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Herr des Lichts

Herr des Lichts

Titel: Herr des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Informationen, was die Schlagkraft der Himmlischen Stadt angeht. Hat der: Himmel in den letzten Jahren irgendwo seine Macht demonstriert?«
    »Nein.«
    »Gibt es nicht irgendeine Möglichkeit, seine Bewohner auf die Probe zu stellen, ohne daß deutlich wird, daß wir unsere Hand dabei im Spiel haben. Vielleicht die Rakascha.«
    »Nein, Sam. Ich traue ihnen nicht.«
    »Ich genausowenig. Aber zuweilen kann man mit ihnen handelseinig werden.«
    »So wie du mit ihnen im Höllenschacht handelseinig geworden bist?«
    »Gut geantwortet. Kann sein, daß du recht hast. Ich werde noch einmal darüber nachdenken. Aber auch Nirriti ist es wert, daß man sich Gedanken über ihn macht. Wie steht es um den Schwarzen?«
    »In letzter Zeit hat er die Meere unter seine Herrschaft bringen können. Wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, wachsen seine Legionen; und er soll Kriegsmaschinen bauen. Ich habe dir schon einmal gesagt, daß Nirriti nicht zu unterschätzen ist. Wir sollten so weit wie möglich von ihm abrücken. Er hat nur eins mit uns gemeinsam - den Wunsch, den Himmel zu stürzen. Er ist nicht Akzelerationist und er ist nicht Deikrat, und sollte er sein Ziel erreichen, würde ein Zeitalter der Finsternis hereinbrechen und alles noch schlimmer sein als das, was wir hinter uns bringen wollen. Die beste Ausgangsposition für uns wäre wohl dann erreicht, wenn es gelänge, eine Schlacht zwischen Nirriti und den Göttern der Stadt zu entfesseln. Wir würden uns flach hinwerfen und, wenn alles vorbei ist, auf die Sieger schießen.«
    »Du könntest recht haben, Yama. Aber wie sollen wir das machen?«
    »Vielleicht müssen wir gar nichts dazu tun. Es wird möglicherweise von allein so kommen - bald. Mahartha duckt sich, drängt sich vom Meer weg, an dem es liegt. Du bist der Stratege, Sam. Ich bin nur ein Taktiker. Wir haben dich ins Leben zurückgerufen, damit du uns sagst, was wir tun sollen. Bitte denk gründlich darüber nach - nun, nachdem du wieder zu dir selbst gefunden hast.«
    »Du hebst diese letzten Worte so hervor.«
    »Ja, Prediger. Denn seit deiner Rückkehr aus der Seligkeit hast du dich noch nicht im Gefecht bewähren müssen. Sag, kannst du die Buddhisten zum Kämpfen bringen?«
    »Vermutlich, aber ich müßte gegebenenfalls eine Identität dazu annehmen, die ich inzwischen abstoßend finde.«
    »Nun. vielleicht ist es auch nicht nötig. Vergiß es aber nicht, für den Fall, daß wir hart bedrängt werden. Und damit wir sicher gehen, solltest du jede Nacht vor einem Spiegel den ÄsthetikVortrag üben, den du im Kloster der Ratri gehalten hast.«
    »Ich würde lieber darauf verzichten.«
    »Ich weiß, aber tu es trotzdem.«
    »Es wäre besser, wenn ich mich im Fechten übte. Hol mir eine Klinge, und ich halte dir dafür einen Vortrag.«
    »Ho! Ein ehrlicher Handel! Sieh zu, daß dein Vortrag gut ist, und du hast in mir einen Konvertiten gewonnen.«
    »Dann sollten wir in den Hof umziehen, wo ich weiter an deiner Erleuchtung arbeiten werde.«
    Als Nirriti in seinem blauen Palast die Arme hob, schossen die Raketen kreischend von den Decks seiner Träger-Schiffe. Sie schossen in einem Bogen auf die Stadt Mahartha zu.
    Als sein schwarzer Brustpanzer angeschnallt und in den richtigen Sitz gebracht wurde, schlugen die Raketen in der Stadt ein und begann die Feuersbrunst.
    Als er seine Stiefel anzog, schob sich seine Flotte in die Hafenbucht.
    Als sein schwarzer Umhang am Hals befestigt wurde und als er seinen schwarzen Stahlhelm aufsetzte, begannen die Offiziere unter Deck seiner Schiffe leise die Trommel zu rühren.
    Als der Schwertgürtel um seine Lenden gelegt wurde, formierten sich die Seelenlosen in den Laderäumen der Wasserfahrzeuge.
    Als er seine Leder- und Stahl-Handschuhe überstreifte, näherte sich seine Flotte, getrieben von den Winden, die die Rakascha fächelten, der Hafenstadt.
    Als er seinem jungen Gehilfen Olvagga bedeutete, ihm in den Hof zu folgen, nahmen die Krieger, die niemals sprachen, an Deck Aufstellung und blickten zum brennenden Hafen hinüber.
    Als die Motoren der dunklen Himmelsgondel ansprangen und die Einstiegsluke sich vor ihnen öffnete, ging das erste seiner Schiffe vor Anker.
    Als sie die Gondel betraten, betraten die ersten Einheiten seiner Truppen Mahartha.
    Als sie in Mahartha eintrafen, war die Stadt eingenommen.
     
    Dort, wo der Garten grün war und Büsche und Bäume standen, sangen Vögel. Wie Silbermünzen lagen Fische auf dem Grund des blauen Wasserbeckens. Die meisten

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