Herr der zwei Welten
Spiele einlassen. Außerdem, so ging es ihr durch den Kopf, gab es hier wohl auch nicht den geeigneten Partner für sie. Kai war ja noch viel zu jung und Bernhard …
Er war zu alt! Doch Julie wusste auch, dass zumindest Bernhard des Öfteren onanierte. Sein leises Stöhnen und die Bewegungen, die man des Nachts zwar mehr erahnte, als dass man sie sah, verrieten ihn. Julie war ihm dankbar, dass er sein Glück nicht bei ihr versuchte. Aber vielleicht war er ja wirklich gar nicht an ihr interessiert? Vielleicht stand er gar nicht auf Frauen? Seine Blicke verfolgten offensichtlich andere Ziele. Erschreckt stellte Julie fest, wie sehr doch diese Welt ihre Gedanken bereits infiziert hatte. Oh Gott! Bitte hilf mir!
Ihre Gefühle und ihre ganze Liebe gehörten noch immer Eugeñio. Beinahe jede Nacht träumte sie von ihm. Vielleicht würde diese Tatsache sie schützen; Sie wollte sich nicht so benehmen wie die anderen! Auch wenn es sie bei ihnen nicht mehr störte. Doch wenn sie an IHN dachte, schlichen sich immer öfters völlig ungewollte Gedanken ein. Solche wie etwa: Was mag er wohl in der Hose haben? Auch ihre Ermahnungen und die Erklärung er sei kein Mensch, sie wehrte sich noch immer das Wort Vampir überhaupt zu denken, halfen kaum etwas. Aber Gefühle und Träume waren nun mal frei!
Die Tage vergingen und sie lernte schnell, was man hier zum Leben brauchte. Auch die Dinge, die mit Liebe nichts zu tun hatten. Schnell gewann Julie neue Freundinnen und sie schaffte es auch Liz mit einzubeziehen. Nicht alles war hier auf Sex aufgebaut, auch Freundschaft zählte viel!
*
Wieder waren Tage verstrichen. Oder waren es etwa schon Wochen? Julie hatte die Zeit nicht mehr unter Kontrolle; konnte sich den starken Gefühlen, die diese Welt forderte kaum noch erwehren. Nur der Gedanke an Eugeñio war noch immer tief in ihr. Sie brauchte nur die Augen zu schließen, schon sah sie sein Gesicht vor sich. In den Nächten war die Sehnsucht oft so groß, dass sie nicht schlafen konnte. Und war sie endlich eingeschlafen, dann waren die Träume da. Immer öfters waren sie so erotisch, dass ihre Hand, wie von selbst, in ihr Höschen rutschte. So wie diesmal. Ihr Geschlecht war nass und glitschig. Langsam begann sie es zu massieren. Ein leises, beinahe qualvolles Stöhnen entfuhr ihren trockenen Lippen. Sie hatte die Augen fest geschlossen, stellte sich Eugeñio vor, so wie er vielleicht niemals wirklich hätte sein können. Aber das störte sie nicht. Sie konnte seinen starken, muskulösen Körper beinahe spüren. Sie hörte seine Stimme, die ihr erregt zuflüsterte. Plötzlich war da etwas. Julie erschrak. Sie spürte deutlich, dass sie beobachtet wurde. Als sie die Augen öffnete, stand Kai vor ihr. In seinen Augen war Verlangen. Doch Julies eigene Geilheit war schon viel zu weit fortgeschritten, als dass sie ihm sein Begehren verwehren konnte. Sie zog ihn in ihre Arme und er stöhnte laut, als er in sie eindrang. Sie kamen beide schnell; der ersehnte Höhepunkt ließ sie zittern. Ermattet lagen sie schließlich nebeneinander. Kai spürte ihre Unsicherheit. Er wusste sehr wohl, dass ihre Gedanken nicht bei ihm gewesen waren. Sie würden es vermutlich niemals sein. Er selbst hätte nichts dagegen, Julie als seine Geliebte zu sehen. Eigentlich war sie genau sein Typ; blond, schlank und selbstbewusst. Er erinnerte sich an das erste Mal, als er sie gesehen hatte. Es war vor der Villa, die seine Familie hatte kaufen wollen. Julie hatte ihm gleich gefallen. Obwohl sie wenige Jahre älter war, hätte er sich eine Liebesbeziehung mit ihr schon damals denken können. Aber sie hatte ja die Geschichte von ihrer großen Liebe jedem erzählt. Damals in der Höhle. Kai ahnte, dass er dagegen wohl nichts zu setzen hatte. Aber er war hier und dieser Eugeñio nicht! Er war noch ziemlich ermattet und in seine Gedanken versunken, als Julie brüsk aufstand. Aber dann drehte sie sich doch zu ihm und schenkte ihm ein verlegenes Lächeln. Sie war so schön! Am liebsten hätte Kai sie wieder zu sich gezogen. Er wünschte sich, sie noch einmal zu lieben. Diesmal länger, intensiver. Doch er spürte, dass es Julie peinlich war, mit ihm geschlafen zu haben. Deshalb sagte er:
„Mach dir nichts draus! Es ist dieses Land. Es ist diese Welt, die uns diese verrückten Gefühle schenkt. – Wenn wir wieder nach Hause kommen, werden wir all das hier schnell vergessen.“
Julie lächelte ihn dankbar an. Dann nickte sie zaghaft.
„Ja, ich weiß!“
Sie hatte
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