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Herbst - Ausklang (German Edition)

Herbst - Ausklang (German Edition)

Titel: Herbst - Ausklang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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eisiger Windstoß fegte über die stille Straße, aber niemand zuckte auch nur zusammen. Alle hatten den Blick auf Jackson gerichtet. Er marschierte zur Front des Einkaufszentrums. Seine Stiefel knirschten über den Schnee. Jackson rüttelte an der Tür. Als sie sich nicht öffnete, schwang er wiederholt den Hammer, jedes Mal auf eine andere Glasscheibe. Der vorderste Leichnam wurde mit Scherben bespritzt und erhielt anschließend mitten in die Brust einen Hammerschlag, der ihn zurück in die Dunkelheit schleuderte. Jackson richtete die Aufmerksamkeit auf die Schlösser. Er begann, oben, unten und in der Mitte auf den Türrahmen einzudreschen, den er dadurch rasch verbog. Dann schob er die misshandelte Tür auf, die dabei über den Boden schabte, trat wieder zurück und wartete. Eine zweite Leiche wankte ins Licht, stolperte über den Körper der ersten und landete auf allen vieren im Schneematsch vor Jacksons Füßen. Bevor sie sich rühren konnte, griff er sie an, ließ den Hammerkopf auf den Schädel hinabsausen und plättete ihn beinah so dünn wie Papier. Durch die Wucht, Geschwindigkeit und Präzision seiner Attacke blieb die Kreatur unverändert in ihrer Pose vor ihm liegen, als flehe sie um Gnade.
    Weitere kamen. Jackson schaute über die Schulter zu Jas und den anderen, dann drehte er sich zurück und schwang den Hammer erneut, zerschmetterte das Becken des nächsten Kadavers.
    »Setzt euch in Bewegung«, forderte er die anderen auf. »Ich mach das nicht ganz allein.«
    Die sieben Männer – einschließlich Driver, trotz seiner vehementen Versuche, hinterm Steuer zu bleiben – standen mitten im Einkaufszentrum und warteten neben einem ausgetrockneten Springbrunnen auf Anweisungen. Draußen war erneut die Sonne hervorgebrochen. Unmittelbar über ihnen befand sich ein Glasdach, doch durch die Schneedecke darauf schimmerte nur ein Bruchteil des üblichen Vormittagslichts herein. In einigen der Geschäfte rings um sie waren Leichen gefangen – Angestellte, die gestorben waren, bevor die Läden am letzten Tag ihres Lebens geöffnet hatten. Nun beobachteten sie die Lebenden und krallten am Glas, um nach draußen zu gelangen. Einige versuchten sogar, in ihrem verzweifelten Bemühen, auszubrechen und anzugreifen, in die Fenster zu beißen.
    »Wir sollten uns in zwei Gruppen aufteilen«, schlug Jackson vor. »Kieran, Driver, Harte und ich. Jas, du nimmst die anderen.«
    Jas rührte sich nicht. Er starrte in einen nahen Zeitschriftenladen, wo eine Tote mit einer rot-weiß karierten Schürze um die Überreste einer zerstörten Schaufensterauslage herumstolperte. Sie fiel, rappelte sich wieder auf, fiel erneut, rappelte sich auf ... unablässig. Ainsworth, der unvorstellbar nervös war und es kaum erwarten konnte, zu verschwinden, setzte sich als Erster in Bewegung. Als er sich der Tür des Ladens näherte, wurde die Tote sichtlich lebhafter. Sie schlurfte erst vorwärts, dann wich sie ein paar unsichere Schritte zurück.
    »Na los«, spornte ihn Bayliss an, blieb jedoch selbst mit Jas zurück. Ainsworth rührte sich nicht. Jas ebenso wenig. Bayliss drängte sich an beiden vorbei. »Herrgott noch mal, so schwierig kann das doch nicht sein. Immerhin ist sie tot.«
    Er stieß die Tür auf und packte die Frau, als sie auf ihn zukam. Zuerst gelang es ihr, ihm durch bloßes Glück auszuweichen, doch sie hatte seiner Kraft und Geschwindigkeit nichts entgegenzusetzen. Er fing ihren Arm ab, zog sie näher und legte die behandschuhten Finger fest um ihren Hals. Anschließend drehte er sie fast vollständig im Kreis, stieß sie gegen das Fenster zurück und ließ sie los. Sie rutschte an der schmutzigen Scheibe hinab und hinterließ eine dicke, ungleichmäßige Spur bräunlich-schwarzen Blutes. Jas stieg über ihre ausgestreckten Beine hinweg und begann, die Regale leerzuräumen.
    Harte, der immer noch am Brunnen stand und das Geschehen im Zeitschriftenladen beobachtete, wurde klar, dass er allein war. Er sah sich um und stellte fest, dass Jackson und die anderen gerade in einen kleinen Supermarkt einbrachen. Als sie sich den Weg ins Innere bahnten, kämpfte sich eine Gruppe von Leichen nach draußen. Sie scharten sich beiderseits des Glases, drängelten untereinander und wirkten mordlüstern. Harte holte tief Luft und wappnete sich für den Kampf.

19
    Die zwei Gruppen arbeiteten mit hektischer Geschwindigkeit daran, die ihnen zugewiesenen Geschäfte zu räumen. Beide verfolgten dieselbe simple Strategie: Sie brachen ein,

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