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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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loszuwerden. Als wir abgeflogen sind, waren sie gerade dabei, die Häuser zu leeren.«
    »Also haben die dann wirklich ein Haus für mich parat, wenn ich dort ankomme?«, scherzte sie.
    Lawrence schüttelte traurig den Kopf. »Das bezweifle ich«, sagte er leise. »Ich habe vorhin mit Brigid gesprochen. Sie rechnet damit, dass es Wochen dauern wird, bis der Ort gereinigt ist.«
    »Macht nichts.« Cooper gähnte und reckte die Arme in die kalte Abendluft. »Das Einzige, von dem wir wirklich genügend haben sollten, ist Zeit. Es ist egal, ob wir Wochen oder Monate brauchen alles fertigzumachen, oder? Solange wir genügend Nahrung ergattern können und es relativ gemütlich haben, wen kümmert es dann noch, wie lange wir brauchen, um ...«
    Er verstummte, denn in knapper Entfernung war Emma in der Türöffnung des Überwachungsturms erschienen. Sie war über die Treppe nach unten gerannt und vor Anstrengung außer Atem, ihr Gesicht wirkte aschfahl vor Angst. Ihr unerwartetes Auftauchen und der ängstliche Gesichtsausdruck brachten das Geplauder der Überlebenden unverzüglich zum Schweigen. In der Stille bemerkten sie noch ein Geräusch, das aus einer anderen Richtung zu ihnen drang. Es kam vom Rande des Flugfeldes.
    »Sie haben den Zaun eingerissen«, keuchte sie.
    Ein Moment voll Schrecken und Ungläubigkeit folgte.
    »Scheiße«, zischte Cooper. Er wirbelte herum und raste die Landebahn zurück, während er seine Aufmerksamkeit instinktiv auf den ersten Abschnitt der verrottenden Horde richtete, die ihm zuvor am Nachmittag Sorgen bereitet hatte. Das Licht verblasste rasch, und durch die langen Schatten fiel es ihm schwer, aus der Entfernung deutlich zu sehen, was vor sich ging. Er konnte beobachten, wie die Leichen, die auf das Feld quollen, über einen kurzen Bereich des umgestürzten Zauns traten. Sie stolperten und richteten sich dann wieder auf, um in Richtung der Gebäude zu torkeln. Durch das ohrenbetäubende Geräusch, das der Helikopter und der Flieger erzeugt hatten, waren die Toten zu einer grauenvollen Raserei aufgepeitscht worden, die entsetzliche Ausmaße angenommen hatte. Die Hysterie hatte die Leichen mit wachsender Stärke vorwärtsgetrieben. Cooper sah, dass einer der Metallpfosten nach vorne gedrückt worden war, bis er beinahe flach am Boden lag und nun, da die wogende Leichenhorde den Zaun noch weiter nach unten stampfte, drohte durch ihr Gewicht ein weiterer Abschnitt der Barriere niedergerissen zu werden.
    »Die verdammten Dinger reißen den ganzen Zaun ein«, schrie Jack Baxter verzweifelt, als er vom Überwachungsturm zu Lawrence, Keele und Soames rannte, die dastanden und die Szene benommen und mit verängstigter Fassungslosigkeit beobachteten. »Was zum Teufel sollen wir tun?«
    »Abriegeln«, schlug Lawrence vor. »Holen wir einen der Laster hier herüber und sperren wir den Teil ab.«
    »Wo ist Steve Armitage?«, fragte Emma händeringend. Baxter war ihr bereits einen Schritt voraus. Er rannte zum Bürogebäude und schleppte den Lastwagenfahrer nach draußen. Armitage raste zum Lastwagen hinüber, während er wegen der unerwarteten Aktivität und Anspannung hörbar schnaufte.
    Er vergeudete wertvolle Sekunden damit, nach draußen in Richtung des Flugplatzes zu starren. Ein zweiter Abschnitt des Zauns, der bereits durch den Zusammenbruch des ersten geschwächt war, stand nun kurz davor, ebenfalls einzustürzen, und weitere Teile wankten unter dem Gewicht der Leichen, die stetig vorwärts drängten. Sie befanden sich noch etliche Hundert Meter entfernt und bewegten sich so langsam und unbeholfen wie immer, doch es ergossen sich bereits riesige Mengen von ihnen wie eine unaufhaltsame Flut auf das Flugfeld.
    »Dafür ist es zu spät!«, brüllte Cooper Armitage zu, als er hinter ihm vorbei und auf den Beobachtungsturm zurannte. »Keele«, brüllte er, »bringen Sie das verdammte Flugzeug in die Luft. Sie müssen es hier wegbringen, sonst bekommen Sie es nie wieder vom Boden hoch.«
    Die am weitesten vorangerückten Leichen waren knapp davor, das Ende der Piste zu erreichen. Cooper hatte recht. Wenn der Pilot nicht schnell handelte und das Flugzeug in den nächsten Minuten in die Luft brachte, würde die Landebahn vor Leichen wimmeln und ein Start unmöglich machen. Keele, dessen früheres Lampenfieber durch nackte Angst ersetzt wurde, kletterte in seinen immer noch warmen Sitz im Cockpit und startete die Triebwerke neu.
    Phil Croft versuchte, die Leute aus dem Bürogebäude in Richtung des

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