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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Cooper im Mannschaftswagen«, schlug Michael vor. »Armitage kann im Lastwagen nachfolgen, und ich fahre ihm hinterher.«
    »Aber sicher nicht in Ihrem Wohnwagen«, ließ sich Armitage quer über den Raum vernehmen. Er war im Freien gewesen, um die drei Fahrzeuge zu überprüfen und gerade erst atemlos und frierend zurückgekehrt. Er säuberte seine fettigen Hände mit einem schmutzigen Lumpen, den er dann in eine dunkle Ecke warf. »Er ist beschädigt. Die Achse ist gebrochen. Nach der Fahrt, die wir gestern Nacht hatten, wundert mich das gar nicht.«
    »Scheiße«, fluchte Michael.
    »Was sollen wir denn jetzt tun?«, fragte Emma, die durch den Verlust ihres Fahrzeugs sehr betrübt war. Obwohl sie den Aufenthalt darin oft hasste, hatten sie und Michael viel Zeit darin verbracht. Dieser Ort war für sie die Möglichkeit, alleine zu sein und intim zu werden. Sie hatte sich angewöhnt, ihn als ihren privaten Raum zu sehen. Zugegeben, es war ein kleiner, ungemütlicher und zunehmend einengend und verwahrlost werdender privater Raum, doch er war ihr Eigentum gewesen.
    »Wir müssen nach draußen gehen und etwas anderes auftreiben«, sagte Donna, die bislang schweigend neben ihnen gesessen und zugehört hatte. »Wir werden ein anderes Fahrzeug brauchen. Bestimmt gibt es hier in der Nähe etwas, das wir verwenden können.«
    »Es sind noch immer nicht übermäßig viele Leichen zu sehen«, fügte Armitage hinzu. »Ich nehme an, dass wir es wagen können, uns umzusehen, vorausgesetzt, wir verhalten uns vernünftig und bleiben nicht zu lange. Vielleicht sollten einige von uns die Parkplätze begutachten.«
    »Können wir nicht versuchen, es mit nur zwei Lastwagen zu schaffen?«, fragte Emma.
    Michael schüttelte den Kopf. »Ich denke nicht. Wir könnten versuchen, notfalls jeden irgendwo hineinzuzwängen, aber ich glaube, dass wir uns bemühen sollten, so viel von hier mitzunehmen, wie wir nur zwischen die Finger kriegen. Es kommt mir dumm vor, jetzt, wo wir schon einmal hier sind, alles zurückzulassen, oder? Wir können nicht vorhersagen, wann wir es möglicherweise brauchen.«
    »Er hat recht«, stimmte ihm Cooper zu und niemand sprach dagegen.
    »Sie werden sich zwei Fahrzeuge suchen müssen«, kündigte Stonehouse an. Er befand sich hinter der Gruppe und stand auf. Die plötzliche Bewegung der imposanten Gestalt im schweren Schutzanzug, die von einem Mann flankiert wurde und das Gewehr an der Seite hielt, ließ die anderen verstummen.
    »Wieso das?«, wollte Cooper verwundert wissen.
    »Weil wir zurück zum Stützpunkt gehen«, erwiderte der Soldat, »das ist unsere einzige Alternative.«
    »Stellen Sie sich doch nicht so verdammt dumm an«, rief Croft. »Der Ort ist überrannt worden. Sie können dorthin nicht zurück.«
    »Wir können und werden es! Hier draußen können wir nicht bleiben.«
    »Aber wir brauchen Ihre ...«
    »Wir müssen wieder zurück unter die Erde! Wenn wir oben bleiben, sind wir vollkommen erledigt.«
    »Sieht nicht so aus, als ob ihr viele Möglichkeiten habt.« Michael war unwirsch. »Ihr seid tot, egal, was ihr tut. Ihr könnt also genauso gut mit uns kommen, und ...«
    »Und was? Dasitzen und zusehen, wie euer Haufen flieht? In diesen verdammten Anzügen herumsitzen und darauf warten, bis wir tot sind? Dasitzen und ...«
    »Zumindest würdet ihr uns einen Vorteil verschaffen«, brüllte Croft, der vor Zorn hochrot im Gesicht war. »Wenn ihr macht, was ihr wollt, verliert jeder von uns.«
    »Pech gehabt.«
    »Bastard«, schrie Croft und hinkte schlingernd in Richtung des Soldaten. Er zuckte zusammen, als er hart auf seinen Füßen landete, was seine schmerzhaften Verletzungen noch weiter verschlimmerte. Stonehouse hob eine behandschuhte Hand und stieß den Arzt zur Seite. Dieser war bereits aus dem Gleichgewicht gekommen und fiel nun unbeholfen vor die Stiefel des Soldaten. Stonehouse hob den Kolben seines Gewehres und hielt ihn in wenigen Zoll Abstand vor das aufwärts gewendete Gesicht des Arztes.
    »Lassen Sie es sein, Phil!« Cooper drehte sich zu Stonehouse. »Verschwindet einfach.«
    »Was zum Teufel tun Sie da?«, fragte Croft, als er aus Stonehouses Reichweite kroch. »Sind Sie völlig verrückt geworden?«
    Cooper blickte auf ihn nieder. »Nein.«
    Stonehouse stand da und musterte sie, von der unerwarteten Antwort seines ehemaligen Kollegen genervt. Er hatte von ihm zumindest irgendeine Art Widerstand erwartet.
    »Guter Gott«, sprach der aufgebrachte Arzt weiter, während er sich

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