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Herbst - Ausklang (German Edition)

Herbst - Ausklang (German Edition)

Titel: Herbst - Ausklang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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ihm zu beißen versuchte, sich von Seite zu Seite bewegte, ihm immer wieder die Sicht versperrte und die Scheibe mit schmierigen, cremefarbigen Flecken überzog.
    Die Karte war schlicht, comichaft und wies nur wenige Details auf. Erst, als Driver klar wurde, dass die besten Orientierungsmerkmale die Hügel waren, zwischen denen er sich befand, begann sich endlich alles, zu einem sinnvollen Bild zusammenzufügen.
    Jetzt hab ich’s.
    Er konnte sehen, wo das Feuer vergangene Nacht gebrannt hatte. Von der Stelle kräuselte sich noch immer leicht, aber stetig Rauch empor, der sich als dünne Ranken dunkleren Graus vor den weißlicheren Wolken abzeichnete. Driver senkte den Blick und stellte fest, dass der Rauch bizarrerweise von einer Burg zu stammen schien. Er griff zu einem der Touristenreiseführer der Umgebung und blätterte ihn auf der Suche nach etwas durch, das dem Gemäuer ähnelte.
    Schließlich fand er es. Cheetham Castle.

7
    Driver beschleunigte auf das Schloss zu und überrollte alles, was dumm genug war, sich ihm in den Weg zu stellen. Je näher er kam, desto dünner war der Rauch in der Luft geworden. Inzwischen begann er bereits zu zweifeln, ob er ihn überhaupt je gesehen hatte. War es eine Halluzination gewesen? Hatte er sich durch Wunschdenken eine schlichte Wolkenformation als etwas anders vorgestellt? Falls es doch ein Feuer gewesen war, bestand durchaus die Möglichkeit, dass es versehentlich ausgebrochen sein könnte und jener Ort genauso ausgestorben wie jeder andere war. Aber wie dem auch sein mochte, inzwischen war er bereits fast da. Zum ersten Mal, soweit er sich zurückerinnern konnte, freute er sich ausnahmsweise, einige Leichen mehr umherschlurfen zu sehen. Ihre Zahl gab ihm Zuversicht, denn je mehr er von ihnen sah, desto höher schien die Wahrscheinlichkeit zu sein, dass unlängst andere Überlebende hier gewesen waren. Im besten Fall würde er auf einen Stützpunkt in vollem Betrieb stoßen, im schlechtesten auf einen verdammt guten Ort, an dem man sich eine Weile verstecken konnte. Vorausgesetzt natürlich, er könnte hinein.
    Er folgte dem Verlauf einer Straße, die grob den Verlauf der Burgmauer widerspiegelte, wenngleich in gutes Stück entfernt. Zwischen ihm und der Festung befand sich eine gewaltige Menge von Leichen, vermutlich sogar noch mehr, als er auf das Hotel in Bromwell vorrücken gesehen hatte. Der Umstand, dass sich hier so viele so dicht auf so verhältnismäßig kleinem Raum drängten, war sowohl hilfreich als auch hinderlich. Diejenigen, die ihn bereits bemerkt hatten, steckten fest und konnten sich kaum rühren, allerdings verhinderte ihre Masse auch, dass Driver viel von der unmittelbaren Umgebung sehen konnte. Trotz seiner erhöhten Sitzposition konnte er über die Toten hinweg kaum etwas erkennen.
    Driver zwang sich zu Konzentration und achtete wieder auf die Straße, steuerte jäh um das Heck eines ausgebrannten Autos herum und vernichtete dabei mehrere Einzelgänger der Leichen. Im Rückspiegel beobachtete eine der Kreaturen, die er gerade überfahren hatte. Er hatte ihr Becken und ihr Rückgrat zermalmt – das wusste er, da er das Knirschen regelrecht gespürt hatte –, dennoch verfolgte sie ihn noch immer. Hartnäckig. Verbissen. Sie konnte nur noch die Arme bewegen und schien, über den Asphalt zu schwimmen zu versuchen.
    Die Straße stieg an, und Driver erlangte einen etwas besseren Blick auf das Gelände rings um die Burg. Voll Erleichterung und Überraschung stellte er fest, dass sich die Masse der Leichen nicht ganz bis zu den Burgmauern erstreckte, was eindeutig an dem steilen Hang lag, der dorthin führte. Außerdem sah er, dass sich eine bizarre Schlange der Kadaver von der Hauptmasse hinauf zum Torhaus erstreckte. Sie schienen einer Art weg zu folgen, beinah so, als stellten sie sich an und wollten hinein. Und das, so entschied her, würde auch seine beste Möglichkeit sein, hineinzugelangen.
    Driver fuhr weiter und erreichte die sich nach oben schlängelnde Reihe der Leichen. Oben konnte er mittlerweile das fest verschlossene Holztor der Burg erkennen. Unmittelbar davor staute sich ein dicker Pfropfen toter Körper. Aus dieser Richtung war der Winkel der Abzweigung auf den Weg zu eng, deshalb folgte er der Straße weiter und wendete auf einem großen, teilweise mit Kadavern gefüllten Schotterparkplatz. Einige schleuderten sich ihm entgegen und wurden von der Front des Busses erfasst wie gegen die Windschutzscheibe klatschende Fliegen.
    Er

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