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Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Horvath
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wir was?«, fragte Herr Hase, der noch damit beschäftigt war, wie gut er das alles eingefädelt hatte.
    »… sie behalten«, piepste Frau Hase mit erstickter Stimme.
    »Aber Frau Hase, wir sollen uns mit Menschen doch nicht anfreunden, und sie adoptieren schon gleich gar nicht.«
    »Nicht? Dann müssen wir sie eben klauen«, sagte Frau Hase nach reiflicher Überlegung.
    »Frau Hase, beherrschen Sie sich.«
    Frau Hase war still, hielt das Ganze aber nach wie vor für eine gute Idee.
    In der Zwischenzeit war Marlene nervös auf und ab getigert.
    Als sie das Auto der Hases kommen hörte, rannte sie ihnen entgegen.
    »Endlich!«, sagte sie. »Jetzt müssen wir aber los und Flo und Mildred suchen.«
    »Erst essen wir Suppe«, sagte Frau Hase entschlossen. »Mit leerem Magen ermittelt es sich überhaupt nicht gut.«
    Frau Hase hatte sich geschworen, dass sich ab sofort jemand um Marlene kümmern musste. Das war jetzt ihre oberste Priorität, noch wichtiger, als Flo und Mildred zu finden oder der schaurigen Fabrik den Garaus zu machen.
    »Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass das alles zu lang dauert. Ihr habt zwar gesagt, ihr hättet alles unter Kontrolle, aber wir haben doch noch überhaupt nichts unternommen! Vielleicht sollten wir einen Arzt suchen, der Onkel Runyon mit Gewalt aus seinem Koma holt. Meint ihr, das könnte klappen?«
    »Nicht, wenn er sich darin wohlfühlt«, sagte Herr Hase. »Menschen können ganz schön stur sein, wenn es um ihr Koma geht. Nein, wir müssen die Karteikarte selber entschlüsseln. Und dazu essen wir Suppe. Mit einem darbenden Verstand knackt man schließlich keine Codes.«
    Marlene deckte den Gartentisch, Frau Hase wärmte Suppe auf, und dann saßen die drei da und beugten sich schlürfend über die Karteikarte.
    Sie lasen sie vorwärts, rückwärts und kopfüber. Frau Hase schlug vor, sie tatsächlich im Kopfstand zu lesen, und obwohl das nicht sehr sinnvoll erschien, probierten sie es trotzdem. Vergebens.
    Jetzt müsse der Geistesblitz aber augenblicklich einschlagen, meinte Frau Hase, worauf Herrn Hase einfiel, dass er in einer Carrotflakes-Schachtel einmal einen Geheimschriften-Entschlüsselungsring gefunden hatte. Er holte ihn von drinnen. Aber damit funktionierte es auch nicht.
    »Oje, oje, ojemine«, sagte Marlene.
    »Noch Suppe, mein Kleines?«, fragte Frau Hase.
    »Sie möchte nicht noch mehr Suppe, sondern sie möchte wissen, was auf der Karteikarte steht«, sagte Herr Hase. »Jetzt gibt es nur noch eine Möglichkeit, auch wenn ich gehofft hatte, dass wir darum herumkommen.«
    »Oh nein«, sagte Frau Hase. »Alles, bloß das nicht.«
    »Was denn?«, fragte Marlene.
    Herr Hase seufzte. »Wir müssen ein Murmeltier konsultieren.«



Das Murmeltier
    »Oh nein!«, rief Frau Hase. »Bloß kein Murmeltier!«
    »Was ist denn daran so schlimm?«, fragte Marlene.
    Herr und Frau Hase prusteten um die Wette.
    »Und was ist daran so lustig?«, fragte Marlene, obwohl die beiden nicht aussahen, als amüsierten sie sich, sondern eher, als würden sie gleich durchdrehen.
    »Nichts«, krächzte Herr Hase zwischen zwei Lachanfällen. »Allein der Gedanke!«
    »Was tun Murmeltiere denn so Schlimmes?«, fragte Marlene.
    »Zum Beispiel bringen sie keinen Kuchen mit, wenn sie zu Besuch kommen«, sagte Herr Hase.
    »Ich habe bei meinem ersten Besuch auch keinen Kuchen mitgebracht«, sagte Marlene.
    Betretenes Schweigen.
    »Du gehörst zur Familie. Du brauchst nie Kuchen mitzubringen«, sagte Frau Hase schnell.
    Marlene wurde warm ums Herz. Und dann dachte sie: Meine Adoptivfamilie sind Hasen. Endlich gehöre ich irgendwo dazu, aber dann gleich bei einer anderen Gattung. Typisch.
    »Ein Talent haben Murmeltiere allerdings. Das ist zwar meistens völlig nutzlos, aber in diesem Fall für uns von geradezu unschätzbarem Wert.«
    »Sie können Geheimschriften entschlüsseln«, sagte Herr Hase. »Wie die Teufel.«
    »Die reinsten Schriftgenies, Murmel für Tier«, sagte Frau Hase. »Und das größte von allen, dem noch nie einer ein X für ein U vorgemacht hat, ist Das Murmeltier.«
    »Das Murmeltier? Welches denn?«
    »Es heißt genau so. Seine Eltern haben es mit Vornamen ›Das‹ genannt, und mit Nachnamen heißt es natürlich Murmeltier, also heißt es Das Murmeltier. Und das sagt eigentlich schon alles über Murmeltiere, selbst wenn man nicht wüsste, dass sie keinen Kuchen mitbringen.«
    »Aber wir müssen doch Flo und Mildred suchen«, sagte Marlene. »Können wir das mit dem Kuchen

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