Herr der Welt
abwarten.«
»Wir folgen Ihnen.«
Schon war keine Minute mehr zu verlieren. Die dunkle
Masse näherte sich allmählich, und auf ihrem, das Wasser
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nur wenig überragenden Deck konnte man bereits den Um-
riß zweier Männer erkennen.
Ob nun wirklich nur diese zwei an Bord waren?
Wells und ich, John Hart und Nab Walker, wir zogen uns
durch den Durchgang und dann längs der weiter rückwärts-
liegenden Felsen zurück. Hier und da zeigten diese kleine
Aushöhlungen. Hier verbargen wir uns, ich mit Wells in der
einen und die beiden Polizisten in der andern.
Gingen die Männer von der ›Terror‹ an Land, dann
konnten sie uns nicht bemerken, während wir sie zu beob-
achten imstande waren; dann konnten wir je nach den Um-
ständen handeln.
Ein Geräusch, das von der Seeseite herkam und einige
in englischer Sprache gewechselte Worte verrieten, daß das
Schiff angelegt hatte. Fast gleichzeitig wurde ein Haltetau
nach der Stelle am Durchgang geworfen, die wir eben ver-
lassen hatten.
Wells schlich sich ein Stück vor und konnte da sehen,
daß das Tau von einem der Männer angeholt wurde, die an
Land gesprungen waren, und auch wir hörten bald, wie sich
der Dregganker knirschend in den Sand bohrte.
Wenige Minuten später vernahm man deutlich Schritte
auf dem Sand.
Zwei Männer, die durch die Lücke der Felsmauer ka-
men, begaben sich, einer hinter dem andern gehend und
eine brennende Laterne mitführend, nach dem Saum des
Gehölzes.
Was mochten sie dort vorhaben? . . . Bildete diese Bucht
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von Black Rock vielleicht gar eine Art Heimathafen für die
›Terror‹, und hatte ihr Kapitän hier etwa ein Lager für Pro-
viant und Material? Hielt er die Örtlichkeit für so verein-
samt, so wenig besucht, daß er nicht mehr fürchtete, hier
jemals entdeckt zu werden?
»Was nun?« fragte Wells.
»Lassen Sie die beiden nur erst wieder zurückkehren,
dann . . .«
Da wurde mir die Zunge durch eine Überraschung tat-
sächlich gelähmt.
Die Männer waren kaum 30 Schritt von uns entfernt,
als einer von ihnen sich plötzlich umdrehte und der Licht-
schein der von ihm getragenen Laterne ihm voll ins Gesicht
fiel.Dieses Gesicht ... ohne Zweifel war es das eines der Män-
ner, die mir vor meiner Wohnung in der Long Street aufge-
lauert hatten. Nein, ich konnte mich nicht täuschen . . . ich
erkannte den Mann ebenso bestimmt wieder, wie ihn meine
alte Haushälterin wiedererkannt haben würde. Er war es,
ganz sicher er, einer der Spione, deren Fährte ich nicht hatte
wiederfinden können. Jetzt konnte es auch keinem Zwei-
fel mehr unterliegen: Der Brief, den ich erhalten hatte, war
von ihm gekommen, dieser Brief, der bezüglich der Hand-
schrift mit dem andern, dem vom »Herrn der Welt«, voll-
kommen übereinstimmte. Wie der zweite Brief, war also
auch der meinige an Bord der ›Terror‹ geschrieben worden.
Freilich bezogen sich die darin enthaltenen Drohungen auf
den Great Eyrie, und jetzt fragte ich mich noch einmal, wel-
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cher Zusammenhang wohl zwischen dem Great Eyrie und
der ›Terror‹ bestehen möge.
Mit wenigen Worten klärte ich Wells über den Zwischen-
fall und das diesem Vorhergehende auf.
»Das alles ist einfach unbegreiflich!« lautete seine Ant-
wort.
Inzwischen waren die beiden Männer weiter auf den
kleinen Wald zugegangen und verschwanden bald hinter
seinen Bäumen.
»Wenn sie nur unser Gespann nicht entdecken!« mur-
melte Wells.
»Das ist kaum zu befürchten, wenn sie nicht tiefer in das
Gehölz eindringen.«
»Wenn sie es aber doch fänden?«
»O, sie werden sich ja wieder einschiffen wollen, und
dann ist es Zeit, ihnen den Weg zu verlegen.«
Von der Stelle des Sees her, wo das Schiff vertaut lag,
war keinerlei Geräusch mehr zu hören. Ich schlüpfte aus
der kleinen Höhle, eilte vorsichtig den Weg hinunter und
begab mich nach der Stelle, wo der Anker sich in den Sand
gesenkt hatte.
Da lag der »Apparat« – ich weiß nicht, wie ich das Ding,
das Automobil, Schiff oder Unterseeboot anders bezeich-
nen soll – ruhig an dem ausgeworfenen Tau. An Bord war
kein Licht, auf dem Verdeck und auf dem Uferfelsen kein
Mensch. War die Gelegenheit nicht geradezu verführerisch,
jetzt an Bord zu springen und da die Rückkehr der beiden
Männer abzuwarten?
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»Mr. Strock! . . . Mr. Strock!«
Wells war es, der mich rief.
Ich sprang eiligst zurück und verbarg mich neben ihm.
Vielleicht wäre es
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