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Herr der Schlangeninsel

Herr der Schlangeninsel

Titel: Herr der Schlangeninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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ist durchaus nicht üblich,
wenn ein Mädchen zur Gruppe gehört. Man setzt offenbar Vertrauen in euch.“
    „Das wir auch nicht enttäuschen
werden“, sagte Tim. Und setzte lässig hinzu: „Außerdem sind Gaby und ich schon
seit zwei Jahren befreundet. Charakterlich sind da keine Überraschungen mehr
drin — jedenfalls keine üblen.“
    Kurt lachte. „Ich weiß ja, wie alt du
bist, Tim. Aber man könnte dich für 17 halten. Und nun noch zu den Mahlzeiten,
was zum Wichtigsten gehört. Wir haben drei große Freiluft-Restaurants, weil
man’s hier zwischen Wänden beim Essen nicht aushält. Strohdächer schützen vor
der Sonne. Schützen auch vor dem Regen, aber der fällt hier nur zu Weihnachten.
Bei den Mahlzeiten herrscht Selbstbedienung. Wir machen große Büfetts — kalt
und warm. Jeder holt sich soviel er mag. Die Speisen werden immer wieder nachgelegt.“
    „Sehr sympathisch“, meinte Klößchen.
„Da komme ich bestimmt auf meine Kosten. Ich will mich nämlich in erster Linie
ausruhen und in zweiter satt essen. Falls meine Freunde das zulassen. Tim hat’s
leider mit der Dynamik (Schwung). Dauernd auf Achse. Ein Abenteuer jagt
das andere. Überall die Nase reinstecken, mitmachen, sich einmischen. Uns
treibt er ständig an. Bei Gaby und Karl fällt das auf fruchtbaren Boden. Sie
sind nicht so erholungsbedürftig wie ich.“
    Kurt schmunzelte. „Warst du krank?“
erkundigte er sich. „Erholungsbedürftig siehst du nicht aus.“
    „Willi will einfach mal das Faultier
raushängen lassen“, sagte Karl. „Nur das steckt dahinter.“
    Die Fahrt über die Ufer-Straße dauerte
wenige Minuten. Seeseitig begleitete ein kiesiger Strand, wo Sonnenschirme
aufgestellt waren. Auf dem Meer glitten Surfer umher. Bunte Segel sprenkelten
die endlose, lichtblaue Weite. In der Ferne fuhr ein weißes Schiff vorbei.
    „Gehören die Tauch-Lehrgänge noch zum
Angebot?“ fragte Tim.
    „Selbstverständlich.“
    „Im Prospekt steht, der Tauchlehrer
heiße Demetrios Klaudonia.“
    „So heißt er.“
    „Er jobbt noch bei Faul-und-Froh?“
    „Schon seit vier Jahren, glaube ich.
Ist ein netter Bursche. Er spricht gut deutsch.“
    „Wo finden wir den?“
    „Um diese Zeit am Swimmingpool. Und der
ist in der Nähe von eurem Bungalow.“
    Sie erreichten eine Straßen-Gabelung.
Die eine Asphaltstrecke führte landeinwärts um das Feriendorf herum — die
andere endete nach 300 Metern am Tor. Es hatte keine Flügel, war also immer
geöffnet; dafür nur einen Rahmen aus hellen Balken, die das Holzdach trugen.
    In einem flachen Gebäude war die
Verwaltung untergebracht. 80 Bungalows verteilten sich auf dem weiten,
langgestreckten Gelände. Es gab mehrere Pools, Tennis-Plätze, Korbball-Felder,
Turngeräte. Am Strand lagen Kanus aller Größen, Katamarane ( Doppelrumpf-Boote ),
Surfbretter, Wasser-Skis und kleine Segelboote. Den Strand hatte man mit weißem
Sand aufgefüllt. Er sah sauber aus. Viele Sonnenpilze — mit ihren Dächern aus
Schilf oder Stroh — spendeten Schatten.
    „Der erste Eindruck ist umwerfend“,
meinte Tim.
    Der Klein-Bus hielt vor Bungalow Nr.
21, und die TKKG-Bande schleppte das Gepäck durch die Eingangstür.
    Kurt zeigte ihnen die Räume und
überprüfte, ob alles in Ordnung sei. Dann überließ er die vier sich selbst.
    „Klasse-Behausung“, meinte Karl.
„Sauber, schattig und unkompoliziert. Gaby, welches Zimmer nimmst du?“
    Sie entschied sich für das hellblau
getünchte, das nordseitig lag. Es war zugleich das größte. Aber Mädchen
brauchen ja etwas mehr Platz, wenn sie sich ausbreiten.
    Auch die Jungs packten aus.
    Bei Tim ging das sehr schnell.
    Klößchen bummelte wie üblich, doch die
anderen machten ihm Dampf.

16. Demetrios hat keinen Bruder
     
    Um diese Zeit räkelten sich die meisten
Feriengäste irgendwo im Schatten.
    Nur eine Handvoll Leute umlagerte den
Swimmingpool. Zwei Kinder mit Schwimmflügeln an den Oberarmen plantschten im
flachen Bereich.
    Ein braungebrannter Grieche — er trug
Shorts — saß unter einem der Sonnenpilze und reparierte die Gummidichtung an
einer Taucherbrille.
    „Seht ihn euch an!“ sagte Tim leise.
„Das muß Demetrios Klaudonia sein. Er ist jünger als Nick, ähnelt ihm, kann nur
der Bruder sein.“
    Gaby hatte geduscht und sich umgezogen.
Sie nahm ihre Sonnenbrille ab und pustete gegen den Goldpony. Er war kürzer als
sonst, aber eine Gewohnheit läßt sich nicht so rasch abstellen.
    „Wie gehen wir vor?“ fragte Tims
Freundin.
    „Ohne

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