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Herbst - Ausklang (German Edition)

Herbst - Ausklang (German Edition)

Titel: Herbst - Ausklang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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wollten.«
    »Uns?«
    »Genau.«
    »Was ist aus den anderen geworden?«
    Mittlerweile hörte sich Kieran regelrecht anklagend an, und Jackson zügelte ihn rasch.
    »Sachte, Kumpel. Driver hat einen harten Tag hinter sich.«
    »Heutzutage ist jeder Tag hart«, gab Kieran unbeeindruckt zurück. »Also, was ist passiert? Wo sind sie?«
    »Wir haben die Wohnungen verlassen, als uns die Leichen zu nah gekommen sind.«
    »Wie viele von euch?«
    Driver überlegte und versuchte, sich zu erinnern. Während vor seinem inneren Auge die Gesichter der Menschen vorbeizogen, mit denen er sich in den Wohnungen aufgehalten hatte, entstand eine Pause.
    »Acht.«
    »Und du bist der Einzige, der noch übrig ist?«
    »Wo bist du hingegangen?«, wollte Jackson wissen und riss damit die Befragung an sich. »Du hast etwas von einem Hotel erwähnt.«
    »Stimmt. Drüben in Bromwell. Dort sind wir auf weitere Menschen gestoßen.«
    »Wie viele weitere?«
    Erneut eine gefühlt endlos lange Pause. Jackson lehnte sich auf dem Stuhl zurück, während er auf Drivers Antwort wartete. Der schien Mühe haben, sich zu erinnern. Herrgott noch mal , dachte Jackson. Wir haben alle viel durchgemacht, aber das ist echt zäh.
    »Fünf«, sagte Driver schließlich. »Und einen Hund.«
    »Das macht also insgesamt 13.«
    »Und einen Hund«, fügte Kieran sarkastisch hinzu. Jackson schleuderte ihm einen vernichtenden Blick zu.
    »Und wo sind die alle?«
    »Weiß ich nicht genau«, antwortete Driver. »Die Lage wurde schlimm, wie es immer ist. Ich wusste, dass uns wahrscheinlich eine beschissene Situation bevorsteht, und hab mich deshalb in einem der Zimmer eingeschlossen. Hab mich von den anderen abgekapselt.«
    »Du hast dich versteckt?«
    »Wenn man so will. Ja, könnte man wohl sagen. Ich finde, manchmal ist es einfach besser, für sich zu bleiben, ihr nicht?«
    Die Äußerung erwischte Jackson unvorbereitet. Zufällig sah er es genauso.
    »Na schön, kommen wir zum Punkt«, sagte er, da sich seine Geduld dem Ende zuneigte. »Erzähl uns einfach, was passiert ist. Was ist aus den anderen geworden?«
    »Ich bin nicht ganz sicher. Sie haben die Leichen eine Zeit lang ferngehalten und sie mit Musik abgelenkt.«
    »Kluger Schachzug.«
    »Aber wahrscheinlich könnt ihr euch ja denken, wie es war. Die verfluchten Kreaturen haben angefangen, intelligenter zu werden und sich zusammenzureimen, was vor sich ging. Dann hat jemand die Nerven verloren, Mist gebaut, die Katze richtig aus dem Sack gelassen, und plötzlich war das Gebäude völlig umzingelt.«
    »Also hast du dich schlicht aus dem Staub gemacht?«, unterbrach ihn Kieran, der offenbar nicht anders konnte.
    »Was hätte ich sonst tun sollen? Man brauchte kein Genie zu sein, um sich auszumalen, was als Nächstes geschehen würde. Alle Fluchtwege waren blockiert. Wäre ich nicht gegangen, wäre niemand mehr weggekommen.«
    »Also hast du dich nur um dich selbst gekümmert«, meinte Kieran verächtlich. »Scheiß auf die anderen.«
    »Nein, so war es nicht, ich schwör’s. Ich hatte vor, zurückzugehen. Hab ich immer noch.«
    »Von wegen.«
    »Sachte«, warnte Jackson. »Setz dem Mann nicht so zu.«
    »Ihr hättet dasselbe getan«, stieß Driver hervor und hörte sich den Tränen nah an. »Wäre ich bei ihnen geblieben, währen wir alle im Arsch gewesen. Ich hatte vor, für ein paar Tage, vielleicht ein paar Wochen zu verschwinden und dann zu versuchen, zurückzugehen und sie rauszuholen. Ich weiß, wie das aussieht, aber ich schwöre, ich wollte zurück.«
    Die unangenehme Unterhaltung kam zum Erliegen. Obwohl weder Kieran noch Jackson etwas von sich gaben, blieben sie beide unsicher, was diesen eigenartigen kleinen Mann betraf.
    »Mal sehen, ob ich das alles richtig verstanden habe«, ergriff Jackson schließlich das Wort. »In diesem Hotel sitzen unter Umständen bis zu zwölf Menschen fest.«
    »Richtig.«
    »Und das ist in Bromwell.«
    »Ja.«
    »Ich kenne den Ort. Ist nicht allzu weit von hier.«
    Die anderen im Raum hatten zugehört.
    »Halt mal, Jackson«, protestierte Bob. »Wir waren uns einig. Du willst doch nicht etwa vorschlagen, dass wir ...«
    »Genau das will ich vorschlagen«, schnitt ihm Jackson das Wort ab. »Wir haben gesagt, dass wir anderen Menschen helfen, wenn wir auf welche stoßen. Ich verlange ja nicht, dass wir heute oder morgen oder auch nur nächste Woche aufbrechen, aber so bald wie möglich sollten wir alles in unserer Macht Stehende versuchen, um diese Leute zu erreichen. Etwas

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