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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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hatte, in den Himmel geschossen wurde.
    Es war das Signal zum Rückzug.
    »Sie kommen zurück!«, brüllte Cooper den anderen zu, als er in ihre Richtung hastete. Er hatte bemerkt, wie das glühende Leuchtfeuer in der stürmischen Luft hing und seine Bedeutung erkannt.
    Noch bevor er zu Ende gesprochen hatte, krachte der Mannschaftswagen zurück in die Basis, schleuderte aus der Dunkelheit heraus und geriet außer Kontrolle. Michael und Heath hechteten in entgegengesetzte Richtungen, als die schwere Maschine der Länge nach in den Hangar pflügte und mit der Front des Polizeitransporters der Überlebenden zusammenstieß, der um seine eigene Achse wirbelte und gegen die Wand geschoben wurde.
    Michael rannte instinktiv los, um den Überlebenden zu helfen, die wartend im Fahrzeug saßen und dem brutalen Aufprall gegenüber völlig unvorbereitet waren. Er konnte sie schreien und rufen hören, als er an den Türen zerrte. Einer von ihnen – ein älterer Mann, dessen Namen ihm nicht einfiel – war tot und sein blutverschmiertes Gesicht gegen eines der Fenster geschmettert worden.
    »Was zum Teufel sollen wir jetzt tun?«, brüllte er zu Cooper, als er die restlichen Überlebenden ans Tageslicht zerrte.
    Cooper hatte bereits die Tür auf der Rückseite des Mannschaftswagens aufgerissen.
    »Bring sie hier rein!«, schrie er.
    Michael führte die panischen Überlebenden zu dem Militärfahrzeug. Als sie zügig die kurze Strecke zwischen dem Transporter und dem Mannschaftswagen zurücklegten, kehrten die ersten Infanteristen in den Stützpunkt zurück. Sie stolperten die Rampe hinunter und feuerten immer noch wahllos in die Dunkelheit hinter sich. Sekunden später erschienen die ersten Leichen. Die Überlebenden wurden von einem Geräusch und dem Aufblitzen einer Bewegung abgelenkt. Cooper blickte hoch und sah, dass einer der Jeeps in eine Seite der Eingangstür geprallt war. Der Soldat, der sich hinter dem Lenkrad befunden hatte, hinkte in die Basis und kämpfte darum, vorwärtszukommen, während die Leichen in seiner Nähe die Arme ausstreckten und begannen, ihn rückwärts zu ziehen.
    »Wir müssen hier raus«, bestimmte Cooper. »Wenn sie es nicht schaffen, die Tür zu schließen, wird der Laden hier in ein paar Minuten voll von diesen verflixten Dingern sein.«
    »Los!«, schrie Michael den Fahrern der beiden anderen Fahrzeuge mit Überlebenden zu. Der Lärm in dem höhlenartigen Raum war ohrenbetäubend. Zunächst zeigten weder Donna noch Steve Armitage eine Reaktion. Michael gestikulierte wild und verärgert in Richtung der Bunkertüren, bis ihm Armitage ein Zeichen gab, dass er verstanden hatte, vorwärts fuhr und den schwerfälligen Gefängniswagen um Stapel von Kriegsgerät herumsteuerte. Donna, die noch nie zuvor mit dem Wohnmobil gefahren war, tat das gleiche.
    Während sich die beiden Fahrzeuge in Richtung des Einganges bewegten, strömten zahlreiche weitere Soldaten und Leichen in den Stützpunkt. Die Leichname waren zwar langsam und in hohem Maße unkoordiniert, doch wie bei kleinen und unscheinbaren Ameisen erzeugte ihre kollektive Bewegung vor dem riesigen, farblosen Hintergrund aus Beton die abschüssige Rampe hinunter den unheilvollen Eindruck von Geschwindigkeit und Kontrolle. Das Artilleriefeuer ertönte unausgesetzt und hallte beständig wider. Im selben Maße, in dem sich immer mehr Soldaten ihren Weg nach innen erzwangen, füllte sich die Basis mit tödlichen Schüssen und fallweise auch dürftig kontrollierten Flammen.
    In der Hoffnung, Michael zu erblicken, sondierte Emma von ihrer Stelle vorn im Wohnmobilverzweifelt das außerhalb herrschende Durcheinander. Neben ihr versuchte Donna ruhig zu bleiben, als sie damit kämpfte, das schwere und sperrige Fahrzeug zu lenken. Sie folgte Armitage, der vor ihr im Lastwagen fuhr, und konzentrierte sich darauf, dicht an seinen Rücklichtern zu bleiben. Einen Augenblick lang gestattete sie es sich, nach oben und in ihren Außenspiegel zu blicken. Hinter sich, tiefer in der Basis, konnte sie wilde Bewegungen rund um den Fond des Mannschaftswagens erkennen. Inmitten der gnadenlosen Verwirrung sah sie, wie Bernard Heath kämpfte, hinein zu gelangen. Mit hilfloser Fassungslosigkeit beobachtete sie, wie er vom Geschützfeuer einer verirrten Munitionsladung niedergemäht und regelrecht in zwei Teile zerfetzt wurde. Eine Unmenge Kugeln schlug dumpf in sein rechtes Bein, die Leistengegend, den Bauch und die Schulter ein. Als er auf dem Boden aufschlug, war er bereits

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