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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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– wie er es sich seit einiger Zeit angewöhnt hatte - seine Finger mit kostbaren Ringen geschmückt. Nach nur kurzer Begrüßung seiner Freunde zog er sich mit Javelin zurück.
    Belgarath betrat am Nachmittag mit selbstzufriedener Miene die Ratskammer und schwenkte das Schreiben, das soviel Mißtrauen ausgelöst hatte.
    »Was gibt es, Vater?« erkundigte sich Polgara neugierig. »Du siehst aus wie die Katze auf einem Fischerkahn.«
    »Ich freue mich immer, wenn ich ein Rätsel gelöst habe, Pol.« Er wandte sich an alle. »Wie es sich herausstellte, hat Anheg diesen Brief tatsächlich geschrieben.«
    König Anheg sprang mit rotem Gesicht auf.
    Belgarath hob eine Hand. »Aber«, fuhr er fort, »was Anheg schrieb, ist nicht, was wir gelesen haben.« Er legte das Pergament auf den Tisch. »Seht selbst!« forderte er auf.
    Als Garion darauf blickte, sah er deutlich rote Schrift unter der Beglaubigung, die auf Anhegs Mittäterschaft am Mord an Brand hingedeutet hatte.
    »Was ist das, Belgarath?« erkundigte sich König Fulrach.
    »Eigentlich ein Schreiben an den Grafen von Maelorg«, antwortete er. »Es hat mit Anhegs Entscheidung zu tun, die Steuern beim Heringfang zu erhöhen.«
    »Diesen Brief schrieb ich vor vier Jahren!« rief Anheg verblüfft.
    »Genau«, bestätigte Belgarath. »Und wenn ich mich recht entsinne, starb der Graf von Maelorg im vergangenen Frühjahr.«
    »Das stimmt«, sagte Anheg. »Ich nahm an seiner Trauerfeier teil.«
    »Es sieht so aus, als habe nach seinem Tod jemand in seinen Pa-pieren gekramt und diesen Brief an sich genommen. Dann gab er sich große Mühe, das Original zu bleichen – alles außer der Unterschrift und dem Siegel – und daraus das Beglaubigungsschreiben für diese angebliche Handelsabordnung zu machen.«
    »Warum konnten wir das nicht schon eher sehen?« fragte Barak.
    »Ich mußte erst ein wenig damit herumspielen«, gestand der alte Mann.
    »Zauberei?«
    »Nein. Ich benutzte eine Lösung aus bestimmten Salzen. Mit Zauberei hätte ich vermutlich zwar die alte Schrift ans Licht bringen können, doch dabei die neue gelöscht, und die brauchen wir vielleicht noch als Beweis.«
    Barak wirkte sichtlich enttäuscht.
    »Zauberei ist nicht das einzige, womit sich etwas bewirken läßt, Barak.«
    »Wie hast du es herausgefunden, Großvater?« fragte Garion.
    »Daß eine andere Schrift darunter ist, meine ich.«
    »Das Bleichmittel, das der Schurke benutzte, hinterläßt auf dem Pergament einen schwachen Geruch.« Der Zauberer verzog das Gesicht. »Erst heute morgen wurde mir bewußt, was ich da roch.« Er wandte sich an Anheg. »Es tut mir leid, daß ich so lange brauchte, deine Unschuld zu beweisen.«
    »Das macht nichts«, versicherte ihm Anheg nun strahlend. »Es gab mir die Gelegenheit festzustellen, wer wirklich meine Freunde sind.«
    Kail stand auf und sein Gesicht verriet die widersprüchlichsten Gefühle. Vor Anheg ließ er sich auf ein Knie fallen. »Verzeiht mir, Eure Majestät«, bat er. »Ich muß gestehen, daß ich Euch verdächtigte.«
    »Natürlich verzeihe ich Euch.« Anheg lachte plötzlich. »Bei Belars Zähnen! Nachdem ich dieses Schreiben gelesen hatte, verdächtigte ich mich sogar selbst! Steht auf, junger Mann. Steht immer fest auf den Füßen – selbst wenn Ihr einen Fehler begangen habt.«
    »Kail«, bat Garion, »würdet Ihr dafür sorgen, daß die Kunde von dieser Entdeckung so rasch wie möglich verbreitet wird? Sagt den Bürgern in der Stadt, sie sollen aufhören, die Klingen zu wetzen.«
    »Ich kümmere mich sofort darum, Eure Majestät.«
    »Bleibt jedoch immer noch ein ungelöstes Rätsel«, bemerkte der Graf von Seline. »Wir wissen, daß König Anheg nicht für den Mord verantwortlich ist – wer aber ist es?«
    »Vielleicht sind wir ihm bereits auf der Spur«, warf Lelldorin ein.
    »Wir haben diese Liste mit Männern, die vielleicht geglaubt hatten, Grund zu haben, Brand zu hassen.«
    »Ich denke, wir sind hier auf dem Holzweg«, widersprach Königin Porenn. »Der Mord am Rivanischen Hüter ist eine Sache, aber den Anschein zu erwecken, daß Anheg dafür verantwortlich ist, eine völlig andere.«
    »Ich fürchte, ich kann Euch nicht recht folgen, Porenn«, gestand Anheg.
    »Wenn Ihr einen sehr engen Freund hättet – und Ihr habt doch wahrhaftig ein paar gute Freunde, nicht wahr, Anheg? – und dieser Freund ein hoher Staatsbeamter in Eurer Regierung wäre, und der König eines anderen Landes ließe ihn ermorden, was würdet Ihr tun?«
    »Ich

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