Herr und Frau Hase - Die Superdetektive
Knoblauchbrotlager entdeckt haben. Da saß Das Murmeltier mit seinen Kumpels und mümmelte sich durch den ersten Karton. In Null Komma nichts hatten wir die Bande ›überredet‹, uns zu zeigen, wo du steckst.«
»Mein armes Kleines«, sagte Frau Hase. »Du musst ja solche Angst gehabt haben. Dass du mir bloß nie wieder auf eigene Faust losziehst.«
»Na, jetzt bist du jedenfalls in Sicherheit«, befand Herr Hase und ging mit Marlene zur Tür. »So abgefüllt mit Knoblauchbrot, wie die sind, machen die uns keine Probleme mehr.«
»Aber wo sind Flo und Mildred?«
»Wer’s’n das? Wer’s’n das?«, erkundigte sich Das Murmeltier.
Marlenes Hoffnung schwand. Wenn der Feind, der sich an der Felskante mit ihnen treffen wollte, nichts mit Flo und Mildred zu tun hatte, waren sie keinen Schritt weiter, sondern hatten nur noch mehr Zeit verplempert.
»Wir gehen jetzt am besten alle nach Hause. DU ganz besonders!«, sagte Herr Hase und fuchtelte Dem Murmeltier mit der Faust vor der Nase herum. »Oder willst du daran mal riechen?«
»War ja bloß ’n Witz«, murmelte Das Murmeltier, das seine Scheibe Knoblauchbrot verschlungen hatte und sich jetzt mit den anderen darum raufte, welchen Knopf an dem Stimmverzerrer sie als Nächstes ausprobieren sollten. Dass die Hases mit Marlene den Rückzug antraten, bemerkte es überhaupt nicht.
Als die drei bei den Hases ankamen, war es bereits dunkel. Da Marlene in der Nacht vorher sehr wenig geschlafen hatte, schickte Frau Hase sie trotz aller Proteste, sie müsse sich sofort wieder auf die Suche nach Flo und Mildred machen, ins Bett.
»Schau mal, mein Kleines«, sagte Frau Hase, während sie sie sorgfältig zudeckte, »morgen ist auch noch ein Tag. Jetzt schlaf dich erst mal aus. Solange die Füchse nicht wissen, wo dein Onkel wohnt, sind deine Eltern bestimmt in Sicherheit.«
Und obwohl Marlene unbedingt wach bleiben wollte, fielen ihr einfach die Augen zu. Noch bevor Frau Hase das Licht ausgeknipst hatte, schlief sie bereits tief und fest.
Frau Hase schlich auf Zehenspitzen hinaus. Vor dem Haus wartete schon Herr Hase auf sie.
»Für Flo und Mildred sieht es nicht gut aus«, flüsterte er.
»Aber wenigstens ist Marlene in Sicherheit, hier bei uns«, flüsterte Frau Hase zurück.
»Morgen ist ihre Abschlussfeier«, sagte Herr Hase.
»Ich fürchte ja, die lässt sie sausen, weil sie lieber nach ihren Eltern suchen will«, sagte Frau Hase.
»Du liebe Güte«, sagte Herr Hase. »Komm, wir gehen rein und gönnen unseren grauen Zellen eine Pause. Irgendwo müssen wir eine Spur übersehen haben, in Büchern ist das doch auch immer so. Und wenn wir uns jetzt einem entspannenden Zeitvertreib widmen, stoßen wir bestimmt mit der Nase drauf.«
»Immerhin haben wir ja noch das Wort Gummi«, erinnerte ihn Frau Hase.
»Aha!«, sagte Herr Hase.
Herr und Frau Hase gingen ins Haus und setzten sich vor den Kamin. Herr Hase nahm sich seinen Artikel über die neuesten Erfindungen in Sachen Spontanexplosion wieder vor, und Frau Hase machte sich daran, den ersten Hut mit Gummifolie zu füttern. Sie hatte ja eine ganze Schachtel von ihrem Clubtreffen mitgebracht und bisher nicht einmal Zeit gehabt, einen Blick hineinzuwerfen.
»Mein Gott, bin ich müde«, sagte sie. »Hüte füttern und Detektivarbeit leisten ist ganz schön anstrengend, dabei muss ich die ganze Schachtel noch fertig machen, bevor ich ins Bett darf. Hoffentlich taucht Frau Schotendotterhase heute Abend nicht auf. Am liebsten würde ich den Schlafanzug anziehen, gemütlich zu Abend essen und dann ins Bett gehen, ohne noch mit einer anderen Hasenseele zu sprechen.«
»Außer mit mir«, sagte Herr Hase.
»Natürlich außer mit dir.«
»Tja, Frau Hase, dergleichen ging mir auch schon durch den Kopf, aber ich habe eine Idee. Wir legen einfach alles vor die Tür, was Frau Schotendotterhase sich je ausleihen wollen könnte, dazu einen Teller mit Essen und ein Schild mit ›Bitte bedienen Sie sich‹. Dann muss sie nicht klingeln und wir können in Ruhe unseren Abend genießen. Und vielleicht kommt mir dann die zündende Idee für unsere Gummi-Spur.«
»Also Herr Hase, manchmal sind Sie ein Genie«, sagte Frau Hase und presste sich die Pfoten aufs Herz.
»Wann bin ich es denn mal nicht?«, fragte Herr Hase bestürzt.
Gesagt, getan. Sie stapelten Rasenmäher, Tempotaschentücher, Korkenzieher für Linkshänder, Salzstangen, Tischtennisbälle, Eiswaffeln, DVDs, Sojawürstchen, kleine, muschelförmige Gästeseifen und noch
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