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Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Herr und Frau Hase - Die Superdetektive

Titel: Herr und Frau Hase - Die Superdetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Horvath
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verwischte Fährte entlang, bis zu der Eiche. Dort lag ein letztes Häufchen Sägespäne. Frau Hase hoppelte aufgeregt weiter, bis Herr Hase sie an der Pfote packte und bremste. »Halt!«, rief er und deutete nach vorn. Einen Hoppler noch, und …
    Frau Hase wurde bleich. »Die Schlangengrube! Es gibt sie also doch«, flüsterte sie ehrfürchtig und fiel in Ohnmacht.
    »Meine Güte«, sagte Herr Hase und riss Frau Hase wieder hoch. »Wach auf!«
    »Ach, Herr Hase«, quietschte Frau Hase, die dadurch tatsächlich wieder das Bewusstsein erlangt hatte – vielleicht hatte Herr Hase sie in der Aufregung auch ganz leicht gebissen. »Sie haben Marlene gefangen! Komm, wir springen ihr hinterher. Diese bösen Schlangen zerhoppeln wir einfach. Und hopp und hopp und hopp!«
    Herr Hase bändigte sie mit der Pfote. »Moment mal, bloß keine vorschnellen Aktionen, Frau Hase. Und in Gruben springen wir schon gar nicht. Wir sind doch nicht umsonst Detektive. Wir setzen uns jetzt erst mal schön hin und überlegen.«
    Die Hases hockten sich hin. Wenn die grauen Zellen unter den Samtohren und schicken Bogart-Hüten jemals gefragt waren, dann jetzt.
    Plötzlich sprang Herr Hase auf.
    »Frau Hase«, sagte er, »ich habe eine Idee.«
    Marlene wachte auf, weil jemand den großen Sack öffnete, in dem sie zusammengerollt lag.
    »Wach auf, es ist Tag«, sagte eine weinerliche Stimme. »Wir lassen dich jetzt aus dem Sack, verbinden dir die Augen und führen dich aufs Klo. Aber wenn du dich wehrst oder Mätzchen machst, kommst du sofort wieder in die Tüte, kapiert?«
    »Oh Gott«, sagte Marlene. Wieso regte sie dieser Tonfall eigentlich so auf? Da würde sie ja selber einen besseren Bösewicht abgeben als dieser Wachfuchs oder was das sein sollte. Trotzdem stellte sie sich mal lieber nicht quer.
    Als sie von der Toilette zurück war und die Augenbinde wieder abgenommen wurde, saß sie im Dunkeln. Irgendwo klirrte Metall auf Metall, und Schritte stampften. Es stank nach Knoblauch. Nicht allzu weit von ihr wurde außerdem geschmatzt, als säße da eine ganze Kompanie.
    Ab und zu hörte man Stimmen, mal höher, mal tiefer, mal mit spanischem Akzent, mal mit französischem, und immer mit demselben Satz: »Jetzt gehörst du mir!«
    Und als Marlene schon dachte, sie würde verrückt, wenn sie noch ein einziges Mal »Jetzt gehörst du mir!« hörte, riefen die Stimmen plötzlich: »Achtung, der Boss kommt!«
    Jetzt machte Marlene sich richtig Sorgen. Dieser weinerliche Fuchs jagte ihr kaum Angst ein, aber der Boss war vermutlich ein etwas anderes Kaliber. Sie musste sich etwas einfallen lassen. Leise entfernte sie sich von den Stimmen, bis sie an eine Wand kam. Daran drückte sie sich auf Zehenspitzen entlang, um irgendwo eine Tür zu finden. Zentimeter für Zentimeter bewegte sie sich sachte vorwärts, damit die Füchse sie nicht hörten; allerdings waren die anscheinend sowieso damit beschäftigt, Akzente nachzuahmen. Endlich stieß ihre Hand auf einen Türknauf. Sie seufzte erleichtert. Als sie an ihm drehte, tat sich jedoch nichts. Sie war eingesperrt. Beinahe hätte sie angefangen zu schluchzen, da fiel ihr ein, dass KatyD ihr einst Taekwondo beigebracht hatte, und sie spielte im Geist den Sidekick durch. Dieser Fuchsboss konnte was erleben, wenn er reinkam!
    Marlene brachte sich in Stellung, und die Sekunden verstrichen. Als sie sich fast schon wieder hinsetzen wollte, ging schließlich die Tür auf. Blitzschnell drehte sie sich um und kickte dorthin, wo das Schlüsselbein des Fuchses sein musste, doch der Tritt ging ins Leere und Marlene fiel hin. Und dann ging die Tür ganz auf. Jeden Moment würden sich scharfe Hauer in ihr Fleisch graben … aber nein, was da im hereinfallenden Licht auftauchte, überraschte sie komplett.



Eine Spur
    Vor ihr stand Herr Hase und hielt mit der einen Pfote Das Murmeltier am Schlafittchen und mit der anderen noch so ein verfilztes Vieh. Beide Murmeltiere mümmelten seelenruhig Knoblauchbrot, selbst dann noch, als Herr Hase sie im hohen Bogen auf einen Haufen weiterer Murmeltiere ganz hinten schleuderte und das Licht anmachte.
    »Herr und Frau Hase!«, jubelte Marlene, als sie wieder sprechen konnte.
    »Hier!«, meldete Herr Hase zackig, und dann fielen sich die drei vor Freude um den Hals.
    Als sich die Aufregung gelegt hatte, starrte Marlene ungläubig auf den Haufen Knoblauchbrot mümmelnder Murmeltiere in der Ecke. »Ich war die ganze Zeit mit Murmeltieren eingesperrt? Aber woher kamen die ganzen

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