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Herr der zwei Welten

Herr der zwei Welten

Titel: Herr der zwei Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sibylle Meyer
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Sünde nicht verkneifen. Er las in TsiTsis Gedanken.
    Wann hörte das auf? Fragte er sich. Wann staune ich nicht mehr über dieses Wunder? Jeder hier wusste, wie sehr Julie ihn liebte … nur er selber, er hatte so lange gezweifelt!
    Dervit schien sich allerdings weniger für zwei Liebende zu interessieren. Vielmehr beschäftigte er sich, nachdem er die neuen Gäste begrüßt hatte, mit Aquamarin. Die beiden Vampire beobachteten das Treiben der Blauen mit Vergnügen.
    TsiTsi lud sie ein, sich zu setzen. Julie war so glücklich! Nun würde alles gut werden!
    „Was isst denn solch ein Tier?“ fragte TsiTsi, nachdem auch sie angefangen hatte, die Katze zu streicheln. Aquamarin war hier eine echte Sensation!
    „Gute Frage!“ Gaston kratzte sich am Kinn.
    „Eigentlich fressen sie Fleisch. Ich weiß wirklich nicht, was wir ihm hier anbieten sollen.“ antwortete nun Julie. Verdammt, in ihrer ganzen Euphorie hatte sie sich darüber noch gar keine Gedanken gemacht!
    „Ich hab eine Idee!“ rief Dervit aufgebracht und stürmte nach draußen. Es schien ihn nicht zu kümmern, dass es draußen bald wirklich dunkel sein würde. Die Dunkle Zeit würde jedenfalls nicht mehr allzu lange hin sein!
    TsiTsi sah ihm nach und lächelte. Dann setzte sie sich zu ihnen. Mit einem überraschten Aufschrei sprangen Eugeñio und Gaston wieder auf. Natürlich! Es war das erste Mal, dass sie neben einem Blauländer saßen! Die nun stattfindende Größenverschiebung machte sie fassungslos. Julie grinste.
    „Setzt euch.“ sagte sie. „Das ist hier normal.“ Sie erklärte den beiden Neuankömmlingen, was vonstattenging. Jedenfalls so gut sie eben konnte. Da kam aber auch schon Dervit wieder zurück. In seinen Händen hielt er eine dunkelblaue Frucht. Julie kannte diese Frucht, sie hatte sie an ihrem ersten Tag hier vorgesetzt bekommen.
    „Sagtest du nicht, sie schmeckt wie … na ja, eben wie irgendein Fleisch?“
    Dervit hielt ihr die Frucht vor die Nase. Julie überlegte.
    „Ja, stimmt. Das könnte klappen!“
    Nachdem Dervit die Frucht in mehrere kleine Happen geteilt hatte, legte er sie Aquamarin vor. Der schnüffelte erst vorsichtig daran, aber dann begann er zu fressen. Sein Heißhunger wurde vom Lachen aller begleitet. Als der Kater seine Mahlzeit beendet hatte, hatte Dervit einen neuen Freund gefunden. Ganz offensichtlich würde Aqua ihm nicht mehr von der Seite weichen. Schnurrend machte er sich, kaum dass Dervit sich zu ihnen gesetzt hatte, auf seinem Schoß bequem. Dervit war dadurch der erklärte Mittelpunkt der Blauen und er genoss es ganz offensichtlich!
    Irgendwie war es nun wohl doch etwas lauter in der Höhle geworden. Thela war jedenfalls aufgewacht. Jetzt, wo die Kleine vor ihnen stand, wunderte es Julie doch sehr, dass sie nicht schon viel früher wach geworden war.
    Thela stand da und beäugte argwöhnisch die beiden Fremden. Eugeñio lächelte sie an. Doch nun wurde sie auf Aqua aufmerksam und von da an, waren die beiden Männer uninteressant! Obwohl man hier keine Tiere kannte, jedenfalls keine, die man zu Hause im Arm halten konnte, dauerte es keine fünf Minuten und sie saß neben Aqua. Karon war gleich nach Thela aufgestanden und er war noch schneller bereit, sich mit dem neuen Spielkameraden anzufreunden.
    „Ich denke, Aqua ist jetzt satt und beschäftigt. Dann werde ich für uns auch mal etwas zu essen machen. Ihr seid gewiss hungrig!“ stellte TsiTsi fest und stand auf.
    Julie hatte gar nicht bemerkt, wie hungrig sie war. Viel zu viel war geschehen! Doch dann fiel ihr ein, dass Gaston und Eugeñio gar nichts essen konnten. Normale Kost vertrugen sie nicht. Eugeñio sah Julie an. Sie wusste, was er meinte!
    „Für die Beiden brauchst du nichts zu machen, TsiTsi. Sie hatten gerade erst was gegessen. Sie kamen quasi mit einem Steak in der Hand!“ Julie lachte.
    Sie hoffte, dass sie überzeugend genug gewesen war und sich nicht wirklich so angehört hatte, wie sie sich fühlte. Nervös. Angespannt.
    Julie erntete aber nur ein Schulterzucken von TsiTsi. „Na ja, aber wir anderen können doch sicher was vertragen. Die beiden können meine Kochkünste ja auch ein anderes Mal ausprobieren! – Ihr werdet doch noch eine Weile bei uns bleiben?“
    Da war sie wieder, diese Freundschaft, die wollte, dass sie blieben! Die Kinder hatten wohl die stumme Sorge in der Stimme ihrer Mutter gehört, denn sie schauten aufmerksam hoch.
    „Dann wirst du dir bestimmt eine eigene Wohnhöhle suchen. Hast du dann keine Zeit mehr

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