, aus dem sich die sauberen Stellen hell abhoben...
    Er ging näher an das verendete Tier heran. Sein Kummer machte ihn blind und taub für etwaige Gefahren, die ringsum lauern konnten. Je näher er kam, umso mehr wurde es zur Gewissheit. Dann stand er vor dem zerfleischten Körper, in dessen Schädel unterhalb des Geweihs ein großes Loch klaffte. Das Blut war noch nicht geronnen, der Tod schien erst vor kurzem eingetreten zu sein. Er erkannte an den Fetzen, die von dem weichen, hellen Fell noch übriggeblieben waren, dass die Ratten den weißen Hirsch abgeschlachtet hatten...
    Whittaker stieß die rostigen Flügel des Tores weit auf, und Pender fuhr mit dem Audi hindurch. Während er auf den Senior-Tutor wartete, der hinter ihm das Tor wieder schloss, betrachtete er durch die Windschutzscheibe die lange gerade Straße vor sich, die auf beiden Seiten von einer dichten grünen Wand hoher Kiefern gesäumt wurde.
    In der Ferne konnte er gerade noch den düsteren, wuchtigen Umriss von Seymour Hall erkennen. Die Schornsteine standen als dunkle Silhouetten vor dem klaren Himmel.
    Whittaker öffnete die Beifahrertür und stieg ein. Langsam rollte der Wagen vorwärts, beide Männer starrten angestrengt auf die Bäume, suchten nach klaffenden Löchern in der Rinde, achteten auf jede plötzliche Bewegung.
    »Was meinen Sie?« fragte Whittaker und ließ dabei die Bäume nicht aus den Augen. »Wir haben seit unserem Gaseinsatz vor zwei Wochen nicht die geringste Spur von ihnen entdeckt.«
    Pender schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Ich würde gerne glauben, dass wir sie alle erwischt haben. Doch ich werde mein ungutes Gefühl nicht los.«
    »Wieso eigentlich? Beinahe jeder Quadratzoll der Waldregion ist inzwischen abgesucht worden. Nur ein paar Gebäude müssen wir jetzt noch inspizieren. Sogar die Ruine da vorne wurde vom Hubschrauber aus überprüft. Die frei herumlaufenden Schweine waren putzmunter.«
    »Trotzdem werde ich erst ruhig schlafen, wenn jedes Gebäude auf unserer Liste abgehakt ist.«
    »Vielleicht haben Sie recht. Auch ich bin froh, wenn die ganze Gegend wieder freigegeben ist. Selbst dann werde ich mich wahrscheinlich noch ein paar Jahre lang vor dem Wald fürchten.«
    Pender stoppte vor dem groben Holzgatter, das die Zufahrt zu dem sanft ansteigenden Feld unterhalb des zerstörten Anwesens versperrte.
    »Sie können da nicht mit dem Wagen hinauffahren«, sagte Whittaker. »Hier ist es schon schlimm genug, aber weiter oberhalb haben die Schweine den Pfad in ein Schlammbad

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