Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herr der Daemmerung

Herr der Daemmerung

Titel: Herr der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
lassen.« Jez schaute sich in der Garage um. »Wir brauchen irgendein Transportmittel, Hugh.«
    Hugh grinste schwach. »Warum habe ich das Gefühl, dass du kein Taxi meinst?«
    »Wenn du ein Taschenmesser hast, kann ich ein Auto kurzschließen. Aber wir müssen sichergehen, dass niemand in der Nähe ist. Das Letzte, was wir brauchen, ist die Polizei.«
    Sie standen beide auf, und Jez beugte sich reflexartig vor, um Claire auf die Füße zu ziehen.
    »Wartet«, flüsterte Claire. »Ich bin nicht bereit für das alles ...«
    Jez wusste, dass sie jetzt gnadenlos sein musste. »Du wirst niemals bereit sein, Claire. Niemand ist das. Aber du hast keine Ahnung, was diese Leute tun werden, wenn sie dich finden. Du ... hast einfach keine Ahnung.«
    Auf der anderen Seite der Garage erblickte sie einen Mustang. »Das ist ein gutes Auto. Gehen wir.«
    In einer Mauer in der Nähe des Wagens war ein loser Ziegelstein. Jez wickelte ihn in ihre Jacke und zertrümmerte damit ein Wagenfenster.
    Sie brauchte nur einen Moment, um die Tür aufzubekommen, und einige weitere Sekunden, um den Wagen zu starten. Und dann saßen alle im Auto, und Jez lenkte geschickt aus der Parklücke.
    »Nimm den Ygnacio Boulevard in Richtung Schnellstraße«, sagte Hugh. »Wir müssen nach Süden. In Freemont gibt es einen Unterschlupf.«
    Aber sie schafften es nicht einmal aus dem Parkhaus heraus.
    Jez sah den Volvo, als sie um die erste Ecke in Richtung Ausfahrt bog.
    Er hatte die Scheinwerfer aufgeblendet, und er kam direkt auf sie zu.
    Sie riss das Lenkrad herum und versuchte auszuweichen, aber ein Mustang war kein Motorrad. Sie hatte keinen Platz. Sie konnte nicht einfach durch eine Lücke entfliehen.
    Der Volvo verlangsamte nicht einmal das Tempo. Und diesmal gab es keinen blauen Blitz. Nur ein schreckliches Krachen von Metall auf Metall, und dann stürzte Jez in Dunkelheit.
    ***
    Alles tat weh.
    Jez wachte langsam auf. Für einige Sekunden hatte sie keine Ahnung, wo sie sich befand. Irgendwo - und sie war in Bewegung.
    Sie wurde durchgeschüttelt und umhergeworfen, und das war nicht gut, denn sie schien am ganzen Körper Prellungen zu haben. Also, wie war das passiert...?
    Sie erinnerte sich.
    Und richtete sich so schnell auf, dass sich vor ihren Augen alles drehte. Sie schaute sich in dem dunklen Innenraum eines Lieferwagens um.
    Dunkel, weil es keine richtigen Fenster gab. Das hintere Fenster war von außen mit Klebeband bedeckt worden und ließ oben und unten nur wenig Licht ein. Von vorn kam überhaupt keins. Die Fahrerkabine war vom Laderaum durch eine schwarze Metallwand abgetrennt.
    Es gab keine Sitze, überhaupt nichts, womit sie hätte arbeiten können. Nur drei Gestalten, die reglos auf dem Boden lagen.
    Claire. Hugh. Und ... Morgead.
    Jez riss die Augen auf und kroch durch den Wagen, um jeden von ihnen anzusehen.
    Claire sah einigermaßen gut aus. Sie hatte auf der Rückbank des Mustangs gesessen und war angeschnallt gewesen. Ihr Gesicht war sehr bleich, aber sie schien nicht zu bluten, und ihr Atem ging gleichmäßig.
    Hugh sah schlimmer aus. Sein rechter Arm war seltsam unter seinem Körper verbogen. Jez berührte ihn sanft und kam zu dem Schluss, dass der Arm gebrochen war.
    Und ich habe nichts, womit ich ihn schienen könnte. Außerdem muss er noch ein anderes Problem haben - seine Atmung geht stoßweise.
    Zuletzt betrachtete sie Morgead.
    Er sah großartig aus. Er hatte keine Kratzer oder Prellungen oder Schnittwunden wie sie und die beiden anderen. Die einzige Verletzung, die sie sah, war eine riesige Beule an seiner Stirn.
    Noch während sie ihm das Haar zurückstrich, regte er sich. Er öffnete die Augen, und Jez blickte in dunkle Smaragde.
    »Jez!« Er richtete sich auf, zu schnell. Sie drückte ihn wieder nach unten. Doch er rappelte sich erneut hoch.
    »Jez, was ist passiert? Wo sind wir?«
    »Ich hatte gehofft, dass du mir das vielleicht sagen würdest.«
    Er sah sich im Lieferwagen um und begriff schnell. Wie jeder Vampir blieb er nicht lange benommen.
    »Mich hat irgendetwas erwischt. Aus Holz. Als ich mein Appartement verlassen habe.« Er sah sie scharf an. »Bist du okay?«
    »Ja. Mich hat ein Auto erwischt. Aber es könnte schlimmer sein; es wäre beinahe ein Zug gewesen.«
    Sie schauten sich jetzt beide um, und ihre Gedanken ratterten automatisch synchron, während sie nach Hinweisen auf ihre Umgebung suchten und nach Möglichkeiten, ihr zu entkommen. Sie brauchten nicht darüber zu sprechen. Der erste Tagesordnungspunkt

Weitere Kostenlose Bücher