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Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Horvath
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nachzugrübeln, was als Nächstes zu tun sei. Zu ihrem großen Bedauern setzten die Bogart-Hüte zwar einen modischen Akzent, kurbelten ihren Spürsinn aber keineswegs an.
    Marlene rief in regelmäßigen Abständen: »Habt ihr schon eine Idee?«, worauf Herr Hase antwortete: »Pssst, nur die Ruhe, so ein Bogart-Hut kann auch nicht zaubern.«
    Am Ende hatten weder Herr noch Frau Hase auch nur den Zipfel einer Idee, wollten das Marlene gegenüber aber nicht laut sagen. Es war ja offensichtlich, dass sie jeden Hoffnungsschimmer dringend gebrauchen konnte.
    »Keine Sorge«, sagte Herr Hase. »Der Same eines Keimlings einer Sprosse von Idee kündigt sich an. Der muss jetzt über Nacht wachsen.«
    »Tatsächlich?«, sagte Marlene. »Das klingt ja vielversprechend!«
    »Nicht wahr?«, sagte Herr Hase, stolz auf seine dicke, fette Lüge. »Und jetzt ist es Zeit fürs Abendessen. Wir würden dich ja zu gern über Nacht einladen, aber leider passt du nicht ins Gästezimmer.«
    »Deshalb treffen wir uns am besten morgen nach meinem Hutclub-Meeting wieder«, sagte Frau Hase, während sie das schmutzige Geschirr ins Haus trug. »Und jetzt bringen wir dich nach Hause, damit du dich ausruhen kannst. Morgen wird ein anstrengender Tag.«
    Und heute war auch ganz schön viel los, dachte Marlene. Wenn ich an die siebenunddreißig Hügel denke, wird mir schlecht. Dann fiel ihr der Smart in der Einfahrt auf.
    »Ihr habt ja ein Auto!«
    » Haben schon«, sagte Frau Hase, kam wieder aus dem Haus und knetete die Pfoten. »Wir wissen bloß nicht, wie man es zum Laufen kriegt.«
    »Wir wissen nicht, wie man dieses Modell zum Laufen kriegt«, korrigierte Herr Hase.
    »Also, das hab ich bei KatyD schon hundert Mal gesehen«, sagte Marlene. »Gebt mir mal den Schlüssel, dann kann ich euch vielleicht zeigen, wie sie das macht.«
    »Den Schlüssel?«, fragten Herr und Frau Hase.
    »Den Autoschlüssel«, sagte Marlene.
    Die Hases blickten sie verständnislos an.
    »Zum Anlassen braucht man einen Schlüssel. Den steckt man in den kleinen Schlitz hier neben dem Lenkrad.«
    »Na, hoffentlich ist da noch Platz, bei den vielen Parkmünzen«, sagte Frau Hase mit einem Seitenblick auf Herrn Hase.
    »Wisst ihr, wo der Schlüssel ist?«, fragte Marlene.
    »Nein. Wir haben das Auto nämlich mit dem Haus zusammen geerbt«, sagte Frau Hase.
    »Also, erfahrungsgemäß hängen die Leute ihn meistens an einen Haken in der Diele«, sagte Marlene.
    Frau Hase hoppelte ins Haus und kam postwendend mit einem Schlüssel in der Pfote wieder heraus. »Genau da, wo du gesagt hast!«
    »Du würdest eine vorzügliche Detektivin abgeben, Marlene«, lobte Herr Hase. »Wenn wir nur irgendwie deinen Riesenpopo tarnen könnten.«
    »Meinst du, du könntest Herrn Hase zeigen, wie man das Auto anlässt?«, schaltete sich Frau Hase hastig ein. »Und dann vielleicht noch, wie man es fährt?«
    »Musste er das für den Führerschein nicht lernen?«, fragte Marlene.
    »Hasen brauchen keinen Führerschein«, sagte Herr Hase. »Uns ist das Wissen über alles Wissenswerte gewissermaßen angeboren. Die Schlüssel, bitte.«
    Da der Smart ein normaler Menschen-Smart war, musste Herr Hase sich auf sechs Telefonbücher setzen, um übers Lenkrad zu sehen. Das bedeutete allerdings, dass er mit dem Fuß nicht ans Gaspedal kam.
    »Ich habe eine Idee«, sagte Frau Hase und hoppelte ins Haus. Nach ein paar Minuten kehrte sie mit 30 cm hohen lila Plateauschuhen zurück. Im Glitzerlook, versteht sich.
    »Oho, Frau Hase!«, sagte Herr Hase, während er ausstieg und sich die Schuhe umschnallte. »Ein Überbleibsel aus Ihrer Disco-Phase. Ich wusste doch, dass einer Ihrer kurzlebigen Spleens irgendwann praktischen Nutzen hat.«
    Alle stiegen wieder ein. Als Herr Hase seine frisch beschuhten Hinterläufe ausstreckte, kam er mühelos ans Gaspedal.
    Marlene saß vorne auf dem Beifahrersitz und bot Frau Hase höflich ihren Schoß an.
    »Ich setze mich auch gern auf den Boden«, sagte Frau Hase. »Je weniger ich sehe, desto besser.«
    »Aber dann passt du nicht in den Gurt, und ich habe das dringende Gefühl, wir sollten uns anschnallen«, sagte Marlene.
    Frau Hase ließ sich breitschlagen und hüpfte auf Marlenes Schoß, hielt sich aber während der gesamten Fahrt mit beiden Pfoten fest die Augen zu. Für Marlene hatte das warme Pelzknäuel auf ihrem Schoß etwas Tröstliches. Es erinnerte sie an früher, als sie noch mit Stofftieren gespielt hatte.
    Herr Hase dachte sich offenbar nichts dabei, als der

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