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Herrchenglück: Vom Chaos auf acht Pfoten

Herrchenglück: Vom Chaos auf acht Pfoten

Titel: Herrchenglück: Vom Chaos auf acht Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Frey Dodillet
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durchstarten. Bereits auf dem ersten Meter entwickelt sie mächtig Speed, bleibt aber dummerweise mit den Vorderläufen in Wikis Schleppleine hängen. Der Hintern überholt in der Luft, Luna überschlägt sich und knallt mit dem Rücken in den schlammigen Acker.
    Wo sie schon mal liegt, nutze ich die Gunst der Stunde und kommandiere meine völlig verdatterte Hündin ins Platz. Sie dreht sich vom Rücken auf den Bauch und flucht wie ein Kutscher.
    Wiki sieht aus, als würde er unschuldig vor sich hin pfeifen.
    Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Kleine hat die Probezeit überstanden und lässt die Sau raus, die Große wünscht ihn da hin, wo der Pfeffer wächst. Luna macht immer mehr den Eindruck, als dächte sie: »Scheiße, der ist ja gar nicht zu Besuch. Der bleibt ja vielleicht für immer.«
    Sicherheitshalber beginnt sie, erzieherisch auf den Widerspenstigen einzuwirken. Bisher hat sie ihm die lange Beißwurst immer großmütig überlassen. Damit ist Schluss! Von einem Moment auf den anderen gewinnt Wiki kein einziges Zerrspiel mehr. Hoheit fordert ihn zum Spiel auf. Er darf auch gerne zehn Minuten mitzergeln. Aber dann ist Feierabend. Ein kurzer Blick, ein leises Knurren. Wiki lässt los und springt beiseite.
    Manchmal wirken die Lektionen in beide Richtungen. Aus dem Kaustäbcheneinlauf haben beide etwas sehr Wichtiges für die Zukunft gelernt: Wiki hält gebührenden Abstand, wenn Luna einen Snack in den Pfoten hält, und Luna frisst das Zeug jetzt schneller.
    So ausgiebig sich Luna bei anderen Gelegenheiten auf der Nase herumtanzen lässt, beim eigenen Napf ist definitiv Schluss. Nach einem Vormittag voller massiver Grenzüberschreitungen, Unfug und Übermut ist Wiki der Ansicht, man müsse jetzt dringend über Futternäpfe sprechen. Vor allem über den, der vor Luna steht und noch halb voll ist. Daraufhin kriegt er von Luna nach allen Regeln der Kunst den Hintern versohlt.
    Fremde Nase im Essen?
    Da versteht Madame keinen Spaß.
    Wer’s nicht glaubt, wird genäht!

    So wie Schulkinder einen Stundenplan haben, hat dieser kleine Hund einen Mistbauplan.
    04:30
    An Lunas Hals herumkauen.
    Das Knurren als wohlige Zustimmung interpretieren und weitermachen.
    05:30
    Sich vor Zweibeinerbetten aufstellen. Bellen, fiepen, heiser jaulen.
    Unbedingt fünf Minuten durchhalten, auch wenn sich keiner regt.
    06:30
    Eine Unterhose erbeuten und zerkauen.
    Einen Schuh annagen. Die Teppichfransen weiter bearbeiten.
    06:35
    Eine Wäscheklammer verzehren.
    Erkenntnis: Unbedingt die Drahtfeder ausspucken!
    06:40
    Jammern!
    Darauf hinweisen, dass man nach Feddersen-Petersen geistig und körperlich überhaupt nicht ausgelastet ist und den Morgen notfalls selbst gestalten wird, worüber nicht jeder der Anwesenden erfreut sein dürfte.
    06:45
    Wirkt immer.
    Zweibeiner stehen auf.
    07:15
    In den Garten gelassen werden. Heimlich gebuddeltes Zaunloch suchen.
    Abhauen und beim Nachbarn die Enten um den Teich jagen.
    07:20
    Luna, die den Ausreißer zurückholen soll, die Faszination der Entenjagd zeigen.
    07:25
    Eingefangen werden. Anschiss kassieren.
    Schwer beeindruckt sein.
    (Gelungene Simulation.)
    07:26
    Über den Zaun in den Garten zurückgeworfen werden.
    Durch das nicht verstopfte Loch umgehend wieder abhauen.
    07:30
    Erneut eingefangen werden. Doppelanschiss kassieren.
    Zusehen müssen, wie das Loch mit Baumscheiben verstopft wird.
    10:45
    In den Garten schleichen.
    Baumscheibe zwischen die Zähne nehmen und wegtragen.
    10:46
    Sehr schwer!
    Nicht wegrennen können. Erwischt werden.
    10:50
    Bei verschlossener Terrassentür in der Küche Trübsal blasen.
    Luna beim Pennen zugucken. Tempos kauen.
    11:30
    Spätes Frühstück. Nicht satt werden.
    Lunas Napf ernsthaft in Betracht ziehen.
    11:32
    Die haut zu!!!!!!
    Die meint das ernst!
    Menno!
    Aua!
    Brustwunde entgegennehmen.
    11:33
    Grummeln. Rummaulen. Wunden lecken.
    13:33
    Sich bei Luna entschuldigen.
    Scheitern.
    16:00
    Zum Tierarzt fahren. Wieso?
    16:10
    Düdeldödeldadel, was is’n jetztssssss?
    (Vollnarkose.)
    16:15
    Tsssssssssssss.
    ( OP . Ein Fangzahn ist tief in den Pectoralis eingedrungen. Wird mit fünf Stichen genäht. Kein Gegenbiss zu finden. Lässt darauf schließen, dass Luna nicht zugebissen hat. Wiki muss mit breiter Brust in den Reißzahn gesprungen sein. Teufelskerl!)
    16:30
    Dadeldödeldüdel, hallo? War was?
    ( 11 0 Euro.)
    17:30
    Wieder daheim.
    Violettes T-Shirt angezogen kriegen und bescheuert aussehen.
    Ein bisschen wanken und Mitleid

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