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Herbst - Ausklang (German Edition)

Herbst - Ausklang (German Edition)

Titel: Herbst - Ausklang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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mit der Schulter gegen die Tür krachte. In der Küche versuchte Ainsworth, sich in den Pausen zwischen Jas’ Anläufen den Weg nach draußen freizutreten. Schließlich verursachten sie zusammen genug Schaden an der Tür, um sie aufzubekommen. Ainsworth wankte ins Café hinaus, wirkte so wackelig auf den Beinen wie eine der wandelnden Leichen. Melanie leuchtete ihm mit der Taschenlampe ins Gesicht und zuckte zusammen. Ainsworth hatte tiefblaue Flecken, und ein Auge war zugeschwollen. Vor Jas sank er auf die Knie und spuckte Blut aus.
    »Was zur Hölle ist mit dir passiert?«, wollte Jas wissen. »Wer hat das getan?«
    »Lorna«, antwortete er, brachte ihren Namen kaum hervor.
    Jas drehte sich um und warf Melanie einen finsteren Blick zu. »Such sie.«
    »Aber sie ist wahrscheinlich weg ...«, setzte Melanie an.
    »Es können nicht alle nach draußen verschwunden sein. Treib den Rest zusammen.«
    »Das hat ja toll geklappt«, höhnte Kieran. »Netter Rettungsversuch.«
    »Fick dich«, spie Harte ihm entgegen. »Wir haben die meisten Leute rausgeschafft.«
    »Aber nicht alle.«
    »Noch ist Zeit«, ergriff Lorna das Wort. »Jas kann uns hier nicht einsperren.«
    »Ich hab den Eindruck, genau das will er versuchen«, erwiderte Kieran und blickte über Lornas Schulter durchs Fenster hinaus. »Seht ihr? Er lässt jemanden mit einem Van das Tor blockieren.«
    »Tja, dann sind wir am Ende«, meinte Howard stöhnend.
    »Nicht ganz«, widersprach Kieran. »Es gibt noch einen Weg nach draußen.«
    »Blödsinn. Du verarschst uns doch«, sagte Harte rasch. Unwillkürlich baute er sich vor Kieran auf, der jedoch nicht reagierte.
    »Woher wissen wir, dass du uns nicht reinlegen willst?«, fragte Howard.
    »Gar nicht. Jetzt haltet die Klappe und versteckt euch. Es kommt jemand.«
    Reges Treiben brach aus, als alle in andere Räume des Wohnwagens verschwanden oder unter Betten hechteten. Lorna kauerte sich in dem beengten Essbereich unter einen Melamintisch und lauschte, als Kieran nach draußen ging. Sie hörte ihn reden und nahm auch Melanies Stimme wahr.
    »Nein, hier drin hab ich nachgesehen«, sagte er. »Der Wohnwagen ist leer. Sie müssen in dem Laster entkommen sein.«
    »Jas rastet völlig aus. Er jagt mir Angst ein, Kieran.«
    »Mir jagt er schon Angst ein, seit heute Morgen alles angefangen hat. Halt dich an Paul und Will, dann sollte dir nichts passieren.«
    »Bist du sicher, dass sie nicht da drin sind?«
    »Ich sag dir doch, Mel, der Wohnwagen ist leer. Ich wollte mich als Nächstes gerade rings um die Jauchegrube umsehen. Ich glaube, ich habe dort Leute gehört.«
    Lorna hörte, wie sich Schritte entfernten, dann kehrte Kieran zum Wohnwagen zurück. Sie hob den Kopf über den Tisch, und er bedeutete ihr, hervorzukommen. Sie zischte den anderen zu, dass sie ebenfalls ihre Verstecke verlassen sollten.
    »Also, wo ist dieser andere Ausgang?«, fragte Lorna. »Ich habe ihn noch nie gesehen.«
    »Wie seid ihr reingekommen?«, wollte Howard von Harte wissen.
    »Über die Mauer. Harry, der Typ, der gerade mit dem Lastwagen weg ist, ist früher viel geklettert. Das Seil ist wahrscheinlich noch da, falls es jemand versuchen will.«
    »Nicht nötig«, mischte sich Kieran ein. »Es gibt einen anderen Weg.«
    »Warum sollen wir dir glauben?«, sagte Lorna. »Du stärkst Jas seit Tagen den Rücken. Wahrscheinlich bluffst du nur ...«
    »Ich weiß, wie das wirken muss, aber ich hab nur vernünftig gehandelt. Schien mir sinnvoll zu sein, in der Nähe des Kerls zu bleiben, der den meisten Lärm macht.«
    »Darüber können wir später diskutieren«, fand Harte. »Wo ist dieser Weg nach draußen?«
    »Ich bin von Anfang an hier gewesen«, erklärte Kieran. »Ich bin an dem Vormittag, als alle gestorben sind, auf die Burg gestoßen und beschloss, hier zu bleiben. Etwas Sichereres als eine Burg konnte ich mir nicht vorstellen.«
    »Und? Komm zum springenden Punkt.«
    »Anfangs waren wir nur wenige und dachten, wir hätten die Burg vollkommen versiegelt. Aber eines Tages saßen wir gerade rum, und plötzlich tauchte Jackson wie aus dem Nichts auf.«
    »Wie?«
    »Das versuche ich ja gerade, euch zu sagen. Er hat einen anderen Weg herein gefunden. Er ist durch die Verliese gekommen.«
    »Schön, also wie kommen wir raus?«
    »Der Ausgang ist hinten im Andenkenladen. Folgt mir und ich zeige ihn euch.«

42
    Kieran führte die anderen in der Dunkelheit über den Hof. Harte hatte noch kaum zwei Schritte aus dem Wohnwagen gemacht, da packte

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