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Herbst - Ausklang (German Edition)

Herbst - Ausklang (German Edition)

Titel: Herbst - Ausklang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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seit einiger Zeit niemand mehr herausgekommen. Als sie mit dem Helikopter abstiegen, erblickte Harte mehrere Menschen oben im Torhaus. Er konnte nicht erkennen, um wen es sich handelte.
    »Bist du bereit?«, fragte Donna, die neben ihm saß.
    »Denke schon«, antwortete er, klang dabei jedoch keineswegs überzeugt. Er musterte die anderen drei, die im Helikopter mit ihm reisten. Alle wirkten wesentlich ruhiger und entspannter, als er sich fühlte. Cooper beobachtete eingehend den Boden. Harry und Michael hatten sie im Jachthafen zurückgelassen, um auf die Boote aufzupassen. Insbesondere Michael war außerdem zurückgeblieben, weil er mehr als die anderen zu verlieren hatte. Harte hätte nur allzu gern mit einem der beiden getauscht. Was hätte er nicht dafür gegeben, sich wieder in der Wohnung unmittelbar nördlich von Chadwick zu befinden, zu Tode gelangweilt zwar, aber ohne Sorgen. Du bist ein verfluchter Idiot , dachte er bei sich. Du hättest bleiben sollen, wo du warst . Plötzlich schienen ihm die Einsamkeit und die Schuldgefühle, mit denen er in den vergangenen Wochen immer wieder zu kämpfen gehabt hatte, besser als das, was er im Augenblick empfand.
    Donna bemerkte sein offenkundiges Unbehagen.
    »Es wird alles gut«, meinte sie. »Die werden verstehen, weshalb du nicht zurückgekommen bist.«
    »Glaubst du?«
    »Bleib bei deiner Geschichte, dann wird alles gut«, meldete sich Cooper von vorn zu Wort. »Du hast Mist gebaut und bist in Schwierigkeiten geraten, als du die Tankstelle abgefackelt hast. Als du zu dir gekommen bist, waren die anderen weg. Mehr als 20 Kilometer ist heutzutage eine lange Strecke. Der Schnee hat verhindert, dass du hierher zurückkommen konntest.«
    »Ja, aber der Schnee war ein paar Tage danach schon weg.«
    »Dann improvisier gefälligst, um Himmels willen. Ehrlich, denen wird egal sein, was passiert ist. Wie ich schon gestern Abend sagte, dass du in einem Helikopter auftauchst, wird ihnen reichlich zu denken geben. Die werden wichtigere Fragen als die haben, warum du verschwunden bist.«
    Harte erwiderte nichts. Stattdessen lehnte er sich gegen das Glas und beobachtete, wie der Boden und die Gesichter näherkamen, als Richard sie dem Burghof zusenkte.
    »Räumt den Boden«, ordnete Lorna an und bemühte sich, einige der anderen dazu zu bringen, genug Platz freizumachen, damit der Helikopter landen konnte. Die meisten anderen standen rings um sie verdutzt schweigend da und starrten in die Luft, um zu beobachten, wie die Maschine herabsank. Herrgott , dachte sie. Man sollte meinen, die hätten schon mal einen Hubschrauber gesehen .
    Sie trat die Reste eines Feuers von vergangener Nacht um. Rauchwolken und noch warme Asche stoben auf. Lorna schleifte mehrere noch glimmende Holztrümmer weg. Bob Wilkins und Howard schoben zusammen ein defektes Auto aus dem Weg, keuchten dabei vor Anstrengung, während der Lärm und der Rotorenwind des Helikopters zunahmen, und verfluchten Bayliss, diesen faulen Mistkerl, der seit zwei Wochen versprach, den Wagen zu reparieren, aber noch keinen Handgriff getan hatte.
    Der Boden war geräumt. Die Menschen, die sich einfanden, um den Helikopter zu beobachten, wichen weiter und weiter zurück, als die Maschine zum Landen ansetzte.
    »Es muss derselbe sein, den wir über das Hotel fliegen gesehen haben«, brüllte Caron über den Lärm zu Lorna.
    »Wie könnte das sein? Wie stünden die Chancen dafür?«
    »Weiß ich nicht, aber wie viele andere Helikopter hast du gesehen, seit alle gestorben sind?«
    »Tja, wenn es dieselben Leute sind, dann kommen sie ein paar Monate zu spät«, meinte sie.
    »Trotzdem immer noch sehr willkommen.«
    Der Helikopter schien kurz in der Luft zu verharren, bevor er sich sanft die letzten Meter senkte. Staub erfüllte die Luft. Niemand rührte sich. Schließlich wurde der Motor abgestellt, und als der Lärm allmählich verklang, wirkte die danach einsetzende, erwartungsvolle Stille seltsam beunruhigend. Erst stieg ein Mann aus, dann eine Frau, danach der Pilot. Jackson setzte sich in Bewegung, um ihnen entgegenzugehen. Selbstsicher schritt er auf den vorderen der beiden Männer zu und streckte ihm die Hand entgegen.
    »Ich bin Jackson«, begrüßte er ihn breit lächelnd.
    »Cooper.«
    »Freut mich, dich kennenzulernen, Cooper.«
    »Das sind Richard und Donna«, stellte er die anderen vor.
    Harte beobachtete das Geschehen aus dem Helikopter mit pochendem Herzen. Zum Glück schien ihn noch niemand bemerkt zu haben. Er wollte

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