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Herr des Lichts

Herr des Lichts

Titel: Herr des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Minuten lang in Betrieb, dann hat er sich wieder abgeschaltet.«
    »Sendeenergie?«
    Brahma zuckte die Achseln.
    »Es ist Zeit, Sam zu richten.«
    Und so geschah es. Aber da er schon einmal gestorben war, ohne daß es ihm etwas angehabt hatte, entschied man, daß ein neues Todesurteil nicht angebracht sei und schickte statt dessen seine Seele auf die Reise.
    Jedoch nicht in einen neuen Körper.
    Ein Funkturm wurde errichtet, Sam unter Drogen gesetzt und die Übertragungsleitungen in der üblichen Art angebracht. Nur, daß sie diesmal nicht zu einem anderen Körper verliefen, sondern an den Umformer des Turms angeschlossen waren.
    Sein Atman wurde durch die geöffnete Kuppel zu der großen magnetischen Wolke hinaufprojiziert, die den ganzen Planeten umspannt und > Brücke der Götter< heißt.
    Dann wurde ihm die einzigartige Ehre zuteil, zum zweitenmal im Himmel bestattet zu werden. Bei Yama war es das erste Mal. Und während Brahma in den Rauch starrte, der von den beiden Scheiterhaufen aufstieg, fragte er sich, wo der Tod in Wirklichkeit sein mochte.
    »Der Buddha ist ins Nirwana eingegangen«, sagte Brahma. »Verkündet es in den Tempeln! Singt es auf den Straßen! Wunderbar war sein Hinscheiden! Er hat die alte Religion erneuert und uns zum Besseren geführt! Ruft allen, die anders denken, Keenset ins Gedächtnis.«
    Und auch das geschah.
    Aber Kubera fanden sie nicht.
    Die Dämonen waren frei.
    Nirriti erstarkte.
    Und über die Welt verstreut lebten, die, die sich an optische Linsen, an Ölchemie und Verbrennungsmotoren erinnerten - und an jenen Tag, an dem die Sonne ihr Antlitz vor der Gerechtigkeit des Himmels verborgen hatte.
    Wischnu hörte man sagen, daß die Wildnis endlich doch in die Stadt Einzug gehalten habe.

7
     
     
    Zuweilen nennt man ihn Maitreya, das bedeutet >Herr des Lichts<. Nach seiner Rückkehr aus der Goldenen Wolke reiste er zum Palast des Kama in Khaipur, wo er Pläne schmiedete und Kräfte sammelte für den Tag des Yuga. Ein Weiser sagte einst, daß man den Tag des Yuga erst dann erkennt, wenn er vergangen ist. Denn er dämmert herauf und vergeht, die Geschichte der Welt in sich wiederholend, wie jeder andere Tag.
     
    Zuweilen nennt man ihn Maitreya, das bedeutet >Herr des Lichts<.
    Die Welt ist ein Feueropfer, die Sonne der Brennstoff dazu, der Sonnenschein der Rauch, die Tage die Flammen, die Striche der Windrose die Schlacken und Funken In diesem Feuer opfern die Götter den Glauben Aus dieser Opfergabe wird König Mond geboren.
    Regen, o Gautama, ist das Feuer, das Jahr der Brennstoff dazu, die Wolken der Rauch, der Blitz Flamme, Schlacke, Funke In diesem Feuer opfern die Götter den König Mond. Aus dieser Opfergabe wird der Regen geboren.
    Die Welt, o Gautama, ist das Feuer die Erde der Brennstoff dazu, das Feuer der Rauch, die Nacht die Flamme, der Mond die Schlacke, die Sferne die Funken In diesem Feuer opfern die Götter den Regen Aus dieser Opfergabe kommt Essen und Trinken
    Der Mann, o Gautama, ist das Feuer, sein offener Mund der Brennstoff dazu, sein Atem der Rauch, seine Sprache die Flamme, sein Auge die Schlacke, sein Ohr der Funke. In diesem Feuer opfern die Götter Essen und Trinken. Aus dieser Opfergabe wird die Macht der Generation geboren.
    Die Frau, o Gautama, ist das Feuer, die Gestalt der Brennstoff dazu, ihr Haar der Rauch, ihre Organe die Flammen, ihre Freuden die Schlacken und Funken In dieser Flamme opfern die Götter die Macht der Generation. Aus dieser Opfergabe wird ein Mensch geboren. Er lebt so lange, wie er leben soll.
    Wenn ein Mensch stirbt, übergibt man ihm zum Opfer dem Feuer. Das Feuer wird sein Feuer, der Brennstoff sein Brennstoff, der Rauch sein Rauch, die Flamme seine Flamme, die Schlacken seine Schlacken, die Funken seine Funken In diesem Feuer opfern die Götter den Menschen Aus dieser Opfergabe ersteht in strahlendem Glanz der Mensch.
    Brhadäranyaka Upanischad (VI, ii, 9-14)
     
     
    I n einem hohen blauen Palast mit schlanken Zinnen und Filigrantoren, sprach Nirriti, der Schwarze, mit einem Mann, den man zu ihm geführt hatte. Durch die klare Luft kam von draußen der scharre Geruch der Salzmeergischt und das Schreien der Seewesen.
    »Wie heißt du, Kapitän?« fragte er.
    »Olvagga, o Herr«, antwortete der Kapitän. »Warum habt Ihr alle meine Männer getötet und gerade mich am Leben gelassen?«
    »Weil ich dir einige Fragen stellen möchte, Olvagga.«
    »Fragen? Wonach?«
    »Nach vielen Dingen. Nach Dingen, die ein alter Kapitän

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