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Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Titel: Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Maschine aufsetzte, kam ihm entgegen, stützte ihn. Dann, endlich, eine Tür, die sich schloss, Windstille. Eine Decke, in die man ihn hüllte. Er konnte noch nicht aufhören zu bibbern, aber das war nur eine Frage der Zeit.
    Konteradmiral Denis J. Whitecomb erwartete ihn direkt am Hubschrauberlandeplatz, umgeben von seinem Stab. Einige der Männer sahen ziemlich nahkampferprobt aus, der Blick ihrer Augen war kühl und entschlossen.
    »Willkommen zurück, Mister Kato«, sagte der Mann in der prunkvollen Uniform der US Navy. »Ich fürchte, Sie werden uns eine Menge Dinge erklären müssen.«

STERNENINSEL
1
    G EMEINSAMER UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSS
    SARADKOV ISLAND EVENT
    VORSITZ: SENATOR RICHARD COFFEY (USA)
    STELLVERTRETENDER VORSITZ:
    MINISTER ANATOLI MICHAILOW (RUS)
    STATUS DES DOKUMENTS: VERTRAULICH
    AUSZUG AUS DER BEFRAGUNG DES ZEUGEN
    MORLEY MANN (USA)
    Vorsitzender: Können Sie in ein, zwei Sätzen zusammenfassen, was Ihrem Verständnis nach auf Saradkov passiert ist?
    Zeuge: Im Eisschild der Insel war seit Jahrtausenden eine außerirdische Sonde eingeschlossen. Die durch die globale Klimaveränderung hervorgerufene Schmelze hat sie freigesetzt, und daraufhin ist sie aktiv geworden.
    Vorsitzender: Haben Sie das, was im Folgenden geschah – nachdem die Sonde aktiv wurde –, in irgendeiner Form beeinflusst?
    Zeuge: Nein.
    GEMEINSAMER UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSS
    SARADKOV ISLAND EVENT
    VORSITZ: SENATOR RICHARD COFFEY (USA)
    STELLVERTRETENDER VORSITZ:
    MINISTER ANATOLI MICHAILOW (RUS)
    STATUS DES DOKUMENTS: VERTRAULICH
    AUSZUG AUS DER BEFRAGUNG DER ZEUGIN
    CHARLOTTE MALROUX (F)
    Vorsitzender: In welcher Beziehung stehen Sie zu Mister Kato?
    Zeugin: Wir sind befreundet. Wir kennen uns, seit wir zehn Jahre alt sind. Damals sind wir uns zum ersten Mal begegnet, und später immer mal wieder.
    (…)
    Stellvertretender Vorsitzender: Welche Gründe haben Sie bewogen, die Expedition nach Saradkov zu begleiten? Sie sind Paläoanthropologin. Was sucht eine Paläoanthropologin auf einer Polarinsel?
    Zeugin: Meine Funktion war die der Dolmetscherin. Die anderen sprechen alle kein Russisch.
    (…)
    Vorsitzender: Wie sind Sie, als es darum ging, wie man den beunruhigenden Vorfällen auf Saradkov Island Einhalt gebieten könnte, auf die Idee gekommen, ausgerechnet Mister Kato verständigen zu lassen?
    Zeugin: Ich wusste, woran er arbeitete, und hatte das Gefühl, dass er vielleicht am ehesten wissen würde, was man gegen die Sonde unternehmen konnte.
    Stellvertretender Vorsitzender: Das wüsste ich jetzt gern ein bisschen genauer. Woran hat er gearbeitet? Meinem Verständnis nach jedenfalls nicht an Fragen, die den Kontakt mit eventuellen Außerirdischen betreffen, oder?
    Zeugin: Nein, er hat Roboter entwickelt.
    Stellvertretender Vorsitzender: Es fällt mir schwer, da einen Zusammenhang zu sehen.
    Zeugin: Es waren spezielle Roboter. Sehr viele, sehr kleine Roboter, die in verschiedenen Konfigurationen zusammenarbeiten sollten. So groß ungefähr.
    (Die Zeugin deutet handtellergroße Umrisse an.)
    Vor etwa sechs Jahren hat Mister Kato mir einmal solche Roboter in Aktion gezeigt. Es war ziemlich beeindruckend, auchwenn sie im Endeffekt nicht so funktioniert haben, wie er sich das vorgestellt hatte. Als ich Mister Kato kurz vor meiner Abreise nach Saradkov besucht habe, hat er mir Computersimulationen von noch kleineren Robotern gezeigt, an denen er inzwischen arbeitete. Roboter, die nur noch aus einzelnen Atomen aufgebaut werden sollten.
    Vorsitzender: Hat er Ihnen solche Roboter auch konkret gezeigt?
    Zeugin: Nein. Wie gesagt, er hatte nur Computersimulationen. Er hat mir erklärt, dass es prinzipielle technische Hürden gäbe, sie tatsächlich zu bauen.
    Vorsitzender: Welcher Art waren diese technischen Hürden?
    Zeugin: Soweit ich verstanden habe, ist es nicht möglich, die Atome so anzuordnen, wie es dafür nötig wäre.
    (…)
    Stellvertretender Vorsitzender: Meinem Verständnis nach sind nanotechnische Konstruktionen per Definition so klein, dass man sie mit dem bloßen Auge nicht sehen kann. Sie befanden sich auf einer einsamen Polarinsel, konfrontiert mit überaus mysteriösen Vorfällen – was um alles in der Welt hat Sie auf die Idee gebracht, es mit Nano-Robotern zu tun zu haben?
    Zeugin: Es war diese Bewegung.
    (Die Zeugin macht eine lange Pause. Sie scheint emotional bewegt.)
    Die Klinge, die Leon … Mister van Hoorn durchbohrt hat … auf der habe ich ein Muster gesehen. Nein, eine Art Bewegung, eine ganz

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