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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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würde meine Kriegsschiffe mit der nächsten Flut ausschik-ken!« antwortete er.
    »Seht Ihr? Der Mord an Brand wurde wahrscheinlich gar nicht aus einem persönlichen Motiv begangen, sondern sollte dazu dienen, einen Krieg zwischen Riva und Cherek zu entfachen.«
    Anheg blinzelte. »Porenn, Ihr seid eine sehr ungewöhnliche Frau!«
    »Oh, danke, Anheg.«
    Die Tür schwang auf und ließ Silk und Javelin ein. »Unser wahrlich bemerkenswerter Fürst Kheldar hat einen sehr interessanten Bericht für uns«, erklärte Javelin.
    Silk trat vor und verbeugte sich grandios. »Eure Majestäten«, begann er, »meine teuren Freunde. Ich weiß nicht genau, inwieweit dies für euren momentanen Sitzungspunkt von Bedeutung ist, auf jeden Fall aber sollte meines Erachtens eure Aufmerksamkeit darauf gelenkt werden.«
    »Ist dir je aufgefallen, wie pompös ein bißchen Reichtum gewisse Leute macht?« fragte Barak Hettar.
    »Es ist mir nicht entgangen«, antwortete Hettar.
    »Das dachte ich mir.«
    Silk grinste seine beiden Freunde mit blitzenden Zähnen an. »Jedenfalls«, fuhr er weniger bombastisch fort, »habe ich die letzten Monate in Rheon an der Ostgrenze unseres teuren, alten, öden Drasniens verbracht. Eine interessante Stadt, dieses Rheon. Sehr malerisch – vor allem jetzt, seit die Stadtmauer um das Doppelte aufgestockt wurde.«
    »Kheldar«, Königin Porenn, trommelte mit den Fingerspitzen ungeduldig auf die Armlehnen ihres Sessels, »du hast doch vor, irgendwann einmal zur Sache zu kommen, nicht wahr?«
    »Aber natürlich, geliebte Tante«, antwortete er spöttisch. »Rheon war immer eine befestigte Stadt, hauptsächlich, weil es so nahe an der nadrakischen Grenze liegt. Auch sind seine Bürger so erzkon-servativ, daß die meisten die Benutzung von Feuer ablehnen. Es ist ideal als Brutstätte für den Bärenkult. Nach dem Attentatsversuch auf Ce'Nedra im vergangenen Sommer machte ich mich daran, dort ein bißchen herumzuschnüffeln.«
    »Das ist ein ehrliches Geständnis«, warf Barak ein.
    »Ich durchlebe gerade meine ehrlichen Tage.« Silk zuckte die Schultern. »Genießt sie, solange ihr könnt, denn ich werde ihrer bereits leid. Nun, es sieht jedenfalls so aus, als habe der Bärenkult einen neuen Führer – Ulfgar heißt er. Nachdem Grodek die Murgoaxt in den Schädel bekommen hatte, war der Kult fast in Auflösung begriffen. Da kam dieser Ulfgar scheinbar aus dem Nichts und baute ihn wieder auf! Dieser Mann bringt es fertig, die Vögel zu überreden, aus den Bäumen zu kommen! Bisher lag die Führung des Kultes stets in der Hand der Priesterschaft, und immer zuvor hatte er seinen Mittelpunkt in Cherek.«
    »Ihr erzählt nichts Neues«, brummte Anheg.
    »Ulfgar ist offenbar kein Belarpriester«, setzte Silk fort, »und der Hauptsitz seiner Macht befindet sich in Rheon in Ostdrasnien.«
    »Kheldar, bitte komm zur Sache«, forderte Porenn ihn auf.
    »Bin schon dabei, Eure Majestät«, versicherte Silk ihr. »In den vergangenen Monaten hat unser Freund Ulfgar fast unauffällig seine Scharen zu sich gerufen. Kultanhänger von Algarien und ganz Drasnien haben sich in Rheon eingefunden. Die Stadt quillt von Bewaffneten schier über. Ich würde sagen, die Krieger, die Ulfgar gegenwärtig in Rheon hat, können sich mit den gesammelten drasnischen Streitkräften durchaus messen.« Er blickte den jungen König Kheva an. »Tut mir leid, Vetter, aber es sieht jetzt ganz so aus, als müßtest du mit der zweitgrößten Armee in Drasnien vorliebneh-men.«
    »Dagegen kann ich etwas unternehmen, Vetter«, entgegnete Kheva fest.
    »Du erziehst den Jungen großartig, Tantchen«, lobte Silk.
    »Kheldar«, sagte Königin Porenn beißend, »muß ich dich auf die Streckbank legen lassen, um dir diese Geschichte aus der Nase zu ziehen?«
    »Aber liebstes Tantchen, welch erschreckende Vorstellung! Dieser mysteriöse Ulfgar hat ein paar sehr alte Rituale und Zeremonien wiedereingeführt – unter ihnen eine unauslöschliche Möglichkeit, Gleichgesinnte mit Sicherheit zu erkennen. Auf seinen Befehl wird jedem Kultangehörigen in Alorien ein bestimmtes Zeichen in die Sohle des rechten Fußes gebrannt. Es ist ziemlich wahrscheinlich, daß jeder, den man hinken sieht, ein frisch bekehrter Kultanhänger ist.«
    Barak verzog das Gesicht. »Puh, das muß ganz schön weh tun!«
    »Sie tragen ihr Brandmal voll Stolz«, versicherte ihm Silk. »Zumindest, nachdem es vernarbt ist.«
    »Wie sieht es aus?« erkundigte sich König Cho-Hag.
    »Es ist die

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