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Herbst - Ausklang (German Edition)

Herbst - Ausklang (German Edition)

Titel: Herbst - Ausklang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Vermutlich eher Zehntausende. Allein hätte ich mich da nicht durchkämpfen können.«
    Die Unterhaltung geriet ins Stocken. Einen Moment lang waren nur vereinzelte Geräusche des Boots und das Klatschen der Wellen gegen den Rumpf zu hören. Michael hatte größtenteils geschwiegen und das Gespräch von der anderen Seite der Kabine aus beobachtet.
    »Entschuldigte, Ian«, sagte er. »Ich weiß, wir haben uns gerade erst kennengelernt, und das mag jetzt ziemlich dreist klingen, aber alles, was du uns gerade erzählt hast, ist ein Riesenhaufen Scheiße, oder?«
    »Jetzt mach mal halblang, Mike«, protestierte Harry. »Das ist ein wenig hart, oder?«
    »Findest du?«
    »Nein«, ergriff Harte. »Ich schwör’s. Wir waren hier, um zu plündern, ich hab die Tankstelle in die Luft gejagt, und ...«
    »Oh, daran zweifle ich nicht«, fiel Michael ihm ins Wort. »Womit ich ein Problem habe, ist alles seither. Wann ist das alles passiert?«
    »Vor etwa zwei Wochen. Warum?«
    »Weil du längst zurück sein könntest, wenn du es gewollt hättest, das weiß ich. Du hattest vor, allein hier draußen zu bleiben, oder?«
    Harte blickte in sein Bier, dann schaute er wieder zu den anderen auf.
    »Und wenn’s so wäre? Was würde das ändern? Ich habe eine Entscheidung getroffen, das ist alles.«
    »Was für eine Entscheidung?«, hakte Donna nach.
    Wieder ein Zögern.
    »Na schön, ich geb’s zu. Es hat nie einen Plan gegeben. Ich weiß nicht, ob ich wirklich eine bewusste Entscheidung getroffen oder bloß gepfuscht und einen dummen Fehler begangen habe. Ich war wochenlang bei den Pennern, und ich hatte alle die Streitigkeiten und Diskussionen satt. Keine Ahnung, wie ihr seid, aber obwohl kaum noch Menschen übrig sind, ist die Gruppenmentalität ein wenig erstickend, versteht ihr? Ob man mit fünf oder 500 Personen zusammen ist, es scheint immer so zu enden, dass sich irgendein großspuriger Pisser für den Boss hält, und dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Dinge hässlich werden. Deshalb sind wir im Hotel in die Scheiße geraten, und in der Burg konnte ich beobachten, wie dasselbe passierte.«
    »Also gibt es dort so einen großspurigen Pisser?«
    »Mindestens zwei, und ein paar weitere lauern an den Seitenlinien. Zum einen ist da Jackson, der Kerl, der den Ort gefunden hat, zum anderen Jas.«
    »Jas?«
    »Mit ihm war ich praktisch vom ersten Tag an zusammen. Er war immer ein anständiger Kerl, aber ich glaube, während unserer Zeit im Hotel hat er ein wenig Lagerkoller bekommen. Jackson und er sind sich ständig an die Kehle gegangen, und ich konnte sehen, dass die Dinge wieder denselben Bach runtergingen. Deshalb habe ich es wie Driver gemacht und mich verdünnisiert.«
    »Und wie ist es in dieser Burg?«, wollte Cooper wissen.
    »Schlicht, aber insgesamt betrachtet ziemlich gut«, räumte Harte ein.
    »21 Leute sagst du?«
    »Jetzt nur noch 20.«
    »Vorräte?«
    »Sie sollten genug haben, um es durch den Winter zu schaffen – vorausgesetzt, der Laster hat es zurück zur Burg geschafft.«
    »Und die Leichen werden sicher auf Abstand gehalten?«
    »Die Burg liegt auf einer Anhöhe, die sie physisch nicht erklimmen können. Es gibt zwar eine Zufahrtsstraße zum Haupttor, die einige der Leichen bewältigen, aber die wenigen sind mit ein paar Fahrzeugen und etwas brutaler Gewalt kein Problem. Was ist eigentlich mit eurer Insel?«, fragte er, um der Unterhaltung eine neue Richtung zu geben. »Gibt es dort noch viele Tote?«
    »Gar keine«, teilte ihm Richard mit. »Wir haben sie bei unserer ursprünglichen Ankunft alle beseitigt.«
    »Ihr habt sie beseitigt? Alle ? Großer Gott, wie viele waren es?«
    »Plus minus 300 oder 400.«
    »Also habt ihr reichlich Platz?«
    »Jede Menge. Warum? Willst du etwa mitkommen?«
    »Dazu würde ich nicht nein sagen«, erwiderte Harte sofort, ohne Zeit zu brauchen, um über seine Antwort nachzudenken.
    »Nur noch eins, bevor du zu sehr aus dem Häuschen gerätst«, sagte Cooper. »Ich will dir die Freude nicht verderben, aber das ist wichtig. Was immer deine wahren Gründe dafür gewesen sind, allein hier zu sein, wir können die Leute in der Burg nicht einfach ignorieren. Es spricht nichts dagegen, dass du mit uns kommst, aber wir müssen ihnen dasselbe Angebot unterbreiten.«
    »Klingt vernünftig«, meldete sich Michael zu Wort. »Je mehr desto besser.«
    »Ich bin mir da nicht so sicher«, meinte Harte. »Die halten mich für tot. Wenn sie rausfinden, dass ich weggelaufen bin,

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