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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Webb trank durstig.
    »Ich werde mir noch ein paar vornehmen«, sagte er zwischen den Schlucken.
    »Ja, das kannst du«, stimmte ihm Stokes zu. »Ist ja sonst nichts zu tun.«
    Während das Adrenalin des zufriedenstellenden, aber einseitigen Kampfes immer noch durch seine Adern jagte, trank Webb die Dose aus und kletterte wieder durch den Maschendraht nach draußen. Er bewegte sich nun mit höherer Geschwindigkeit und mehr Zuversicht, sprang wieder auf das Taxiwrack, schnappte sich vom Rand der wogenden Horde kurzerhand vier weitere Leichen und stieß sie durch das Zaunloch.
    »Lass dir Zeit«, schlug Stokes vor, der nun auf dem Müllberg stand, um eine bessere Sicht zu bekommen. »Fünfzig Punkte für einen Erfolg und das Doppelte, wenn du es mit einem Schlag hinkriegst.«
    Webb blickte rasch zu ihm hin und grinste, als er seine Waffe wieder aufhob.
    »Leicht. Schau dir das an.«
    Sein nächstes Opfer war buckelig wie ein altes Weib. Der körperliche Verfall war derartig, dass es unmöglich war, mit Sicherheit zu sagen, wie alt es bei seinem Tod gewesen war. Ob sechs oder sechzig machte keinen Unterschied, denn ihm blieben nur noch Sekunden. Webb nutzte den kopflastigen Gang des Kadavers zu seinem Vorteil, hob den Baseballschläger hoch in die Luft und ließ ihn fest auf der Rückseite des Schädels aufprallen, als ob er ihn in den Boden hämmern wollte. Der Leichnam lag mit dem Gesicht voran im Staub, zuckte noch einen Moment lang und blieb dann reglos.
    »Hundert Punkte!«, gab Stokes bekannt. »Gut, Junge!«
    Webb drehte sich und ging in der Bereitschaft auf die nächste stolpernde Hülle zu, sein Manöver zu wiederholen und seine Punktzahl zu verdoppeln. Möglicherweise, so dachte er, würde er diesem den Kopf sauber von den Schultern schlagen. Eine plötzliche hektische Bewegung von einer anderen Leiche zu seiner Rechten traf ihn unvorbereitet. Er drehte sich, um dagegen vorzugehen, doch es war zu spät. Als er über einen Haufen zerbrochener Backsteine stolperte, verlor er das Gleichgewicht, während ihn der vertrocknete Körper eines Müllmannes, der mit einem Overall bekleidet war, packte. Er war durch den plötzlichen Angriff verblüfft und bemühte sich, die Kreatur abzuschütteln. Als er den Arm hob, um sie von sich zu stoßen, beobachtete er ungläubig, wie die grauenhaft verweste Monstrosität ihre wenigen verbliebenen gelben Zähne in den ledernen Ärmel seiner Jacke senkte.
    »Herr im Himmel«, schrie Stokes, sprang vom Schutthaufen herab und warf sein Bier um. Obwohl er üblicherweise alles tat, was er konnte, um den Körperkontakt mit den Toten zu vermeiden, packte er unverzüglich nach dem Leichnam, riss ihn mit einem Ruck zurück und warf ihn zu Boden. Webb drehte sich um, entfesselte einen rasenden Angriff auf die Leiche und trat ihr wiederholt mit den Stahlkappenstiefeln ins Gesicht.
    »Verfluchtes Drecksding!«, schäumte er. »Du verdammtes, blödes Ding!«
    Die blutige Leiche am Boden hörte beinahe augenblicklich auf, um sich zu schlagen. Webb drehte sich sofort um und nahm sich die verbliebenen zwei Leichen vor, die jetzt bizarrerweise tatsächlich zu versuchen schienen, sich von ihm weg zu bewegen. Er rannte zur ersten hin und packte eine Handvoll des fettigen, drahtigen Haares. Er setzte die Bewegung fort und schmetterte ihr Gesicht fest in einen Hügel aus zerbrochenen Ziegelsteinen, Beton und Metall. Von der üblichen Befriedigung verspürte er nichts, lediglich Furcht.
    Stokes stieß in knapper Entfernung den letzten Leichnam vorsichtig von sich, während er versuchte, den Mut zu einem Angriff aufzubringen. Voll Geschwätz, aber üblicherweise sehr wenig Taten, konnte er sich nicht mit Webbs Ungestüm und Grausamkeit messen. Webb packte den Teil eines dicken Leitungsrohres aus Metall, der aus einem Schutthaufen zu seinen Füßen ragte.
    »Geh aus dem Weg!«, schrie er Stokes zu, als er in seine Richtung rannte. Stokes tat gehorsam, wie ihm geheißen und ließ die letzte hoffnungslose Gestalt, die unstet schwankte, alleine stehen. Webb spießte sie mit seiner Lanze auf und versenkte das Rohr so tief in ihre Brusthöhle, dass es auf der anderen Seite wieder hervorbrach und die sich verrotteten Eingeweide hinter der Leiche in einer Pfütze sammelten. Sie verlor das Gleichgewicht, brach auf dem Boden zusammen, und Webb sicherte die Zerstörung mit einem einzigen Stampfen des Stiefels in das leere, ausdruckslose Gesicht ab.
    »Hat dich das Ding gebissen?«, fragte Stokes, der über der

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