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Herr Mozart wacht auf: Roman (German Edition)

Herr Mozart wacht auf: Roman (German Edition)

Titel: Herr Mozart wacht auf: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Baronsky
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los?«
    »Oh, ich habe vollkommen auf ein Engagement vergessen, welches ich heute habe, mit dem Piotr, was mein bester, guter Freund ist. Aber ach …« Er ließ sich zurücksinken, zog sich die Bettdecke über den Kopf, dass ihn schwaches purpurnes Licht umgab.
    »Was ach?« Die Decke wurde nach unten gezogen, und Anju sah ihn mit finsterer Miene an. Er griff sie um die Taille und versteckte sein Gesicht an ihrem Bauch. »Ich kann nicht!«
    »Wieso nicht?«
    »Ach, mein Flügelchen. Bei dem Wetter wird einer bald das Haus verlassen, wenn er das hier haben kann …!« Nochmals rutschte er tiefer, küsste ihren Bauch entlang, klammerte sich an ihre Taille. Der Gedanke, sie zu verlassen, schien ihm unerträglich. Ihm war, als sähe er sie nie wieder, ginge er jetzt fort.
    »Hör mal, wenn du zur Arbeit musst, dann raus mit dir!«
    »Sei nicht so gestreng mit einem armen Mann, mein Flügelchen.«
    »Ich bin nicht streng, ich finde bloß, dass du diesen Piotr nicht versetzen solltest. Wenn er dein Freund ist, hat er das nicht verdient.«
    Seufzend richtete er sich auf. Sie hatte recht. Er wühlte unter der Bettdecke nach seiner Unterhose, fand sie schließlich am Fußende der Matratze. Während er sie überstreifte, ließ er den Blick nicht von Anjus Gesicht. »Gut, so will ich gehen, doch nicht ohne dich. Komm, du kannst dort essen, während wir spielen, so will dir die Zeit nicht lang werden, mein Flügelchen.« Er griff nach seinem Hemd.
    Sie grunzte wohlig, rekelte sich. »Hm, ach nein, lieber nicht, ich esse hier was.«
    Seine Kehle wurde eng. Einen Augenblick lang dachte er daran, einfach wieder zu ihr unter die Decke zu schlüpfen. Zaghaft griff er nach ihrer Hand. »Vielleicht aber, wenn du erlaubst, so will ich gewiss nicht allzu lange spielen, ein kurzes Stückchen nur, tralalalala, dada tamm, bamm. Fertig. Und dann geschwind wieder bei dir sein, mein Flügelchen. Willst du das?«
    Sie nickte, streckte sich lächelnd, und er küsste sie zum Abschied, griff nach seiner Jacke und hastete im nächsten Augenblick, immer drei Stufen auf einmal nehmend, die Stiegen hinab.
    Schon bei der Pizza, die der Dicke ihnen servierte, konnte er nur an Anju denken und sah sie vor sich, zwischen den purpurnen Laken, eine dunkle Strähne über ihrer Stirn. Was Piotr ihm zu sagen hatte, drang zu ihm wie durch Nebel, und ihm war, als könnte er erst wieder klar hören und sehen, sobald er vor ihr stünde.
     
    Gleich als er klingelte, wurde der Summer betätigt, und er stürmte nach oben, hielt jedoch inne, als er am letzten Treppenabsatz ankam, nahm tief Luft und straffte die Schultern. An diesem Jost mochte er schon vorüberkommen!
    Zu seiner Erleichterung jedoch spähte ein kleines Vogelgesicht aus der Tür, lächelnd, und zog ihn hinein, schmiegte sich an ihn, und die Welt versank.
    Licht flammte auf. Wolfgang erschrak.
    »Ich fass es nicht! Enno!«
    Wolfgang wandte den Kopf und sah Jost, der mit weit aufgerissenen Augen in der Salontür stand.
    Anju fuhr herum, ihre Hand noch immer in seinem Nacken. »Hey, spinnt ihr? Kann man hier nicht mal zwei Minuten seine Ruhe haben?«
    »Was ’n los?« Enno kam in den Korridor geschlurft.
    »Kneif mich! Ich glaub’s nicht.« Theatralisch rieb sich Jost mit den Fäusten über die Augen. »Guck dir das an. Da rennt einer wie ich monatelang mit den Weibern ins Kino, ins Restaurant, klaut Blumen auf dem Friedhof. Und? Nix is. Aber jetzt weiß ich, was ich nächstens tu. Pinkeln tu ich! Tassenweise! Ha, dann hab ich sie alle im Sack!«
    »Alles klar, Mann.« Lachend schob Enno den noch immer kopfschüttelnden Jost in den Salon zurück.
    »Schwachkopf.« Anju nahm Wolfgangs Hand, verschränkte ihre Finger mit seinen, und er war aufs Neue überrascht, wie filigran sie sich anfühlten, die Hände einer Harfenistin. Sie zog ihn in die Küche, nahm Gläser aus dem Schrank, drückte Wolfgang eine Weinflasche in die Hand und hieß ihn, ins Zimmer zu gehen.
    »Ich hab da noch ein anderes Stück auf der CD gefunden, das ist das Schönste von allen. Warte, das hier.« Mit dem Kästchen in der Hand drückte sie auf dem Mechanikum herum. Er saß auf dem Bett, schraubte den Korkenzieher in die Flasche und betrachtete Anjus Hals. Sie hatte die Haare mit einer Silberspange aufgesteckt, nur ein paar dunkle Strähnen fielen über ihren Nacken. »Du bist das Schönste von allem.«
    Die lackierten Dielen knarrten unter ihren nackten Füßen, die knapp unter dem weiten Rock hervorsahen. SeinAtem ging eilends

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