Herr und Frau Hase - Die Superdetektive
Wort, dachte sie, mache noch nicht mal die kleinste Andeutung, dass Herr Hase und ich ins Gefängnis müssen. Nein, nein, mein Hasenmäulchen bleibt schön fest zu.
»Ich habe fantastische Neuigkeiten«, sagte Frau Zwiebackhase und eröffnete das Hasenhutclubtreffen durch energisches Klopfen mit ihrem Karottenhammer. »Der Hasenrat hat genehmigt, dass wir für unsere Parade vor der Grundschule in Comox zweihundert Hüte extra anfertigen. Und da der Besuch von Prinz Charles solch eine seltene Ehre ist, öffnen wir unsere Veranstaltung auch für Hasen aus sechs anderen Ländern. Alle Häsinnen in der Parade werden unsere wunderhübschen handverzierten Hütchen tragen.«
Die Hutclub-Damen klatschten begeistert. Hasenapplaus ist nie sehr laut. Das Fell dämpft den Schall. Dafür dauert er oft umso länger. Während Frau Hase ihre müden Klatschpfoten ausschüttelte, nahm sie sich noch einmal fest vor, keine Bemerkung darüber fallenzulassen, wo Herr Hase und sie in einer Woche womöglich saßen. Unter keinen Umständen würde sie das Wort Gefängnis in den Mund nehmen.
»Aber schaffen wir das, in der kurzen Zeit so viele Hüte zu nähen?«, fragte Frau Schniefnasehase.
»Wir werden uns mit Sicherheit die Pfoten wund sticheln, aber meiner Meinung nach ist das eine so einmalige Gelegenheit, dass wir uns keine Blöße geben dürfen«, sagte Frau Zwiebackhase.
»Auf gar keinen Fall«, stimmten die anderen Hasen zu.
»Der Hasenrat hat überall Plakate mit der Bitte um Spenden für die Hutdekorationen aufgehängt. Hier geht es um die Ehre unserer Stadt, und viele Hasen haben sofort gespendet. Typisch Hase, wir sind eben großzügig, und darauf können wir stolz sein. Den ganzen Abend lang wurden alte Bänder und Schleifen und Stoffblumen abgegeben, und ein sehr großzügiger anonymer Spender hat mehrere Rollen hauchdünnen Gummis abgegeben, deshalb werden wir die Hüte jetzt doch nicht mit Plastikfolie füttern, sondern mit Gummi.«
»Aber wie sollen wir denn all die Hüte fertig kriegen, wo wir uns vor Montag doch kaum noch treffen?«, fragte Frau Wackelhase.
»Eine ausgezeichnete Frage. Das würde tatsächlich nicht klappen. Deshalb muss jede der Damen ein paar Hütchen mit nach Hause nehmen und schon unter der Woche dekorieren. Nur so haben wir eine Chance. Ich habe bereits Pappkartons mit Hütchen und Schmuck für jede von Ihnen vorbereitet und schlage vor, Sie machen sich, wo Sie gehen und stehen, an die Arbeit. Ich persönlich werde abends vor dem Fernseher Hüte verzieren. Und während ich mit meinen Freundinnen telefoniere.«
»Eine prima Idee«, sagte Frau Schweigstillhase. »Ich werde Hüte garnieren, während ich Teewasser koche.«
»Und ich während der langen, einsamen Stunden im Gefängnis«, sagte Frau Hase. »Ach, Mist!«
»Frau Hase, was reden Sie da?«, fragte Frau Zwiebackhase.
»Nichts, nichts«, sagte Frau Hase. »Ich bin manchmal ein bisschen zerstreut.«
»Wir Damen«, sagte Frau Zwiebackhase, »werden ja tapfer über den etwas penetranten Geruch des Gummis hinwegsehen, aber der eine oder andere Ehemann wird sich unter Umständen beschweren. Darf ich daher fragen, ob eine der Damen diesbezüglich einen hilfreichen Vorschlag hat?«
»Raumspray«, sagte Frau Schniefnasehase. »Eins für jedes Zimmer. Das überdeckt den Geruch.«
»Mein Mann wäre aber nicht erbaut, wenn das ganze Haus plötzlich nach Alpenveilchen duften würde«, sagte Frau Crashhase.
»Und Raumsprays riechen an sich schon ziemlich penetrant«, sagte Frau Kippelhase. »Wenn man sie in jedem Zimmer versprüht, beschweren sich am Ende noch die Nachbarn.«
»Oder der Gefängniswärter«, sagte Frau Hase. »Oder der tätowierte Feldhase in Block D.«
»Also wirklich, Frau Hase, Sie reden heute nur Stuss.«
»Jawohl, Stuss«, sagte Frau Hase und biss sich auf die Lippen. »Stuss, Stuss, Stuss.«
»Wie wär’s mit Kerzen?«, fragte Frau Schweigstillhase. »In der Schreibwarenhandlung gibt es ganz köstlich duftende Duftkerzen.«
»Prima Idee, wenn man Streichhölzer mit in die Zelle nehmen dürfte, aber das darf man eben nicht«, rutschte es Frau Hase heraus.
»Reißen Sie sich zusammen, Frau Hase«, sagte Frau Zwiebackhase.
»Ich probier’s ja«, jammerte Frau Hase.
»Wir müssten das Gummifutter eigentlich überhaupt nicht mit nach Hause nehmen. Wir könnten die Hüte doch zu Hause dekorieren und dann ein Extratreffen ausmachen, bei dem wir sie füttern«, schlug Frau Biesterhase vor.
»Na, das ist doch mal ein
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