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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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eine Küche, einen Garten, ein Wohnzimmer haben ... Wir könnten freien Raum haben ...«
    »Wir dachten bereits auf der Penn Farm, das alles gefunden zu haben.«
    »Das ist mir klar, aber das hier ist anders. Wenn die Leichen nicht gewesen wären, würden wir vielleicht immer noch auf der Penn Farm sein, möglicherweise sogar irgendwo, wo es noch besser ist. Verdammter Mist, wenn die Leichen nicht gewesen wären, dann könnten wir überall dort sein, wo es uns verflixt noch mal in den Sinn kommen würde. Und jetzt reden wir darüber, irgendwohin zu gehen, wo es keine Leichen gibt.«
    »Das tun wir nicht«, widersprach Michael, der wieder in seine negative Geisteshaltung zurückglitt, »noch nicht. Im Augenblick reden wir darüber, auf eine Insel zu gehen, um dort ein paar Hundert Leichen zu entfernen. Das macht einen großen Unterschied.«
    Emma schüttelte den Kopf. Den Bruchteil einer Sekunde lang erwog sie, ihm zu antworten, ließ es aber bleiben. Sie wusste, dass sich die Mühe nicht lohnte, wenn er in dieser Art von Stimmung war. Deshalb wandte sie sich ab und ging fort, müde von den sinnlosen Wortgefechten.
    Michael beobachtete, wie sie sich entfernte. Er wollte sie nicht verärgern oder wegstoßen. Mehr als alles andere wollte er sie beschützen und von allem, was rings um sie passierte, abschirmen. Er konnte es nicht ertragen, sie mit einer halbgaren Idee weglaufen zu sehen, die sie unter Umständen alles kosten konnte.
    Eine Zeit lang blieb er alleine sitzen und beobachtete die Leichen im Freien.

13
    Es war für sie an der Zeit, aufzubrechen.
    Nahezu einstimmig hatten sie eingewilligt, dass der Versuch, zum Flugplatz zu gelangen und sich den dortigen Überlebenden anzuschließen, die einzig sinnvolle Option war, die der Gruppe zur Verfügung stand. Logische Alternativen bestanden keine. Sie konnten nirgendwo sonst hingehen.
    In den Tagen und Wochen, seit sie im unterirdischen Stützpunkt eingetroffen waren, hatten sich Gliederung und Zusammensetzung der Gruppe ein wenig verändert. Bis zum gestrigen Tag, an dem sie gezwungen worden waren, ihren Unterschlupf zu verlassen, war ihre Lage ziemlich unverändert geblieben. Während der Zeit, die sie isoliert unter der Erde lebten, waren die meisten damit zufrieden gewesen, sich zurückzulehnen, mit dem Hintergrund zu verschmelzen und ohne aktive Mitwirkung zu beobachten, wie alles um sie herum geschah. Andere Leute mit mehr Selbstbewusstsein – wie beispielsweise Cooper, Michael, Baxter und Donna – hatten eher zufällig begonnen, die Kontrolle zu übernehmen und zu organisieren. Im kalten, ungewissen Licht dieses frühen Morgens hatte es jedoch eine fast unmerkliche Veränderung gegeben. Den Anstoß zur Gleichstellung hatten sowohl die Soldaten – die bis gestern zur Gruppe eine gezwungene und zurückhaltende Distanz beibehalten hatten – als auch die zwei Überlebenden, die mit dem Helikopter angekommen waren, gegeben. Dadurch schienen sich das Gefüge und das Verhalten der zerbrechlichen Versammlung verändert zu haben. Vielleicht waren sie auch von Lawrences möglicher Erklärung darüber, was dem Rest der Welt zugestoßen war, beeinflusst worden. Obwohl sie die ultimative Bedeutungslosigkeit davon erkannten, hatten nur wenige Leute etwas Zeit damit verbracht, darüber nachzudenken. Was auch immer der Grund dafür war, die Situation der Gruppe hatte sich grundlegend geändert und Einzelpersonen, die sich zuvor damit begnügten, sich in den Schatten zu verstecken, drängten sich nun in den Vordergrund. Sie waren ängstlich darauf bedacht, nicht übersehen und zurückgelassen zu werden.
    »Ich mache das«, sagte Peter Guest besorgt, ging um Jack Baxter herum und nahm Richard Lawrence die Landkarte aus den Händen. »Zeigen Sie mir, wo wir sind.«
    Lawrence faltete die Karte zu einer überschaubareren Größe zusammen. Er zeigte auf das Hauptgebiet, in dem sie sich gegenwärtig versteckten. Die letzte halbe Stunde hatte er damit verbracht, eine einfache Wegbeschreibung zum Monkton Flugplatz niederzuschreiben, nach der sich die Überlebenden richten konnten und nach einem Freiwilligen gefragt, der die Navigation übernehmen wollte. Guest zeigte weitaus mehr Begeisterung als den gesamten vergangenen Monat über, begann sich die Wegbeschreibung angespannt durchzulesen und trug sie den anderen unter Querverweisen auf die Karte vor, wobei er noch zusätzlich die Route nach Bigginford und dem Flugplatz dahinter aufzeichnete.
    »Sie fahren dann wohl am besten mit

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