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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Infektion zuvor zugeschlagen hatte. Und hier waren keine Leichen ...
    »Schwimmbecken«, sagte Jas und grinste, als sie an einem weiteren Schild an der Wand vorübergingen.
    »Außer Betrieb«, sagte Priest rasch zu ihm. »Ich führe euch später genauer herum.«
    »Der ganze Platz hier ...«, grübelte Caron und blickte über den Vorplatz zu dem dreistöckigen Trakt voller Schlafzimmer, während sie versuchte, sich für die Lage ihres Raumes zu entscheiden. Das hier gefiel ihr schon eher. Sie hatte sich daran gewöhnt, von Abfall und Gerümpel umringt zu leben, die Einrichtung des Hotels schien allerdings verhältnismäßig gut gepflegt zu sein. Sicher, es war staubig, alles roch schal und es mochte nur ein Zwei-Sterne-Hotel gewesen sein, während sie an drei oder vier Sterne gewöhnt war, doch die Fußböden waren sauber und die Zimmer, die sie bislang gesehen hatte, waren aufgeräumt. Wenn sie tatsächlich dazu verdammt war, den Rest ihrer Tage damit zu verbringen, mit diesen Leuten zu leiden und zu plündern, dann sah es zumindest so aus, als könnte sie sich nun von Zeit zu Zeit von ihnen absondern. Ein schöner Gedanke – der Luxus, die Tür hinter sich abzusperren und alle anderen auszuschließen. Sie hatte es satt, zu versuchen – und damit zu scheitern –, sich um Leute zu kümmern, für sie zu putzen und ihre sinnlosen, kleinlichen Kabbeleien aus der Welt zu schaffen. Vielleicht konnte sie jetzt einfach zur Ruhe kommen und ihre Zeit damit verbringen, sich um sich selbst zu kümmern.
    Am Ende des Korridors führte eine plötzliche scharfe Kurve die Gruppe die äußerste und kürzeste Ecke des Vorhofes entlang. Sie kamen an einem leeren Sitzungsraum und einer Bar vorbei. Die Reihe halb voller Getränkespender hinter der Holztheke zog die Aufmerksamkeit etlicher der Neuankömmlinge auf sich. Webb versuchte, einen raschen Umweg zu machen, wurde jedoch von Harte wieder auf Kurs gedrängt. Sie folgten Amir durch eine Garnitur Doppelschwingtüren in das Innere des Restaurants, wo sich zwei Leute – eine Frau mittleren Alters und ein großer, dünner, viel jüngerer Mann – augenblicklich von ihren Sitzen erhoben, um den Tisch schlurften und auf sie zugingen.
    »Ginnie und Sean«, machte Amir bekannt. Harte begrüßte sie mit einem Nicken und blickte sich hoffnungsvoll in dem riesigen, leeren Raum um.
    »Wo sind die anderen?«, fragte er.
    »Es gibt keine anderen«, erwiderte Priest. »Wir sind nur zu fünft.«
    »Plus einem Hund ...«, fügte Webb wenig hilfreich hinzu.
    »Das ist alles?«, fragte Jas überrascht. »Nur fünf?«
    »Ja«, antwortete er. »Als es passiert ist, arbeitete ich hier und Howard fand mich ein paar Tage später. Als wir im Freien nach Vorräten suchten, fanden wir Ginnie und Amir, und Sean fand uns, als er hörte, wie wir draußen umherfuhren.«
    »Das war’s also?«
    Priest wirkte perplex.
    »Du klingst enttäuscht.«
    »Das bin ich auch«, gestand er. »Dieser Ort ist großartig. Ich hätte gedacht, dass hier massenhaft Leute sein müssten.«
    »Nun gut, wir haben die Tatsache, dass wir hier sind, nicht gerade sehr laut ausposaunt. Wir wollen nicht, dass sich diese Dinger da draußen wieder zurück zu uns herunterschleppen.«
    »Aber was ist, wenn ihr nach draußen geht? Habt ihr euch nicht nach irgendwem sonst umgesehen?«
    »Wir gehen nicht nach draußen«, antwortete er jählings. »Es ist zu gefährlich. Wir werden wieder zurück nach draußen gehen, wenn der richtige Zeitpunkt kommt.«
    »Allerdings braucht ihr Nahrungsmittel.«
    »Wir haben ausreichend.«
    »Aber wie bekommt ihr ...«
    »Wir kommen damit zurecht. Wir müssen nicht ins Freie gehen, irgendwelchen Lärm machen oder irgendetwas tun, was das in Gefahr bringen könnte, was wir hier haben«, sagte Priest, der nahezu aggressiv klang.
    »Wir haben einen weiteren Bewohner«, kündigte Reece kryptisch an, vermutlich in der Hoffnung, die plötzliche Anspannung, die Priests Verhalten hervorzurufen schien, zu zerstreuen. »Mach weiter, Martin, du solltest ihnen besser davon erzählen. Wir wollen doch nicht, dass sie in der Dunkelheit in sie hineinstolpern, oder?«
    Hollis fühlte, wie sich ihm die Nackenhaare sträubten. Ihm gefiel nicht, wie sich das anhörte ...
    »Kommt mit«, sagte Priest leise und mit ruhigerer Stimme. »Ich möchte euch der Schwimmerin vorstellen.«

27
    Hollis und Harte folgten Priest tiefer in den Hotelkomplex hinein. Reeces Hund lief neben ihnen her und schnüffelte unablässig in die Luft.
    »Ihr

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