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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Wodurch es noch spaßiger wird.«
    »Spaßig?«, brummte Amir nervös. Er schwitzte heftig und versuchte erfolglos, ruhig zu bleiben. Die bittere Traurigkeit, die er angesichts der Rückkehr nach Bromwell verspürt hatte, wich nach und nach blanker, unverfälschter Angst. Mittlerweile wünschte er, im Hotel geblieben zu sein. Er konnte kaum glauben, dass er sich freiwillig gemeldet hatte, um hierher mitzukommen. Zuvor war es ihm wie eine längst überfällige Gelegenheit erschienen, aus der Eintönigkeit der gefängnisartigen Umgebung auszubrechen, nun jedoch wollte er nur noch zurück in seine ›Zelle‹.
    Driver lenkte den Bus geschickt um eine enge Kurve und zur Laderampe. Als er zu dieser zurücksetzte, rammte er die Höhenbegrenzungstafel, die von einer oben montierten Absperrung hing. Offensichtlich war die Laderampe nicht für Doppeldeckerbusse gedacht gewesen.
    »Bingo!«, rief Harte plötzlich aus. »Seht euch das an! Eine Lieferung!«
    Hollis konnte kaum glauben, was er sah. Der Morgen wurde von Minute zu Minute besser. Quer über das ferne Ende der Ladebucht stand ein riesiger LKW mit den unverkennbaren orange-gelb-weißen Planen des Supermarkts. Die hinteren Türen standen offen, wodurch sie erkennen konnten, dass der Laderaum noch zu über drei Vierteln voll war. Es sah so aus, als könnten sie bekommen, was sie brauchten, ohne das Risiko eingehen zu müssen, den Supermarkt zu betreten. Perfekt.
    »Ich muss hier anhalten«, verkündete Driver. »Wenn ich weiter zurücksetze, kommen wir nicht mehr raus.«
    »Alles klar«, gab Hollis zurück und hielt sich am nächstbesten Griff fest, als der Bus jäh zum Stillstand kam. Zischend öffneten sich die Türen, und von draußen strömte ein Schwall kalter Luft herein, begleitet vom fauligen Gestank toten Fleisches und verrotteten Obstes. Sean und Webb trampelten die Treppe vom oberen Deck herab, die Waffen in der Hand, bereit, die ersten Leichen auszuschalten, die bereits langsam herbeiwankten.
    »Ich behalte die beiden im Auge«, sagte Jas, ergriff die Kettensäge und zwängte sich zwischen Hollis und Harte hindurch hinaus. Er rannte hinter den anderen her und holte Sean rasch ein. Webb befand sich bereits auf selber Höhe mit den vorrückenden Kadavern, schwang den Baseballschläger mit der für ihn typischen, rohen Gewalt und machte kurzen Prozess mit den Kreaturen, die das Pech hatten in seine Reichweite zu wanken.
    »Versuchen wir nur, sie vom Bus fernzuhalten, oder ...?« Sean brachte die Frage nicht zu Ende. Plötzlich fühlte er sich ungeachtet seiner Erfahrung vom Vortag wieder unglaublich nervös.
    Jas schüttelte den Kopf. »Lohnt sich nicht«, erwiderte er. »Ebenso gut können wir ihnen gleich den Garaus machen. Gestaltet die Dinge auf lange Sicht einfacher. Wenn wir zur Brücke gehen, können wir ihnen den Weg versperren. Die meisten werden im Kanal enden, dort brauchen wir uns nur um diejenigen zu kümmern, die es über die Brücke schaffen.«
    Er startete die Motorsäge und marschierte zielstrebig los. Sean folgte ihm mit der Machete in der Hand und nahm sich vor, etwas zurückzubleiben, um sich der Leichen anzunehmen, denen es gelang, sowohl Webbs als auch Jas’ Angriffen zu entrinnen.
    Lorna, die sich seit dem Verlassen des Hotels still und unauffällig verhalten hatte, wurde jäh wieder lebendig. Hollis, Harte und Amir standen am Heck des Lastwagens und diskutieren darüber, was sie als Erstes nehmen und wie sie sich organisieren sollten.
    »Nun macht schon«, knurrte Lorna, drängte sich an ihnen vorbei und kletterte in das riesige Fahrzeug. »Das Zeug hier lädt sich nicht von selbst aus.«
    Ohne eine Erwiderung abzuwarten, packte sie das Erste, was ihr unter die Hände kam – einen Karton Konservenbüchsen mit Bohnen – und schob ihn über den Boden zu Hollis. Er ergriff ihn und trug ihn zu Harte, der zu den Stufen des Busses zurückgekehrt war.
    Harte nahm den Karton entgegen und brachte ihn rasch zum Ende des Fahrzeugs, wo er ihn sorgfältig im Fußraum vor der letzten Sitzreihe verstaute. Ordentlich schlichten , dachte er bei sich. Je besser ich schlichte, desto mehr können wir laden und desto länger dauert es, bis wir das nächste Mal ausrücken müssen .
    Es ging schneller als erwartet, die Ladefläche des Lastwagens zu leeren und den Inhalt in den Bus zu verfrachten. Hollis kramte in den dunklen Winkeln der Laderampe herum, weil er überprüfen wollte, ob sie alles Wertvolle eingepackt hatten, bevor sie aufbrachen. Er schob

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