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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Die gesamte Verzweigungsstelle war geräumt und jeder vorhandene Ausgang abgeschottet worden. Wer war dafür verantwortlich?
    Webb schwang seinen Baseballschläger in die Brust des letzten Leichnams, der noch aufrecht stand und schmetterte ihn rückwärts in eine Ziegelsteinmauer. Danach riss er die Waffe wieder heraus und die Leiche fiel schwer zu Boden. Driver und Hollis schalteten die jeweiligen Fahrzeuge aus und plötzlich war alles still und leise. Das einzige Geräusch kam von dem dumpfen Pochen und Hämmern der Toten, die auf die gegenüberliegende Seite des Lastwagens schlugen.
    »Welchen Weg jetzt also?«, wollte Gordon wissen, als er das Blut auf einer überwucherten Grasfläche sorgfältig von seinen Stiefeln wischte.
    »Keine Ahnung«, antwortete Hollis und blickte sich auf der Suche nach einer Eingebung um. »Wer auch immer dafür verantwortlich ist, muss irgendwo hier in der Nähe sein. Die hätten sich nicht die ganze Mühe gemacht, wenn sie einfach nur ...«
    Seine Worte wurden durch das plötzliche Zuschlagen einer Tür und dem Rumpeln eines anspringenden Motors unterbrochen. Das Fahrzeug vor ihnen – ein langer weißblauer Reisebus – begann sich langsam auf die Seite zu bewegen.
    »Das ist unsere Antwort!«, grinste Harte.

26
    Hollis wartete ungeduldig hinter dem Lenkrad des Lasters darauf, dass der Reisebus aus dem Weg fuhr. Aufmerksam beobachtete er, wie das lange, sperrige Fahrzeug langsam und bedächtig nach hinten rollte und den Eingang zu einer engen Straße freigab. Eine einsame Gestalt stand in kurzer Entfernung die Straße hinauf, winkte mit den Armen zum Zeichen, dass sie folgen sollten und joggte über den Pfad, während sie gelegentlich über die Schulter blickte, um sicherzugehen, dass sie hinter ihr herfuhren. Hinter ihnen brachte der Fahrer den Bus wieder quer über die Straße in Position, stieg aus und kletterte dann auf ein Fahrrad, das eilig gegen die große Hecke gelehnt worden war. Er trat heftig in die Pedale und fuhr hinter ihnen her.
    »Wohin zum Teufel fahren wir jetzt?«, fragte Jas, der im Bus vorne neben Drivers Fahrerkabine stand und taumelte, als sie sich über die gewundene Spur bewegten. Die Straße wurde auf beiden Seiten von hohen, undurchdringlich belaubten Hecken gesäumt, die verhinderten, dass sie irgendetwas anderes sehen konnten als das, was sich unmittelbar vor und hinter ihnen befand.
    »Zum Bromwell-Hotel«, antwortete Gordon, der direkt neben seiner Schulter stand und sich am Handlauf festhielt, als der Bus von der einen zur anderen Seite schlingerte. »Ich dachte mir schon, dass es vertraut aussieht.«
    »Woher kennst du das?«
    Als sie eine Weggabelung erreichten, wies Gordon auf eine purpurrote Hinweistafel, die direkt vor ihnen in die hohe Hecke eingelassen war. Eine verschnörkelte weiße Schrift verkündete stolz den Namen des Hotels, dem sie sich näherten und ein Pfeil wies sie nach rechts. Die Person, der sie gefolgt waren, war bereits in diese Richtung gehastet.
    »Ich bin irgendwann mal zu Weihnachten wegen einer Bürofeier hierhergekommen«, antwortete er leise und seine Stimme war plötzlich erstaunlich flach und lustlos, als er sich erinnerte. »War eine verdammt schreckliche Nacht. Ich hab den Ort heute nicht wiedererkannt. Ich meine, ich dachte mir schon, dass wir in der Nähe wären, aber nicht so nah ...«
    »Also, wie ist es da so?«, wollte Jas wissen, drehte sich um und sah ihn an. Gordon zuckte die Achseln.
    »In Ordnung, nehme ich an. Annehmbar. Die Einrichtung war gut, aber das Essen grauenhaft. Alles diese abscheuliche Nouvelle Cuisine. Davon wird man doch nicht satt. Zu Weihnachten willst du Truthahn mit allem Drum und Dran und nicht nur ein paar Happen Fleisch mit ...«
    »Verdammt noch mal«, keuchte Harte und drängte sich an ihm vorbei, um einen besseren Ausblick zu bekommen. »Seht euch mal an, in welchem Zustand es ist! Verflucht perfekt!«
    Der Bus fuhr langsam um die Zielkurve, dicht gefolgt vom Lastwagen. Die Hecke zu ihrer Rechten verlor allmählich an Höhe und verschwand dann zur Gänze, wodurch ein riesiger Parkplatz zum Vorschein kam. Dahinter erstreckte sich eine riesige Rasenfläche, an deren oberen Ende das Hotel selbst lag. Es war ein einigermaßen modernes Gebäude in gebrochenem Weiß und im Vergleich mit der tristen Betonumgebung, die sie an diesem Morgen hinter sich gelassen hatten, ein unerwartetes Paradies. Hier gab es genug Raum, um sich zu bewegen und Fenster, deren Scheiben nicht eingeschlagen worden

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