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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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kennzeichnenden Taktlosigkeit ihre Gefühle erfolgreich in Worte. »Seid ihr sie alle losgeworden?«
    »Das haben wir nicht geschafft«, antwortete Priest. »Ich habe keine Ahnung, wie es dort aussieht, wo ihr herkommt, aber hier sind zu viele in der Nähe, um das zustande zu bringen.«
    »Was habt ihr dann also getan?«, fragte Lorna. »Wo sind sie?«
    »Das Hotelgelände ist abgekapselt«, erläuterte er. »Wir haben die Eingänge so, wie ihr es da hinten gesehen habt, verriegelt und sie dann durch eine List dazu gebracht, woandershin zu gehen.«
    »Martin hat hier gearbeitet«, fügte Amir hinzu.
    »Glaubt mir, ich kenne jeden Zoll auf diesem Gelände. Bevor das alles hier geschehen ist, war ich der leitende Platzwart und ...«
    »Was meinst du damit, du hast sie überlistet?«, fragte Hollis und schnitt ihm das Wort ab.
    »Naja, die sind nicht gerade die hellsten Lichter, oder? Es ist nicht viel dazu nötig, um sie abzulenken.«
    »Was habt ihr also getan?«, drängte er fasziniert.
    »Hast du vorhin die Weggabelung gesehen? Die Straße verläuft direkt rechts um den westlichen Rand des Geländes«, erklärte er und fuchtelte mit seinem Arm umher. »Da drüben, weiter nördlich, liegt ein Golfplatz. Wir haben das gegenüberliegende Ende der Straße abgesperrt, um sie da vom Durchkommen abzuhalten und ein paar Lücken in den Zaun rings um den Golfplatz gemacht, um sie auf die Grünfläche zu lassen.«
    »Und was soll das bringen?«, wunderte sich Gordon.
    »Ihr wisst doch, wie diese Golfer sind«, erklärte Martin.
    »Wie sie waren«, stellte Gordon richtig.
    »Die Hälfte von ihnen hatte mehr Geld als Verstand«, fuhr der ehemalige Hotelangestellte fort. »Sie haben sich ein entzückendes Klubhaus gebaut. Das ist ein wunderschöner Platz. Riesig. Von der Straße führt ein Pfad nach rechts hinüber zu den Küchenräumen an der Rückseite des Gebäudes.«
    »Komm endlich zur Sache«, knurrte Webb ungeduldig.
    »Die Sache sieht so aus, dass wir in das Gebäude hineinkommen können und sie nicht.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, wie sie das überlisten soll«, brummte Lorna, die sichtlich unbeeindruckt war.
    »Der Trick ist ganz einfach. Ich spiele ihnen Musik vor und sie denken, dass wir im Klubhaus sind.«
    »Du spielst Musik?«, rief Gordon ungläubig aus. »Meinst du das ernst?«
    »Ich stehe nicht mit einer Gitarre da und bringe ihnen ein Ständchen, falls ihr das denkt. Wir haben ein paar tragbare Generatoren aufgebaut und ich lasse dort CDs in Endlosschleife spielen, bis der Treibstoff ausgeht. Sie denken, dass wir im Klubhaus sitzen, deshalb versammeln sie sich darum und bleiben von hier fern. Da es so viele von ihnen gibt und sie nur wenig Möglichkeiten haben, auf den Golfplatz zu gelangen, wenn sie es erst einmal durch die Löcher im Zaun geschafft haben, ist es für sie beinahe unmöglich, wieder nach draußen zu gehen. Es mag vielleicht ein wenig ausgefallen klingen, aber es funktioniert.«
    »Gibt keinen Grund, das anzuzweifeln«, murmelte Jas.
    »Ich bin etwa zwei- bis dreimal am Tag da oben, um die Generatoren nachzufüllen, aber ...«
    »Können wir nach drinnen gehen«, unterbrach ihn Caron nervös. »Es ist mir egal, ob hier draußen keine Leichen unterwegs sind, aber ich kann es nicht leiden, hier im Freien zu stehen.«
    Priest setzte sich als erster in Bewegung, hob sein Fahrrad wieder auf und nickte in Richtung der Fassade des Hotelkomplexes. Er führte den Weg, über ein paar niedrige Steinstufen und durch eine breite Glastür mit gewölbten Fenstern in einen lang gestreckten, offenen Empfangsbereich an. Lorna brach auf einem staubigen braunen Ledersofa zusammen und starrte ihre Umgebung an, während sie immer noch nicht dazu in der Lage war, alles in sich aufzunehmen.
    »Geht’s dir gut?«, fragte Hollis besorgt. Sie sah ihn an und lächelte.
    »Ich versuche einfach nur, das alles zu fassen. Ich hätte nie gedacht, dass wir einen Ort wie diesen hier finden ...«
    »Wenn ihr alle bitte einfach an der Rezeption einchecken würdet«, lachte Priest, als er sein Rad gegen eine Seite des verschnörkelten hölzernen Empfangsschalters lehnte. »Ich kümmere mich um eure Schlüssel und veranlasse, dass euch jemand zu den Zimmern bringt!«
    Amir schüttelte den Kopf und seufzte.
    »Blödmann, er hat schon, seit wir zum ersten Mal hierher gekommen sind, darauf gewartet, das zu jemandem sagen zu können!«
    Harte blickte sich unruhig um. Er konnte etwas hören. Ein klapperndes Geräusch kam über

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