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Herbst - Stadt

Herbst - Stadt

Titel: Herbst - Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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sie ihre Bluse in die Jeans stopfte.
    »Was?«
    »Keine Ahnung. Kam von oben.«
    »Aber Sie haben mir erzählt, dass Sie bereits oben gewesen sind, nicht wahr? Sie sagten, dass dort oben nichts ist.«
    »Abgesehen von ein paar Leichen ist das richtig.«
    »Also, was haben Sie gehört?«
    Sie zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nicht, was es war. Es klang wie ...«
    »Das war ich«, unterbrach er sie nervös. »Da draußen ist es immer noch dunkel. Ich bin über eine Leiche gestolpert, als ich die Treppe nach unten gehen wollte und auf dem Rückweg wäre es beinahe noch einmal passiert. Ich wette es ...«
    Er sparte es sich, den Satz zu vollenden. Donna schüttelte immer noch ihren Kopf.
    »Ich habe den verdammten Lärm gehört, den Sie gemacht haben«, seufzte sie. »Das Geräusch, das ich gehört habe, war davor.«
    Paul rann ein eisiger Schauer den Rücken hinunter. Mit wachsender Beklemmung beobachtete er, wie Donna eine Jacke anlegte und den Reißverschluss nach oben zog. Sie ging in Richtung der Tür, die aus dem Büro führte, und blieb wenige Schritte vor dem Ausgang stehen.
    »Sehen Sie,«, sagte sie, »es war möglicherweise gar nichts. Ich gehe nur kurz nach draußen und sehe mich ein wenig um. Ich werde höchstens ein paar Minuten wegbleiben.«
    »Sie müssen mich gehört haben«, plapperte Paul weiter. »Wie ich gesagt habe, ich habe einen Eimer gegen einen Heizkörper gestoßen. Es hat ein teuflisch lautes Geräusch gemacht.«
    Donna war es müde, seinem Jammern zuzuhören, drehte sich um, griff nach der Türklinke und erstarrte. Durch die schmale Glasscheibe konnte sie ein Gesicht sehen, das sie anstarrte. Obwohl das Licht schwach war, konnte sie mit Sicherheit sagen, dass es sich um ein kaltes, emotionsloses, verwesendes totes Gesicht handelte. Das verdammte Ding stand einfach nur da und starrte sie an.
    »Herrgott«, fluchte sie, als sie überrascht zurückzuckte.
    »Was ist los?«, zischte Paul.
    »Da vorne ist eine Leiche«, wisperte sie und blieb wie angewurzelt stehen.
    »Und?«
    »Und das verfluchte Ding beobachtet mich!«
    »Was reden Sie da?«
    Er begann auf sie zuzugehen und stutzte, als er den Leichnam sah. Vollkommen lautlos und ansonsten entnervend reglos kam die einzige sichtbare Bewegung von den trüben Augen, die von einer Seite zur anderen, von Donna zu Paul und wieder zurück, glitten. Er war nicht da gewesen, als Paul noch Minuten zuvor von der Toilette zurückgekommen war. Konnte er ihm gefolgt sein?
    »Warum geht er nicht weg?«, fragte Donna. »Er sollte genauso fortgehen wie der Rest von ihnen. Warum bleibt er hier stehen?«
    Paul schlich sich unmerklich näher heran, um einen besseren Blick auf den Kadaver am Flur zu erhaschen.
    »Ich weiß es nicht«, murmelte er, »vielleicht ist er ...« Er hörte unverzüglich auf zu sprechen, als die Kreatur draußen eine verunstaltete Hand hob und sie gegen die Tür schmettern ließ. Während die beiden Überlebenden dastanden und sie entsetzt und ungläubig beobachteten, pochte sie wieder gegen die Tür. Und wieder. Und wieder. Und wieder. Und dann ließ sie plötzlich mit beiden Händen eine Sturzflut von schwachen, verhältnismäßig unbeholfenen und gänzlich unerwarteten Hieben auf die Türe niederprasseln.
    »Ich lasse das Ding herein«, flüsterte Donna mit trockenem Mund und rasendem Puls.
    »Was?«, brüllte Paul und war nicht fähig, zu glauben, was er da hörte. »Was, zum Teufel, glauben Sie, was Sie da tun? Sie wissen nicht, was dieses Ding anstellen wird, wenn Sie es hier reinlassen ...«
    »Sie wissen genauso wenig, was es tun wird«, schnappte sie zurück. »Um Himmels willen, dieses Ding versucht, zu uns zu kommen. Es braucht Hilfe, es muss so sein. Dieser eine Körper ist anders als alle anderen, die ich bisher gesehen habe ...«
    »Aber Sie können nicht einfach annehmen, dass ...«
    Pauls Worte waren verschwendet. Donna hörte ihm nicht zu, außerdem hatte sie ihre Entscheidung bereits getroffen. Der Körper vor ihr sah mitleiderregend und ausgemergelt aus. Seine Bewegungen waren langsam und schwerfällig. Aber wichtiger noch schien er einen gewissen Grad der Kontrolle über sich zu besitzen, und dies unterschied ihn von den Hunderten anderen Leichen, die sie gesehen hatte. Die Kreatur klopfte weiterhin gegen die Tür. Donna zog ihren Ausweis über den Sensor zu ihrer Rechten und zog die Türe auf. Der Körper ließ die Arme sinken und stand für eine Sekunde lang still.
    »Sehen Sie«, meinte

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