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Herr der Welt

Herr der Welt

Titel: Herr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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auftauchen sehen. War seine Einrichtung zur Fortbe-
    wegung auf dreierlei Weise von einer Beschädigung getrof-
    fen und er verhindert worden, auf dem Wasser- oder dem
    Landweg das gewohnte Versteck aufzusuchen und im Hin-
    tergrund der Bucht von Black Rock anzulegen . . . was sollten
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    wir dann davon denken, daß er jetzt schon nicht mehr hier
    lag? Doch nur, daß er nach Beendigung der notwendigs-
    ten Reparaturen wieder abgefahren war, daß er vielleicht
    den Eriesee schon verlassen hatte . . . Dennoch hatten wir,
    je mehr der Tag fortschritt, an eine solche so naheliegende
    Möglichkeiten nicht glauben wollen. Nein, wir bezweifelten
    gar nicht, weder daß es sich um die ›Terror‹ handelte, noch
    daß diese noch am Fuß der Felsen verankert läge, wo Wells
    sich von ihrer Gegenwart überzeugt hatte.
    Und nun: welche Enttäuschung, ich möchte lieber sagen,
    welche Verzweiflung! Unser ganzes Vorhaben zu nichts zer-
    fallen! . . . Schwamm die ›Terror‹ auch noch auf oder im
    Wasser des Sees, so stand es doch nicht in unserer Macht –
    ja, warum sich in dieser Beziehung einer Täuschung hinge-
    ben? – überhaupt nicht in menschlicher Macht, sie wieder-
    zuentdecken und sie einzuholen und festzuhalten.
    Wir – Wells und ich – standen da wie vor den Kopf ge-
    schlagen, während John Hart und Nab Walker, beide nicht
    weniger verwundert, sich suchend nach verschiedenen
    Punkten der Bucht hinwandten.
    Unsere Maßnahmen waren ja so gut durchdacht gewe-
    sen und hatten eigentlich alle Aussicht auf Erfolg. Befanden
    sich die beiden von Wells beobachteten Männer bei unse-
    rem Eintreffen auf dem Strand, so konnten wir uns ihnen
    kriechend nähern, konnten sie überraschen und dingfest
    machen, ehe es ihnen möglich würde, wieder an Bord zu
    kommen. Waren sie aber gerade auf dem hinter den Felsen
    liegenden Schiff, dann wollten wir warten, bis sie an Land
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    gekommen wären, und dann mußte es uns ja ein leichtes
    sein, ihnen den Rückweg abzuschneiden. Da Wells am ers-
    ten wie am zweiten Tag nur zwei Männer gesehen hatte, lag
    die Wahrscheinlichkeit nah, daß die ›Terror‹ nicht mehr
    Personal beherbergte.
    Das waren unsere Gedanken gewesen, und in der schon
    geschilderten Weise waren wir zur Erreichung unseres
    Zwecks vorgegangen. Doch, welches Unglück, die ›Terror‹
    lag nicht mehr an der alten Stelle!
    Am Ende des zum Strand führenden Wegs stehend,
    wechselte ich mit Wells wenige Worte. Es bedurfte ja kaum
    der Sprache, uns gegenseitig zu verstehen. Nach der ersten
    Enttäuschung loderte die reine Wut in uns auf, die Wut dar-
    über, unsern Handstreich vereitelt zu sehen und uns sagen
    zu müssen, daß wir gar nicht in der Lage wären, die beab-
    sichtigte Verfolgung fortzusetzen oder damit noch einmal
    zu beginnen.
    So verging fast 1 Stunde, ohne daß wir daran dachten,
    von der Stelle zu weichen. Emsig forschend, ließen wir die
    Blicke durch die Dunkelheit schweifen. Zuweilen blitzte,
    wie vom Meeresleuchten, ein Lichtschein an der Oberflä-
    che des Sees auf, der aber bald wieder erlosch und uns da-
    mit jede schnell aufkeimende Hoffnung raubte. Manchmal
    glaubten wir auch, trotz der Finsternis, einen ungewissen
    Umriß, den eines Fahrzeugs, das näher herankäme, zu er-
    kennen. Dann wieder entstand im Wasser ein leichter Wir-
    bel, als ob sich in der Tiefe der Bucht etwas hin- und her-
    bewegte.
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    All diese unbestimmten Anzeichen verschwanden aber
    fast augenblicklich wieder. Sie waren wohl nur auf eine Sin-
    nestäuschung, auf unsere erhitzte Einbildungskraft zurück-
    zuführen.
    Eben kamen unsere Begleiter wieder an uns heran.
    »Nun . . . nichts Neues?« lautete meine erste Frage.
    »Nichts, gar nichts«, antwortete John Hart.
    »Sie sind um die ganze Bucht herumgegangen?«
    »Ja«, sagte Nab Walker, »und wir haben dabei auch keine
    Spur mehr von dem Material vorgefunden, das Mr. Wells
    gesehen hatte.«
    »Wir wollen dennoch hier noch länger warten«, erklärte
    ich, da ich mich noch nicht entschließen konnte, in das
    Wäldchen zurückzukehren.
    Gerade in diesem Augenblick wurde unsere Aufmerk-
    samkeit durch eine gewisse Bewegung des Wassers erregt,
    die sich bis zum Fuß der Felsen fortpflanzte.
    »Das klingt wie das Anschlagen von Wellen«, meinte
    Wells.
    »Ja, wirklich«, antwortete ich mit instinktiv verhaltener
    Stimme. »Woher rührt das? . . . Der Wind hat sich ja voll-
    ständig gelegt. Geht da eine örtliche Störung auf der Ober-
    fläche

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