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Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition)

Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition)

Titel: Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Corvus
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entfliehen. Und so nahm ich seinen Kopf und sprach mit der Schattenherzogin, um endgültig frei zu werden.«
    »Damit hast du tatsächlich alle Brücken zu den Ondriern verbrannt. Zurück kannst du keinesfalls«, räumte Keliator ein.
    Wie Bren erwartet hatte, überschätzte er den Wert, den ein Sterblicher für die Osadroi hatte – und war es nicht Aufgabe eines Generals, für den Sieg zu sorgen? Wenn Brens Plan gelang, vermochte Zurressos Kopf das am besten, wenn er von den Schultern getrennt war.
    »Was hat Lisanne eigentlich von dieser Sache?«
    Quinné zuckte mit den Schultern. »Wer weiß schon, was in ihrem finsteren Verstand vorgeht? Manche sagen, sie sei wahnsinnig geworden und würde alles tun, um Bren zu schaden. Wenn der Feldzug im Süden misslingt …«
    »Uns hat sie Velon ausgeliefert, aber von Bren sollten wir uns fernhalten«, wandte er nachdenklich ein.
    »Habt Ihr nicht versucht, zu ihm vorzudringen?«
    »Ohne ihr Wissen, geschweige denn ihre Einwilligung.«
    »Wie soll ich ahnen, was hinter Augen vorgeht, die die Nächte von Jahrtausenden gesehen haben? Wir müssen hinnehmen, dass Lisanne tut, was sie tut. Wahnsinnig oder nicht.«
    Keliator schritt durch den Raum. Er starrte in den hinteren, dunkleren Teil, wo sich auch Bren verborgen hielt. Sein Blick glitt über den Nebel, blieb aber nicht daran haften. Bren bezweifelte, dass er ihn übersehen hatte. Er verstand wohl nur nicht, was er sah, so wie jemand ein klares Gift für harmloses Wasser halten konnte.
    »Ich spüre eine finstere Präsenz«, flüsterte er.
    »Das bin ich!«, rief Quinné. »Die Finsternis klebt an mir wie der Morast eines Sumpfs! Es wird lange dauern, bis dieser Brodem von mir weicht.«
    Zweifelnd sah er sie an, wandte sich dann wieder in Brens Richtung, trat einige Schritte in die Dunkelheit.
    Bren senkte sich ab. Sein Nebel glitt auf den Boden, so weit es ging auch zwischen die Bohlen. Das schien ihm unauffälliger, als durch das Fenster zu entschwinden. Er zog sich auch nicht dicht zusammen, sonst wäre er kompakter erschienen, schwerer zu übersehen. Dennoch bereitete er sich vor, schnell seinen festen Körper anzunehmen und zu kämpfen. Keliators Mondsilberschwert konnte ihm auch in der Nebelform gefährlich werden. Wenn er die Schwaden damit zerteilte, würde er Bren schwer verletzen.
    Als Keliator näher kam, bewegte sich Bren zur Seite, wo angeschraubte Truhen ihm Sichtschutz boten. Er wagte nicht, schnell über den Boden zu gleiten. Das wäre dem Paladin als unnatürlich aufgefallen.
    »Hier wird es stärker«, sagte Keliator. Begleitet von einem schleifenden Geräusch zog er seine Waffe. Die Mondsilberklinge gleißte in der mystischen Wirklichkeit, in der greifbaren leuchtete sie in einem gedämpften Rot, aber das mochte Bren noch nicht verraten. Schließlich war Keliator selbst ein Osadro, und an Quinné konnte nach allem, was der Paladin wusste, Magie haften. Bren dankte der Finsternis dafür, dass Lisanne nicht darauf bestanden hatte, ihn zu begleiten. Die Anwesenheit der Schattenherzogin hätte das Blut in der Klinge aufschreien lassen.
    Bren beschleunigte seine Bewegung nun doch. Wenn Keliator noch drei Schritte entfernt wäre, würde sich Bren materialisieren müssen, um ihm entgegenzutreten. Einem Paladin mit einem Silberschwert! Er selbst unbewaffnet! Er würde noch nicht einmal nach der Essenz seines Gegners rufen können, schließlich war dieser kein Mensch mehr! Wie hatte sich Bren nur in diese Situation begeben können? Er vertraute auf seine kämpferischen Fähigkeiten, aber Keliator war kein Frischling!
    Jetzt war er noch sechs Schritt entfernt.
    Jeder Treffer mit der Silberklinge schlüge eine unheilbare Wunde. In diesem Moment fühlte sich Bren sehr sterblich. Er wusste, dass er seine Angst zurückdrängen musste. Dafür entwickelte jeder Krieger seine eigenen Rituale. Brens bestand darin, den Griff seines Morgensterns zu kneten. Aber in der Nebelform hatte er keine Hände, und die Waffe hing am Gestell in seinem Feldherrenzelt.
    Keliator wandte sich zu der Bren gegenüberliegenden Ecke. Vorsichtig zog sich Bren weiter zurück, versuchte, einen möglichst kleinen Bereich einzunehmen, ohne sich so weit zu verdichten, dass der Nebel zu einer milchig hellen Wolke geworden wäre.
    Der Paladin wirbelte herum. Er starrte Bren an. »Da ist etwas!« Energisch schritt er aus.
    Quinné warf sich in seinen Weg. »Sagtet Ihr nicht, Ihr hättet Schwierigkeiten, Euch bei der Aufnahme von Essenz zu bezähmen?

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