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Herbst - Ausklang (German Edition)

Herbst - Ausklang (German Edition)

Titel: Herbst - Ausklang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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»Hört mal, das mag weit hergeholt sein, aber als ihr anfangs zu der Insel geflogen seid, habt ihr da neben einem Helikopter auch ein Flugzeug benutzt?«
    »Woher weißt du das?«, wollte Richard wissen. Harte grinste breit und trank seine Bierflasche leer, bevor er fortfuhr.
    »Ich wusste es! Vor ein paar Monaten«, erklärte er, »habe ich mich mit einer Gruppe weiterer Überlebender in einem Hotel versteckt. Wir haben Tag für Tag einen Helikopter hin und her fliegen gesehen, später auch ein Flugzeug. Das müsst ihr gewesen sein. Wir haben alles versucht, um eure Aufmerksamkeit zu erlangen. Wir haben mit Laken Botschaften auf den Boden geschrieben, Feuer angezündet ...«
    »Ich hab keine Botschaften gesehen«, sagte Richard. »Wenn ich welche gesehen hätte, wäre ich der Sache auf den Grund gegangen. Und was die Feuer angeht – wenn du gesehen hättest, was ich von oben gesehen habe, seit alles angefangen hat, dann würdest du ein Feuer auch keines zweiten Blickes würdigen. Irgendwo brennt immer irgendetwas. Etwas anderes als ein richtig großes Inferno würde mir wahrscheinlich gar nicht mehr auffallen.«
    »Schon ein merkwürdiger Zufall«, murmelte Harry, der noch nicht sicher war, ob er Harte vertraute oder nicht. »Ich meine, wie stehen die Chancen, dass du uns damals gehört hast und uns heute wiederfindest?«
    »Wohl ziemlich gering«, gab Harte ihm recht.
    »Ist wahrscheinlich gar nicht so merkwürdig«, warf Richard ein. »Denkt doch mal nach. Wie viele Hunderte andere Menschen wie Harte haben wir vielleicht übersehen? Der Himmel ist klar, und soweit wir wissen, sind wir die Einzigen, die noch fliegen. Der Helikopter muss kilometerweit zu sehen sein. Es ist keineswegs unglaublich, dass ...«
    »Vergesst das doch alles«, schnitt Donna ihm das Wort ab. »Ob er uns gehört hat oder nicht, ist nicht wichtig.« Sie wandte sich an Harte. »Du hast etwas von einem Hotel und anderen Menschen gesagt. Was ist aus ihnen geworden?«
    Hartes Züge fielen in sich zusammen. Er griff sich eine weitere Flasche.
    »Wir haben ein paar Fehler gemacht«, gestand er. »Die meisten davon bei dem Versuch, eure Aufmerksamkeit zu erregen. Letztlich waren wir von mehreren Tausend dieser toten Mistkerle von allem abgeschnitten. Wir saßen fest. Hat Wochen gedauert, bis wir rauskamen.«
    »Und wie seid ihr rausgekommen?«, hakte sie nach. »Und hast nur du es geschafft oder sind die anderen auch entkommen?«
    Harte fing an, sich unbehaglich zu fühlen. »Was soll das? Sind wir hier bei der spanischen Inquisition?«
    »Wir müssen es einfach wissen, das ist alles.«
    Harte war in der Unterzahl, was ihm durchaus bewusst war. Widerwillig fuhr er mit seinen Erklärungen fort.
    »Bevor wir ins Hotel kamen, waren wir in Wohnungen. Ein paar der Mädchen wurden krank. Wir wussten nicht, was es war oder wie sie es sich geholt hatten, aber es hat sie umgebracht. Darum haben wir die Flucht ergriffen, und so sind wir im Hotel gelandet. Wir waren schon eine Weile dort, als einer unserer Leute, Driver, anfing, sich zu beklagen, dass er sich auch krank fühle.«
    »Und was habt ihr gemacht?«
    »Wir haben ihn unter Quarantäne gestellt.«
    »Vernünftig.«
    »Dachten wir jedenfalls.«
    »Alles schön und gut, aber was ist der springende Punkt von all dem?«, fragte Michael.
    »Der hinterhältige Mistkerl hat uns zum Narren gehalten. Mit ihm war alles in Ordnung. Kaum wurde es brenzlig, als die Leichen zu nah kamen, hat er sich verpisst, ohne dass es jemand mitbekam. Erst Wochen später, als die Toten gefroren waren, kam er zurück.«
    Cooper starrte Harte eindringlich an. »Was willst du uns damit sagen? Da muss doch mehr dran sein.«
    »Nichts«, antwortete Harte rasch, trank von seinem Bier und bemühte sich, jeden Blickkontakt zu vermeiden.
    »Blödsinn.«
    »Setz dem Mann nicht so zu, Cooper«, meldete sich Harry zu Wort.
    »Ich meine, das ist ja alles schön und gut«, fuhr Cooper fort. »Aber deine Geschichte hat ein paar Löcher. Wie viele von euch waren in dem Hotel eingeschlossen, und was ist mit den anderen passiert? Wieso bist du jetzt allein?«
    Die Stille, während sie auf Hartes Antwort warteten, wirkte bedrückend.
    »Ich hab Mist gebaut«, gestand er schließlich.
    »Wie?«
    Harte holte tief Luft, fand sich mit der Tatsache ab, dass er damit aufhören musste, um den heißen Brei herumzureden, und erklärte, was ihm seit dem Verlassen des Hotels widerfahren war.
    »Während Driver auf der Flucht war, fand er eine andere

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