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Herr der Daemmerung

Herr der Daemmerung

Titel: Herr der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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bin eine von ihnen. Ich bin eine von den verdammten Morgendämmerungsleuten.«
    »Du bist vor allem tot. Ich kann es nicht glauben. Wie soll ich dich vor der ganzen Nachtwelt beschützen?«
    Sie starrte ihn an. »Was?«
    Er lehnte sich zurück, und er war wütend, aber nicht auf sie.
    Er schaute sich um und mied ihren Blick. »Du hast richtig gehört. Es kümmert mich nicht, mit wem du befreundet bist, Jez. Es kümmert mich nicht einmal, dass du zurückgekommen bist, um mich zu benutzen. Ich bin einfach froh, dass du überhaupt zurückgekommen bist. Wir sind Seelengefährten, und nichts kann daran etwas ändern.« Dann schüttelte er zornig den Kopf. »Selbst wenn du es nicht wahrhaben willst.«
    »Morgead ...« Plötzlich war der Schmerz in Jez’ Brust zu groß, um in ihrer Brust zu bleiben. Er schnürte ihr die Kehle zu, ließ ihre Augen brennen und versuchte, sie dazu zu bringen, in Tränen auszubrechen.
    Sie hatte auch Morgead falsch eingeschätzt. Sie war sich so sicher gewesen, dass er sie hassen würde, dass er ihr niemals verzeihen würde.
    Aber natürlich kannte er auch noch nicht die ganze Wahrheit.
    Er dachte wahrscheinlich, dass sich diese ganze Morgendämmerungsgeschichte wieder geradebiegen ließ. Dass es nur darum ging, sie dazu zu bringen, das Licht zu sehen und wieder die Seiten zu wechseln, und dann würde sie wieder die alte Jez Redfern sein.
    Er wusste nicht, dass die alte Jez Redfern eine Illusion gewesen war.
    »Es tut mir leid«, sagte sie abrupt, hilflos. »All das tut mir leid, Morgead. Es war dir gegenüber nicht fair von mir zurückzukommen.«
    Er wirkte verärgert. »Ich habe es dir schon mal gesagt: Ich bin froh, dass du zurückgekommen bist. Wir können die Dinge regeln - wenn du aufhörst, so halsstarrig zu sein. Wir werden aus diesem Schlamassel rauskommen ...«
    »Selbst wenn uns das gelingen sollte, wird sich nichts ändern.« Sie schaute zu ihm auf. Sie hatte keine Angst mehr vor dem, was er vielleicht tun würde. Das Einzige, was ihr Angst machte, war die Möglichkeit, Abscheu in seinen Augen zu sehen - aber sie musste es ihm trotzdem sagen. »Ich kann nicht deine Seelengefährtin sein, Morgead.«
    Er schien ihr kaum zuzuhören. »Doch, das kannst du. Ich habe es dir doch gesagt, es kümmert mich nicht, wer deine Freunde sind. Wir werden dich irgendwie am Leben erhalten. Ich verstehe nur nicht, warum du dich mit dummen Menschen verbünden willst, wenn du doch weißt, dass sie verlieren werden.«
    Jez sah ihn an. Morgead, der Vampir schlechthin, dessen einziges Interesse darin bestand, dass die Nachtwelt die Menschheit vollkommen bezwang. Der genauso war, wie sie vor einem Jahr gewesen war und  wie sie nie wieder sein würde. Der sie als eine Verbündete betrachtete, als eine Nachfahrin einer der ersten Lamia-Familien.
    Der glaubte, die Person zu lieben, von der er dachte, dass sie wie er sei.
    Jez sah ihn weiter fest an, und als sie sprach, war ihre Stimme sehr leise. Und es war die Wahrheit.
    »Weil ich ein Mensch bin«, sagte sie.

Kapitel Siebzehn
     
    Ein Ruck durchfuhr Morgead, dann war er vollkommen reglos. Als sei er zu Stein verwandelt worden. Das einzig Lebendige an ihm waren seine Augen, die Jez voller Erschrecken und brennender Ungläubigkeit anstarrten.
    Nun, sagte Jez sich mit traurigem Galgenhumor, ich habe ihn wenigstens aufgerüttelt, so viel steht fest. Es ist mir endlich gelungen, Morgead sprachlos zu machen.
    Erst da begriff sie, dass ein Teil von ihr gehofft hatte, dass er auch dies bereits wusste. Dass er in der Lage sein würde, es mit einer gewissen Verärgerung abzutun, so wie er die Tatsache abgetan hatte, dass sie zum Zirkel der Morgendämmerung gehörte.
    Aber diese Hoffnung wurde jetzt zerschmettert. Es war ohnehin eine dumme Hoffnung gewesen. Zu diesem Zirkel zu gehören - das konnte sich ändern.
    Ungeziefer zu sein - das war von Dauer.
    »Aber das - das ist nicht...« Morgead schien Mühe zu haben, die Worte herauszubringen. Seine Augen waren groß vor Entsetzen und Ungläubigkeit. »Das ist nicht möglich. Du bist ein Vampir.«
    »Nur zur Hälfte«, entgegnete Jez. Sie hatte das GefühI, als töte sie etwas - und das tat sie auch. Sie tötete jede Hoffnung auf das, was zwischen ihnen war.
    Also konnte sie es genauso gut auch gleich richtig machen, dachte sie voller Verbitterung. Sie konnte die Feuchtigkeit nicht verstehen, die aus ihren Augen zu quellen drohte.
    »Die andere Hälfte ist menschlich«, sagte sie knapp und beinahe bösartig. »Meine

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