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Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Horvath
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las Frau Hase gerne ausgewählte Leckerbissen daraus vor, derweil diese strickte. Zum Beispiel informierte er sie über archäologische Ausgrabungen auf den Spuren altrömischen Hasenlebens oder die neuesten Erkenntnisse auf dem Gebiet der Genomforschung (da schaltete Frau Hase meistens auf Durchzug und überlegte sich etwas für den Garten), und jetzt hatte er sich gerade genüsslich einen langen Artikel über die neuesten explodierenden Gebrauchsgegenstände vorgenommen.
    »Wie, da werden Dinge nur erfunden, damit sie explodieren?«, fragte Frau Hase. »Das ist doch Verschwendung. Wieso erfindet man etwas, das gleich wieder explodiert?«
    »Die Forschung bleibt nicht stehen, meine Liebe«, sagte Herr Hase. »Manchmal möchte man einfach etwas um sich haben, das explodiert. Vor allem als Mann. Und was letztes Jahr in die Luft flog, ist Schnee von gestern. Hör dir nur mal an, was allein vorigen Monat an explodierenden Dingen erfunden wurde: Phänohepteroide …«
    »Wie bitte?«
    »Das ist eine Form von Alkaloid«, antwortete Herr Hase kennerhaft.
    »Was Sie alles wissen, Herr Hase!«
    »Ich bin ganz gern auf dem Laufenden«, sagte Herr Hase. »Bücher mit dem Wort Halligalli im Titel.«
    »Die explodieren auch?«
    »Rauf und runter offensichtlich.«
    »Wird man da vorher gewarnt?«
    »Das steht hier nicht. Aber eine explosive Sorte Pflaumen ist jetzt auch gezüchtet worden. Also, das finde ich schade, ich mag nämlich Pflaumen gern …« Herr Hase hätte die Liste weiter vorgelesen, doch es klopfte an der Tür.
    »Besuch! Unser erster Besuch, Frau Hase! Hoffentlich bringt er Kuchen mit!«
    Frau Hase öffnete die Tür. Es war Frau Schotendotterhase von gegenüber. Sie war Witwe und lebte allein in einem winzigen Häuschen auf ihrem eigenen weitläufigen Grundstück gegenüber den Hases. Die Hases waren ziemlich neidisch. Frau Schotendotterhase genoss nämlich Meerblick.
    »Guten Tag, die Herrschaften«, sagte Frau Schotendotterhase. »Ich warte schon länger auf eine passende Gelegenheit, vorbeizukommen und mich vorzustellen.«
    »Sehr erfreut«, sagte Frau Hase. »Kommen Sie doch herein.«
    »Nein, nein, ich möchte nicht stören«, sagte Frau Schotendotterhase, marschierte ins Haus und setzte sich in Herrn Hases Sessel am Kamin. »Ich bin Frau Schotendotterhase.«
    »Ja, das haben wir an Ihrem Briefkasten gelesen. Wir haben Sie natürlich herumhoppeln sehen und wollten auch schon immer mal vorbeikommen«, sagte Herr Hase. »Ich bin Herr Hase und das ist Frau Hase.«
    »Angenehm«, sagte Frau Schotendotterhase, und dann ging ihnen der Gesprächsstoff aus.
    Schließlich sagte Frau Schotendotterhase: »Also, da wir jetzt schon seit ein paar Minuten alte Bekannte sind, würde ich Sie gern um einen Gefallen bitten.«
    »Aber natürlich, was immer Sie möchten«, erwiderte Frau Hase, erleichtert, dass wenigstens einem etwas eingefallen war.
    »Gut. Ich bin rübergekommen, um Sie um eine Tasse Kloreiniger zu bitten.« Frau Schotendotterhase hielt ihnen eine Teetasse hin, die sie zu diesem Zweck mitgebracht hatte. »Ich habe beim Kloputzen festgestellt, dass er mir ausgegangen ist, und ich hatte keine Lust, nur deswegen den ganzen Weg in die Stadt zu hoppeln.«
    »Aber selbstverständlich, sehr gern«, sagte Frau Hase, nahm die Teetasse und hoppelte ins Bad, um sie aufzufüllen. Als sie sie anschließend Frau Schotendotterhase in die Pfote drückte, hätte sie erwartet, dass diese nun aufstand und ging. Wer sitzt schon gern den ganzen Abend mit einer Tasse Kloreiniger in der Pfote herum? Frau Schotendotterhase machte jedoch keine Anstalten.
    »Sie haben nicht zufällig noch etwas Abendessen übrig?«, sagte sie.
    Frau Hase warf Herrn Hase einen Blick zu.
    »Tja«, sagte sie. »Mal sehen. Es gab Wok-Gemüse, da bleibt nie besonders viel übrig. Das ist eine von Herrn Hases Leibspeisen.«
    »Es ist die Leibspeise von Herrn Hase, und er hat sich schon auf einen Mitternachtsimbiss gefreut«, ergänzte Herr Hase nicht übermäßig diplomatisch.
    »Ich habe großen Hunger«, sagte Frau Schotendotterhase.
    »Ach so, ja dann«, sagte Frau Hase und hoppelte, da ihr nichts Besseres einfiel, in die Küche, wärmte den Rest Wok-Gemüse in der Mikrowelle auf, stellte Frau Schotendotterhase ein Schüsselchen hin, hielt einstweilen die Tasse mit dem Kloreiniger und sah ihrer Nachbarin zu, wie sie das Gemüse verschlang.



»Frischer Ingwer hätte nicht geschadet«, sagte Frau Schotendotterhase, als sie fertig war. »Danke erst mal

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