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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Tür hinaufhievten.
    »Du dummer Mistkerl«, fluchte Gordon, während er sich mit den schweren Beinen abmühte. Priest stöhnte, erwiderte jedoch nichts.
    »Er ist einfach in Panik geraten«, flüsterte Hollis, schob die Hände unter Priests Schultern und stemmte ihn hoch. »Das ist alles. Er hat bloß versucht, den Ort hier zu beschützen.«
    »Wohl eher sich selbst.«
    »Spielt doch jetzt keine Rolle mehr, oder?«
    Sie erreichten das Ende des Busses. Hollis sprang hinab und rief Reece herbei, um dabei zu helfen, Priest herunterzuheben. Unter dem Gewicht stöhnend, gelang es ihnen, dann warteten sie, bis Gordon sich zu Boden herabgelassen hatte. Rings um sie herrschte reges Treiben, da Harte, Lorna und Ginnie die Zufahrt säuberten, indem sie die Überreste der Toten mit Schaufeln vom Asphalt kratzten und mit Schubkarren und Eimern vom Hotel wegschafften.
    »Achtung!«, sagte Hollis, lief rücklings gegen Harte und stieß ihn in einen hüfthohen Haufen fauliger Leichen und abgetrennter Glieder.
    »Pass doch auf«, brummte Harte. Dann bemerkte er, wen sie trugen. »Wollt ihr ihn auf den Stapel hier legen? Der dämliche Mistkerl hätte uns beinah alle umgebracht.«
    »Nein«, widersprach Hollis. »Ihr hättet euch selbst beinah umgebracht. Ihr wart diejenigen, die auf ein Feld voller Leichen gefahren sind und Autos in die Luft gejagt haben. Damit hatte Priest nichts zu tun.«
    »Dann war es wohl auch unsere Schuld, dass er uns gerammt hat, wie?«, knurrte Harte.
    Hollis schüttelte nur den Kopf. Er hatte keine Lust, sich auf einen weiteren sinnlosen Streit einzulassen. »Wie auch immer«, murmelte er.
    Als die Straße geräumt war, warf Harte die Schaufel beiseite und ging zurück zum Hotel. Reece, Hollis und Gordon trugen Priest, der wieder zu stöhnen angefangen hatte. Ginnie und Lorna folgten dicht hinter ihnen.
    Caron saß auf den Stufen vor dem Haupteingang. Als Harte an ihr vorbeistapfte, schaute sie auf, dann rückte sie beiseite, um die anderen vorbeizulassen. Es hatte zu regnen begonnen, doch es war nur ein leichter Niesel, der sich erfrischend und kühl anfühlte. Caron beschloss, dass sie lieber draußen sitzen bleiben und nass werden wollte, als zurück hineinzugehen, ganz gleich, welchen Dreck und welche Keime das Wasser aus der Luft spülen würde.
    Lorna hielt inne und setzte sich neben sie. »Alles klar?«, fragte sie.
    »Es geht mir gut.«
    »Ist dir nicht kalt?«
    »Ich sagte, es geht mir gut«, herrschte Caron sie an.
    »Tut mir leid«, murmelte Lorna, überrascht von der Vehemenz der Reaktion.
    »Schon gut«, gab Caron zurück. »Ich will nur nicht bemuttert werden, das ist alles.«
    »Ach ja, das ist ja deine Aufgabe, stimmt’s?«, erwiderte Lorna sarkastisch.
    »Das habe ich aufgegeben«, sagte Caron leise und trank einen Schluck aus ihrer Weinflasche. Sie bot sie Lorna an, die sie dankbar entgegennahm.
    »Schade«, meinte sie, als sie sich den Mund abwischte. »Du warst gut darin.«
    Caron schüttelte den Kopf und starrte zum Rand des Hotelgeländes. »Das glaube ich nicht.«
    »Wieso sagst du das?«
    »Weil alle, um die ich mich in letzter Zeit zu kümmern versucht habe, mittlerweile tot sind.«
    »Falls es dir entgangen ist, Schätzchen«, flüsterte Lorna, »alle sind tot, und das liegt nicht daran, was du getan oder nicht getan hast.«
    Caron überlegte kurz. »Möglich«, brummte sie schließlich, trank einen weiteren Schluck und schauderte vor Kälte. »Weißt du, was wir tun sollten?«, fragte sie.
    »Was?«
    »Absolut nichts«, verriet sie.
    »Nichts?«
    »Ich mag besoffen sein«, platzte sie hervor, »aber ich weiß, wovon ich rede. Je mehr man dieser Tage zu unternehmen versucht, desto weniger bekommt man dafür. Diese Jungs sind heute da rausgegangen und haben es zu verbissen versucht – jetzt haben wir Amir, Sean und Webb verloren.«
    »Webb ist kein großer Verlust.«
    »Nein, aber die anderen schon«, stieß sie wütend hervor. Ihre Worte erklangen umso lallender, je emotionaler sie wurde. »Und wir hätten sie nicht verlieren müssen. Wenn wir jetzt einfach stillhalten und nichts tun, geschieht uns nichts.«
    Der Regen wurde heftiger. Lorna stand auf und streckte Caron die Hand entgegen. »Komm«, forderte sie die andere Frau auf und half ihr auf die Beine.
    Zusammen gingen sie durch das kalte und stille Gebäude, folgten dem verglasten Korridor, der den Hof entlang verlief.
    Als Lorna aufschaute, sah sie Reece, der eilig die Treppe am Ende des gegenüberliegenden Flügels

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