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Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich!

Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich!

Titel: Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joshua Corin
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Arbeitszimmers und sah ihr hinterher, wie sie in der Menschenmenge verschwand.
    Er blieb auf der Schwelle stehen, fast ganz und gar zufrieden. Ein Kellner bot ihm ein Glas Champagner an, aber er lehnte ab. Es war Zeit, zu gehen.
    Zumindest war es Zeit, ein Taxi zu rufen (wenn auch sicherlich nicht mit den Überresten seines Handys).
    Er suchte im Erdgeschoss nach einem Telefon, konnte aber nicht einmal einen Anschluss in der Wand entdecken. Wie er so von Raum zu Raum ging, schien die Gästeschar immer größer und lauter zu werden, und ein verständliches Gefühl von Klaustrophobie kroch in seine Nervenbahnen. Nach und nach gelangte er zur Eingangstür.
    Sein Kumpel, der glatzköpfige Gorilla, der sein Handy auf dem Gewissen hatte, war noch immer dort stationiert und hob die Augenbrauen.
    „Hallo“, meinte Tom.
    „Tut mir leid wegen vorhin“, entgegnete der Gorilla. „Ich mach hier nur meinen Job.“
    „Ich auch.“
    Tom stapfte zum Parkplatz. Einer der Parkwächter dort musste doch wohl eine Telefon haben, mit dem er …“
    „Hey!“, rief der Gorilla. „ist Ihr Name Tom Piper?“
    Tom blieb stehen und drehte sich um.
    „Ja …“
    Der Gorilla zeigte auf seinen Ohrstöpsel. „Der Gouverneur sucht Sie.“
    Und so dauerte es nicht lange, bis Tom wieder im Arbeitszimmer war. Bob Kellerman erwartet ihn, genauso wie seine Pressesprecherin Kathryn Hightower. Sie war in den letzten beiden Stunden um Jahre gealtert. Bob hingegen war guter Laune.
    „Ich wollte mich bei Ihnen bedanken, Special Agent Piper. Dafür, dass Sie heute Abend gekommen sind. Und ich wollte mich für das Fehlverhalten meiner Mitarbeiter entschuldigen. Außerdem möchte ich Ihnen hier und jetzt sagen, dass Sie von mir jegliche Unterstützung bekommen, um den Mann zu finden, der all diese unschuldigen Menschen ermordet hat. Ich hoffe, dass meine Rede ihn dazu bringt, aufzuhören. Ich habe mein ganzes politisches Kapital für Sie eingesetzt.“
    „Mmmhmm.“ Tom hustete in seine Faust. „Nun, Sir, was das betrifft …“
    Plötzlich stieß Bob ein bellendes Lachen aus.
    Tom war verwirrt.
    Dann war er es nicht mehr.
    „Sie haben gehört, dass wir ihn geschnappt haben?“
    „Vor ungefähr zwei Minuten. Kommt überall in den Nachrichten.“ Bob grinste. „Entschuldigung, ich konnte einfach nicht anders. Ich war in der letzten halben Stunde vollkommen high. Diese Rede wollte ich schon mein ganzes Leben halten, Tom. Darf ich Sie Tom nennen?“
    Bob bot ihm eine golden eingefasste Zigarre an. Zuerst schüttelte Tom den Kopf, doch der charismatische Blick des Gouverneurs ließ ihn seine Meinung ändern. Wie hätte irgendjemand da Nein sagen können? Kathryn entschuldigte sich, sie müsse telefonieren, und die Männer lehnten sich zurück, um die erstklassige Zigarre zu genießen.
    „Ich kann Paul nicht rausschmeißen“, sagte Bob. „Er hätte es verdient, aber nach der Rede, die ich gerade gehalten habe, würde jede Veränderung in meinem Wahlkampfteam als ein Zeichen der Schwäche ausgelegt werden. Also, wenn Sie ihn wegen Behinderung der Ermittlungen dranbekommen, bitte sehr. Ich stehe Ihnen nicht im Weg. Aber ich möchte Sie wissen lassen, wo ich stehe. Integrität ist mir sehr wichtig, Tom.“
    „Mir auch, Sir.“
    Bob stieß graue Luft aus. „Was machen Sie morgen, Tom?“
    „Nun …“
    „Paul hat Ihnen von meinem Plan berichtet, die Nachrichtendienste gründlich zu überholen. Mit dem FBI und der CIA und der NSA und so weiter bewegt sich ständig die eine Agentur im Zuständigkeitsbereich der anderen, in Washington haben wir eine einzige Buchstabensuppe, und ich möchte alles Überflüssige loswerden. Wie wäre es, wenn wir uns morgen früh treffen und Sie mich vom Gegenteil überzeugen? Auf meinem Weg nach New York ist noch ein Zwischenstopp vorgesehen. Ganz kleine Veranstaltung. Und ich verspreche, dass ich unvoreingenommen sein werde. Was sagen Sie?“
    Was konnte man da schon sagen? Tom sagte Ja.

26. KAPITEL
    Der Zwischenstopp auf dem Weg nach New York fand in einem zweistöckigen Waffenladen namens Nassau Firearms statt, der sich einige Meilen außerhalb von Port Washington befand. Der Laden gehörte Will Clay, 62 Jahre alt. Will Clay war kein Unterstützer des Gouverneurs, er war nicht einmal Parteimitglied. Anscheinend wollte Kellerman mit seinem Besuch demonstrieren, dass er für alle Amerikaner da war, doch in Wahrheit …
    „Ich liebe Waffen einfach“, grinste er, als sie die Treppe zum zweiten Stock hinaufgingen. Dort

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