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Herbstgeflüster (Die Kanada-Reihe)

Herbstgeflüster (Die Kanada-Reihe)

Titel: Herbstgeflüster (Die Kanada-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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er und hob Emma von seinem Schoß. Er musste sofort raus. Mit Charly oder alleine. Ganz egal. Hauptsache an die frische Luft, bevor ihm die Decke auf den Kopf fiel und ihn samt seinen Zweifeln und einem kleinen Fitzelchen Hoffnung unter sich begrub.
     
    Die folgenden Tage waren die sprichwörtliche Hölle. Mindestens einmal pro Tag fand sich Bomer mit seinem Wagenschlüssel in den Fingern neben dem Range Rover wieder, bereit, sofort alles stehen und liegenzulassen, um Cedric zu folgen und dafür zu sorgen, dass der heil aus der Sache herauskam. Er tat es nur nicht, weil er Emma und Charly nicht sich selbst überlassen konnte. Und weil Cedric, verdammt noch mal, alt genug war, seine eigenen Entscheidungen zu treffen und mit den Folgen zu leben.
    Zumindest redete er sich das immer wieder ein, wenn er ins Haus zurückging, um den Schlüssel wegzubringen und sich danach in die Stille des Waldes flüchtete. Dass er eigentlich hätte arbeiten müssen, ignorierte er, genau wie die Anrufe von Max, die am Dienstagabend anfingen und erst Freitagmittag aufhörten.
    Charly ließ sich allerdings schwerer ignorieren, denn der Welpe wollte trotz seiner miesen Laune beschäftigt werden, und Freitagabend gab Bomer schließlich genervt auf und verließ mit dem Racker für eine lange Runde das Haus. Als er eine Stunde später zurückkam, stand neben seinem Rover ein zweiter Geländewagen, dessen Besitzer er nur zu gut kannte.
    „Oh je, jetzt gibt’s Ärger“, murmelte er, als sich sein Besucher erhob, der bislang auf der Treppe der Veranda gesessen hatte. Sein Welpe bellte begeistert und stürmte auf Max zu, der lachte und ihn dann erst mal ausführlich streichelte.
    Bomer sah den zwei schweigend zu, und als Max für Charly einen alten Ast warf, setzte er sich auf die Treppe. Sein Boss war sauer, und zwar so sehr, dass er lieber erst mit dem Hund tobte, um sich etwas abzureagieren, statt sofort mit ihm zu reden. Das hatte Bomer schon ein paar Mal bei Max erlebt und er war froh darüber. Nicht jeder besaß eine so gute Selbstbeherrschung.
    Es dauerte nicht lange, bis Charly müde wurde und zu ihm kam. Bomer klopfte neben sich und der Welpe legte sich auf die untere Stufe. Danach sah er zu Max auf, der mittlerweile vor ihm stand, beide Hände verärgert in die Seiten gestemmt.
    „Du siehst echt Scheiße aus.“
    Bomer zuckte nur mit den Schultern, was für Max als Antwort ausreichte. Der Mann brauchte meistens keine langen Erklärungen, er wusste auch so, was los war.
    „Eigentlich bin ich hergekommen, um dir den Arsch aufzureißen, weil du schon seit Tagen unentschuldigt der Arbeit fernbleibst, aber das kann ich mir wohl sparen.“
    Bomer schwieg weiter.
    „Carol meinte heute Morgen, ich solle nicht so streng mit dir sein, du wärst verliebt. Und deiner Frage wegen Urlaub nach zu urteilen, hat sie recht.“ Max setzte sich zu ihm auf die Treppe. „Ich vermute mal, deine angeblichen privaten Probleme waren in deinem Bett und haben sich jetzt aus dem Staub gemacht?“ Max seufzte, als er immer noch nichts erwiderte. „Verrätst du mir wenigstens einen Namen?“
    „Er heißt Cedric.“
    „Und?“, hakte Max nach. „Ist er wirklich weg?“
    „Ja.“
    „Kommt er wieder?“
    „Ich weiß es nicht.“
    Sein Boss schnaubte entrüstet. „Und warum sitzt du dann hier auf deinem Arsch und bläst Trübsal? Hol' ihn dir zurück!“
    Das hätte er im Normalfall vielleicht sogar getan, aber zwischen Cedric und ihm war nichts normal. Nur konnte er das Max schlecht sagen, sonst würde er ihm den Rest dieser ganzen, vertrackten Geschichte erzählen müssen, und das wollte Bomer auf gar keinen Fall riskieren. Er schätzte Max zwar nicht so ein, dass der sie gleich an die Cops verpfiff, aber eine Garantie gab es nie, und Bomer lebte zu gerne hier draußen, als dass er sein neues Leben für ein bisschen Ehrlichkeit aufs Spiel gesetzt hätte. Max musste nicht alles wissen.
    „Das ist nicht so einfach.“
    „Liebe ist nie einfach, Blödmann. Aber hier zu heulen und im Selbstmitleid zu zerfließen, bringt ihn garantiert nicht zurück in dein Bett.“
    Das wusste er selbst. Dazu brauchte er keinen finster dreinblickenden Chef, der es ihm unter die unglückliche Nase rieb. „Arschloch!“, zischte Bomer und wurde dafür angegrinst. „Was?“
    „Ja, ja, die Wahrheit ist hart. Ich weiß.“
    Bomer verdrehte resigniert die Augen. „Ich kann ihn nicht zurückholen, Max. Er muss selbst entscheiden, was er will und ob er das überhaupt mit mir

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