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Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Horvath
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hättest abends beim Fernsehen gern welches zum Knabbern.«
    »Aber ich weiß nich, ob sich Herr Hase breitschlagen lässt.«
    »Aber du weißt nicht, ob sich Herr Hase breitschlagen lässt.«
    »Er ist ziemlich störrisch, andererseits will er seine Karteikarte entschlüsselt haben, also kann ich ihm bestimmt alles aus den Rippen leiern.«
    »Da täusch dich mal nicht!«, sagte Herr Hase.
    »Pssst«, sagte Marlene.
    »Ich liebe Knoblauchbrot, deshalb will ich es auf jeden Fall probieren.«
    »Du willst es probieren.«
    »Ich greife nach dem Klopapier, aber in meiner Kabine ist keins mehr.«
    »Du greifst nach dem Klopapier, aber in deiner Kabine ist keines mehr.«
    »Dann fällt mir auf, dass ich eine Karteikarte in der Hand habe.«
    »Dir fällt auf, dass du eine Karteikarte in der Hand hast.«
    »Ich denk mir: Papier ist Papier.«
    »Du denkst dir: Papier ist Papier.«
    »Besser den Spatz in der Hand.«
    »Besser den Spatz in der Hand?«
    »Und ich nehm die Karteikarte.«
    »Du nimmst die Karteikarte?«
    »Und dann spül ich sie runter.«



Der gefürchtete Briefumschlag
    »DANN SPÜLST DU SIE RUNTER?«, schrie Marlene.
    »DU IDIOT!«, rief Herr Hase.
    »Oh-oh«, sagte Das Murmeltier, das plötzlich aufgewacht war und aufsprang. Wie der Blitz war es in seinem Bau verschwunden.
    Marlene schloss die Augen. Sie hatte das einzige Beweismittel, das sie womöglich auf die Spur ihrer Eltern brachte, zwei Hasen und einem Murmeltier anvertraut. Die Idiotin war sie! Sie stakste durch die Müllhalde, die als Vorgarten von Dem Murmeltier herhalten musste, und rief in das Erdloch: »Hast du sie wenigstens vorher entschlüsselt?«
    »Schon möglich, aber im Augenblick kann ich dazu nix sagen. Ich habe ein Trauma. Und schon gar nich rede ich mit diesem fiesen Hasen, bis er sich beruhigt hat. Ich gehe jetzt ins Schlafzimmer und schließe die Tür ab«, sagte Das Murmeltier. »Ist doch nich meine Schuld, dass ich das mit der Karteikarte vergessen habe. Ihr hättet mich nie in ein Restaurant mitnehmen dürfen, wo es Knoblauchbrot gibt.«
    Unten wurde eine Tür so heftig zugeschlagen, dass der Boden unter ihren Füßen erzitterte.
    »Es ist schon spät«, sagte Frau Hase sanft. »Fahren wir nach Hause.«
    Zu Hause angekommen aßen die Hases und Marlene zu Abend, und anschließend brachten die Hases Marlene ins Bett.
    »Keine Sorge, mein Kleines«, sagte Frau Hase. »Wir finden Flo und Mildred schon noch. Morgen ist auch noch ein Tag.«
    »Ich mache mir solche Sorgen«, sagte Marlene. »Und wenn ihnen kalt ist? Und Mildred nicht genug Platz hat, um Yoga zu machen?«
    Herr und Frau Hase warfen sich einen Blick zu.
    »Jetzt schlaf erst mal«, sagte Frau Hase, und die beiden hoppelten zurück zu ihrem Haus.
    Marlene lag frierend in der Dunkelheit. Eigentlich hatte sie bei Onkel Runyon vorbeischauen wollen, um zu sehen, ob er schon aus seinem Koma erwacht war, aber damit war es nun nicht mehr so eilig. Natürlich wünschte sie ihm nicht, dass er weiterhin im Koma lag, aber selbst wenn er jetzt aufwachen würde, hätte sie nichts mehr zum Entschlüsseln für ihn. Wieso hatte sie die Karteikarte nicht kopiert? Anscheinend fiel ihr alles zu spät ein. Flo und Mildred taten ihr schrecklich leid. Sie machte das Licht wieder an und lief im Zimmer auf und ab.
    »Marlene, mach das Licht aus und schlaf«, rief Frau Hase herüber.
    »Ich kann aber nicht einschlafen«, rief Marlene zurück. »Ich kann doch nicht in einem weichen Bett schlafen, wenn Flo und Mildred vielleicht irgendwo auf dem Fußboden liegen müssen.«
    »Bestimmt fällt Dem Murmeltier morgen wieder ein, was es entschlüsselt hat. Das wäre typisch Murmeltier«, rief Frau Hase zurück.
    Marlene knipste ihre Lampe aus, lief aber weiter unruhig durchs Zimmer. Sie hatte die Unterstützung der Hases gern angenommen. Das Problem war nur: Sie war es nicht gewohnt, dass jemand sich um sie kümmerte und die Entscheidungen traf. Dabei entstand in ihr das unangenehme Gefühl, dass sie nicht tat, was sie tun sollte. Dass sie auf das Urteilsvermögen der Hases nicht so blind vertrauen sollte. Einerseits waren sie sehr liebevolle und verantwortungsbewusste Haseneltern, andererseits waren es eben Hasen. Sie musste den Tatsachen ins Auge blicken. Wenn sie Flo und Mildred je finden wollte, musste sie wohl oder übel doch auf eigene Faust losziehen. In der Zwischenzeit musste sie darauf vertrauen, dass ihre Eltern schon mit ihrer Situation klarkamen. Andererseits, mit irgendetwas klarzukommen

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