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Herbst - Ausklang (German Edition)

Herbst - Ausklang (German Edition)

Titel: Herbst - Ausklang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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mündete. Am Eingang zu der Kammer hielt er inne. Von den Wänden hingen bunte Exponate, und eine weitere Puppe war für ihre Sünden an den Fels gekettet worden. Harte und Kieran flankierten ihn. Harte trat einige Schritte vor, dann erstarrte er.
    »Verfluchte Scheiße!«, rief er. »Leichen!«
    »Schon gut«, sagte Michael rasch, laut genug, damit ihn auch die anderen hinter ihm hören konnten. »Das ist bloß wieder eine Puppe.«
    »Nein, ist es nicht«, widersprach Kieran, ergriff seinen Arm und drehte ihn herum. »Schau.«
    Hartes Taschenlampe hatte einen Toten erfasst, der auf ihn zuzuwanken begann. Harte hielt den Lichtstrahl auf das groteske Gesicht der Kreatur gerichtet und suchte verzweifelt in seinen Taschen nach etwas, das er als Waffe benutzen konnte.
    »Da sind noch mehr«, stellte Kieran fest. »Oh Scheiße, da sind ganze Massen.«
    Michael beobachtete voll Grauen, wie sich mehr und mehr Leichen ins Licht bewegten. Sie schienen von der Taschenlampe wie Motten angezogen zu werden und stolperten immer näher.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Caron verängstigt, eingezwängt zwischen Michael, Kieran und Harte auf der einen Seite und Howard und Lorna auf der anderen.
    »Zurückgehen«, antwortete Harte, der bereits versuchte, sich zu entfernen. »Wir müssen zurück hinter eine der Türen, durch die wir gekommen sind.«
    »Aber die werden trotzdem kommen«, gab Lorna zu bedenken, womit sie das Offensichtliche aussprach. »Scheiße, dann können wir genauso gut ganz zurückgehen und unser Glück bei Jas und den anderen versuchen.«
    Die Toten kamen weiter heran. Mittlerweile konnte Michael mindestens fünf sehen, weitere mochten sich dahinter befinden. Er wollte nicht hinsehen, gleichzeitig jedoch wünschte er, ihre Lampen wären heller. Der Gedanke an das, was sich in den Schatten verbarg, war beängstigender als das, was er sehen konnte. Wie viele mochten noch hier sein?
    Der vorderste Leichnam schien nunmehr ihn ins Visier genommen zu haben, und er spürte, wie sich seine Nackenhaare aufrichteten, als der Kadaver das abgezehrte Gesicht hob und ihn mit traurigen, eingesunkenen Augen unverwandt anstarrte. Jemand stieß linkisch von hinten gegen ihn, und er stützte sich panisch an der Wand ab, suchte verzweifelt Halt. Und der Tote kam weiter näher ...
    »Nimm das«, sagte Howard dicht hinter ihm. Michael schaute zurück, und der andere Mann drückte ihm einen Schraubenzieher in die Hand. »Hab ich im Andenkenladen gefunden. Dachte, ich nehm’ ihn für alle Fälle mit. Mach das verfluchte Ding alle!«
    Michael griff noch nicht an. Es war lange her, seit er zuletzt einen Toten in diesem Zustand gesehen hatte – nicht annähernd so verwest wie die Kadaver draußen vor der Burg, nach wie vor in der Lage, sich mit einiger Kraft und Geschwindigkeit zu bewegen ... Das erinnerte an die Leichen, die sie von der Insel beseitigt hatten, als sie ursprünglich dort eingetroffen waren. Allerdings war das vor Monaten gewesen ...
    Michael wusste, dass er keine andere Wahl hatte. Der Rest dieser erbärmlichen Hosenscheißer würde ihm nicht helfen. Trotz seiner immer noch beträchtlichen Masse war es Howard gelungen, sich nach hinten zu quetschen, wo er nun im Gang mit Lorna und Caron kauerte. Lorna hielt sich an Carons Arm fest. Caron versuchte, sie zurück zur Burg zu schleifen. Michael wusste, wenn er hier rauswollte, musste er die Kontrolle übernehmen. Er umklammerte den Schraubenzieher wie einen Dolch. In der anderen Hand behielt er die Taschenlampe, damit er sehen konnte, was er tat. Dann rannte er auf den nahenden Leichnam zu und brüllte vor Wut.
    Die Kreatur hielt inne. Michael hielt ebenfalls mitten im Angriff inne, überrascht von dieser unerwarteten Reaktion. Der Tote taumelte unstet einige Schritte zurück und hob einen Arm, als versuche er, sich zu schützen. Das verfluchte Ding schien sich vor ihm zu fürchten.
    »Was zum Teufel ist hier los?«, fragte er, als er sich wieder in Bewegung setzte. Der Leichnam wich weiter zurück, prallte linkisch gegen die anderen, die sich mittlerweile hinter ihm befanden. »Seht euch dieses Ding an. Das ist nicht richtig.«
    »Wen juckt’s?«, brüllte Howard aus sicherer Entfernung. »Mach sie alle! Erledige sie einfach!«
    Harte fand den Mut wieder und ging auf den ersten Toten zu, fest entschlossen, das zu tun, was Michael offensichtlich nicht wollte, aber Michael ließ den Arm vorschnellen und hielt ihn zurück.
    »Für so etwas haben wir keine Zeit«, drängte

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