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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Wirklichkeit Lärm verursachen.«
    »Das kann nicht sein«, meinte Sean.
    »Ist aber so«, herrschte Harte ihn an. »Liegt an ihren Instinkten. Genau dasselbe hat bei den Wohnungen angefangen. Je mehr Lärm wir gemacht haben, desto schlimmer wurden sie. Eine Handvoll hat unsere Verteidigung durchbrochen, Hunderte sind ihnen gefolgt.«
    »Was sollen wir nur tun?«, fragte Ginnie und rückte näher zu Gordon. »Können wir überhaupt etwas tun?«
    »Was wir jetzt tun«, riss Priest das Wort an sich und versuchte vergeblich, seiner Stimme Befehlsgewalt zu verleihen, »ist das, was wir gemacht haben, bevor ihr Clowns eingetroffen seid. Wir halten die Füße still, verhalten uns absolut geräuschlos und warten, bis diese Dinger da draußen zu nichts zerfallen. Wenn uns die Lebensmittel ausgehen, müssen wir eben hungern.«
    »Keine Chance«, spie Sean hitzig hervor. Die Benommenheit in seinem Kopf lichtete sich allmählich, wurde von Wut verdrängt. »Wenn du denkst, ich sitze hier mit euch mucksmäuschenstill rum und wartete darauf, dass sich die Leichen auflösen, hast du dich geschnitten. Das kannst du dir in den –«
    »Und ob du das tun wirst«, schnitt Jas ihm das Wort ab und bewegte sich auf ihn zu. Sean zuckte zurück. »Denn wenn nicht, breche ich dir das verfluchte Genick.«
    »Tatsächlich?«, höhnte Webb.
    »Reiz mich nicht. Wenn du willst, leg ich dich auf der Stelle um, du jämmerliches Stück Scheiße.«
    »Na, dann los!«, rief er aus, sprang auf die Beine und baute sich vor Jas auf. Die anderen zuckten zusammen, wünschten sich inständig, sie mögen still sein, da die Lautstärke ihres sinnlosen Streits zunehmend anschwoll.
    »Lass gut sein, Jas«, warnte Harte. »Er ist es nicht wert.«
    Webb rührte sich nicht von der Stelle, als Jas auf ihn zutrat. Als ihre Gesichter sich nur noch Millimeter voneinander entfernt befanden, flüsterte Jas so leise, dass nur Webb ihn hören konnte: »Soll ich ihnen von Stokes erzählen?«
    Webb stieß ihn weg und stahl sich in die Schatten davon.
    »Lasst fürs Erste die Kirche im Dorf«, meldete sich Lorna seufzend zu Wort. Enttäuscht hatte sie beobachtet, wie der Streit sich zugespitzt hatte. »Noch besteht kein Grund für Panik. Sie können nicht an uns ran. Jeder Zugangspunkt ist blockiert. Wie Hollis sagte, sie müssen nur vergessen, dass wir hier sind.«
    »Aber was ist mit dem Helikopter?«, warf Caron ein. »Und dem Flugzeug. Wie sollen wir die auf uns aufmerksam machen, wenn wir uns still verhalten? Wir wissen nicht, wie oft sie noch vorbeifliegen werden.«
    »Sind sie wieder aufgetaucht?«, fragte Sean.
    »Zweimal«, erwiderte Gordon.
    »Zweimal?«
    »Am späten Nachmittag«, führte er näher aus, »und dann noch mal etwa eine Stunde später.«
    »Sie schaffen Leute weg, oder? Es ist so, wie Jas heute Morgen gesagt hat, sie evakuieren.«
    »Ich denke schon«, gab Gordon zurück.
    »Das ist nur ein Grund mehr, uns nicht einzuigeln«, fuhr Sean nervös fort. »Wenn wir denen nicht jetzt zeigen, dass wir hier sind, finden sie uns nie. Und ich rede nicht bloß davon, Botschaft mit Bettlaken ins Gras zu schreiben und Musik zu spielen. Es muss etwas Großes sein, das sie nicht übersehen können – und es muss sofort sein!«
    »Sean ...«, warnte Priest. Seine Stimme schwoll an.
    »Ach, halt die Klappe, Martin«, herrschte Sean ihn an. »Lass mich einfach in Ruhe. Du hast ja noch nicht mal –«
    »Beruhig dich einfach und sei leise.«
    »Und was, wenn ich nicht will? Ich weiß genau, was wir tun müssen, um von diesem Helikopter oder dem Flugzeug bemerkt zu werden, und ich werde es tun, wenn sonst keiner den Mumm dazu hat.«
    Unbemerkt von allen außer Ginnie erhob sich an der Seite des Raums Gordon und räusperte sich. Unverkennbar zögerlich, aber vom Drang erfüllt, handeln zu müssen, trat er langsam vor, bis er sich mitten zwischen Hollis, Priest und Jas auf einer Seite und Sean und Webb auf der anderen befand. Er sah Sean unverwandt in die Augen.
    »Hör mir zu«, begann er und bannte die anderen durch seine unerwartete und für ihn uncharakteristische Einmischung. »Du musst mir zuhören. Ich weiß, dass du wütend und wahrscheinlich genauso verängstigt bist wie ich, aber du musst mir zuhören. Bitte tu nichts Dummes. Wir haben heute hier drin gehockt und beobachtet, wie diese Dinger sich zusammengereimt haben, wo wir sind. Im Moment ist es nur ein Bruchteil von ihnen, aber wenn der Rest Wind von uns bekommt und hier unten aufkreuzt, haben wir ein

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