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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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beobachten. Wenn irgendwas passiert, dann werden wir auf der Stelle handeln.«
    »Ich bin bereit«, sagte Webb zielstrebig, während eine Maske aus Machogehabe die nervöse Angst verbarg, die er im Inneren fühlte. »Ich werde die verdammt noch mal erledigen.«
    »Ich weiß, dass du das wirst«, murmelte Lorna leise, »und das macht mir mehr Angst als die Leichen.«

11
    »Gib ab!«, schrie Harte Webb zu. Webb blickte auf und schoss den Ball weit zu Jas, der nach vorne abtauchte und ihn gegen Stokes, der im Tor stand, kickte. Der Ball traf mit einem lauten Schlag auf seinen Bauch auf und prallte davon ab. Er lief auf ihn zu und trat ihn zurück über den Parkplatz. Harte flitzte hinter ihm her.
    »An mir kommt nichts vorbei«, prahlte Stokes.
    »Das ist so, weil du das verdammte Tor ausfüllst«, lachte Webb.
    »Vorlauter Scheißkerl!«
    Harte erschien wieder und rollte den Ball an die Flanke zu Jas. Dieser täuschte und wich rund um Webb aus, der mit hoher Geschwindigkeit auf ihn zu rannte.
    »Das ist im Abseits!«, brüllte Webb. »Du bist aus dem Spielfeld. Wir haben gesagt, dass die Grenze auf einer Linie mit der Front des Lasters ist!«
    »Verzieh dich, Webb«, keuchte er, als er auf das Tor zu rannte. Stokes wappnete sich gegen den Schuss. Würde er hoch schießen oder tiefer zielen? Würde er ihn in eine Ecke treten oder direkt gegen ihn schießen? Jas stellte sich für den Schuss in Position; lediglich, damit ihm Webb, der über den Asphalt rutschte, die Füße vom Boden wegdrücken konnte. Der Ball rollte davon und Webb jagte wild hinter ihm her.
    »Los, Webb!«, schrie Harte. »Schieß!«
    »Du kleiner Mistkerl«, schäumte Jas, rannte wieder auf Webb zu, packte ihn an den Schultern und riss ihn zu Boden. Webb streckte sein Bein aus und schaffte einen Schuss, bevor er fiel. Der Ball hüpfte vor Stokes auf, der vorwärts rannte und ihn wieder fortkickte. Er flog über Hartes Kopf hinweg und hüpfte den Hügel hinunter.
    Jas und Webb standen sich mitten am Spielfeld Auge in Auge gegenüber.
    »Mach das noch einmal bei mir, und ich werde ...«, drohte Jas.
    »Du wirst was? Du wirst mich wieder vorbeikommen lassen?«, johlte Webb.
    »Du kleiner Scheißer«, schnappte Jas, stürzte nach vorne und packte ihn am Kragen. Webb wand sich, doch er konnte sich nicht befreien.
    »Na, dann los«, sagte er und wandte sich immer noch. »Schlag mich!«
    »Ihr Burschen seid so erbärmlich!«, rief Ellie, die einen Kinderwagen über den Parkplatz schob. »Egal, was sonst passiert, euch kann nichts außer Fußball näher zueinander bringen, was? Erbärmlich.«
    Jas ließ Webb los und stieß ihn weg. Sie starrten sich noch einen Augenblick lang an und erkannten beide die Dummheit und Sinnlosigkeit ihrer Auseinandersetzung, doch keiner von beiden war dazu bereit, einzulenken. Harte unterbrach schlussendlich die Pattsituation, indem er sich zwischen den beiden hindurchdrängte und losrannte, um den Ball zu holen.
    »Klärt das, Jungs«, rief er zu ihnen zurück, als er in Richtung der Leichen rannte.
    Die Rutschangriffe und üblen Provokationen waren so rasch vergessen wie das Ergebnis des gereizten Fußballspiels. Obgleich es nahezu dunkel war, blieben die Fußballspieler und Ellie, ihre einzige Zuschauerin, im Freien. Webb hockte auf der Kühlerhaube seines Wagens und seine Beine baumelten zwischen den Frontscheinwerfern herunter, die ihnen ein wenig Beleuchtung boten. Die anderen saßen auf dem, was von einer schmutzig-roten, dreiteiligen Couchgarnitur aus Kordstoff übrig war, die sie vor etlichen Wochen aus einer dunstigen Erdgeschosswohnung geschleppt hatten. Ellie saß auf dem Sofa an einer Seite des Autos zwischen Harte und Jas eingeklemmt, während Stokes auf der anderen Seite in einen Lehnstuhl ohne Kissen geplumpst war.
    »Was schlägst du also vor?«, fragte Jas und beugte sich nach vorne, damit er Stokes sehen konnte.
    »Hollis meint, dass sie kein Problem darstellen«, sagte er, während seine Zähne vor Kälte klapperten, »doch ich glaube, dass es so ist. Wie gesagt, es ist in Ordnung, es mit einem von ihnen aufnehmen zu müssen, aber wir haben es da unten mit Tausenden von ihnen zu tun.«
    »Wir könnten weiterziehen«, schlug Ellie vor, die ihre Puppe auf dem Knie schaukelte. »Woanders etwas finden.«
    »Das bringt nichts«, sagte Stokes rasch. »Es wäre überall, wo wir hingingen, dasselbe, oder?«
    »Was schlägst du also vor?«, fragte Jas wieder. Stokes hielt kurz inne, bevor er antwortete.
    »Webb und ich

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