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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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er hierher zurückkommen und Euch töten. Er wird Euch die Krone und den heiligen Stein abnehmen, die Ihr unrechtmäßig an Euch gebracht habt.« Die Augen des Mannes quollen hervor, er zitterte in religiöser Ekstase, und aus seinen Lippen trat Schaum. »Ihr werdet durch die Hand Eures eigenen Sohnes sterben, Belgarion von Riva!« kreischte er. »Und König Geran wird ganz Alorien gegen die Ungläubigen im Süden führen, so wie Belar es befahl!«
    »Mit dieser Art der Befragung kommen wir nicht sehr weit«, stellte Belgarath fest. »Laß es mich mal versuchen.«
    Er wandte sich an den Mann mit den fanatischen Augen. »Was weißt du über diesen Ulfgar?« fragte er.
    »Ulfgar ist der Bärenlord, und er hat sogar noch mehr Macht als Ihr, alter Mann.«
    »Interessanter Gedanke«, murmelte Belgarath. »Bist du diesem Meisterzauberer schon einmal begegnet – oder hast du ihn überhaupt schon mal selbst gesehen?«
    »Nun…«, wich der Gefangene aus.
    »Habe ich es mir doch gedacht! Wie habt ihr dann gewußt, daß ihr hierherkommen und Belgarions Sohn entführen sollt?«
    Der Chereker biß sich auf die Lippe.
    »Antworte!«
    »Er schickte eine Nachricht«, antwortete der Mann widerwillig.
    Garion kam ein plötzlicher Gedanke. »Steckte dieser Ulfgar hinter dem Meuchelversuch an meiner Gemahlin?«
    »Gemahlin!« schnaubte der Bärenkultanhänger verächtlich. »Kein Alorner nimmt ein tolnedrisches Halbblut zur Frau. Ihr – Eisenfausts Erbe! – solltet das besser als jeder andere wissen! Natürlich versuchten wir dieses tolnedrische Weibsstück zu töten. Nur so wä-
    re es möglich gewesen, Alorien von der Schande zu befreien, die Ihr über das Land gebracht habt!«
    »Du fängst an, mir auf den Nerv zu gehen!« sagte Garion bedrohlich ruhig. »Halte dich lieber zurück!«
    »Kommen wir wieder zu dieser Nachricht«, setzte Belgarath fort.
    »Du behauptest, das Kind sei irgendwo, wo wir es nicht erreichen können. Aber ihr seid noch hier, nicht wahr? Könnte es nicht sein, daß der Kurier der eigentliche Entführer war und ihr – du und deine Spießgesellen -nichts weiter als die Handlanger seid?«
    Der Chereker wich seinem Blick aus und erinnerte an ein in die Enge getriebenes Tier. Er zitterte noch heftiger denn zuvor.
    »Ich glaube, wir haben da eine Frage, deren Beantwortung dir wohl schwerfällt«, meinte Belgarath.
    Es kam fast wie ein Schlag, begleitet von einem zerrenden Gefühl, so, als greife etwas in einen Schädel und drehe und zerquetsche das Gehirn. Der Gefangene schrie, warf einen wilden Blick auf Belgarath, dann wirbelte er herum, machte drei schnelle Schritte und sprang über den Rand der Klippe.
    »Jetzt könnt ihr mich ausfragen!« schrillte er, während er in die Dämmerung stürzte, die aus den dunklen, brandenden Wellen am Fuß der Klippen aufstieg. Noch während der Chereker fiel, vernahm Garion ein dem Irrsinn entsprungenes Gelächter, das immer leiser wurde, je tiefer der Fanatiker fiel.
    Polgara wollte zum Klippenrand rennen, doch Belgarath legte die Hand auf ihren Arm. »Laß ihn, Pol. Es wäre grausam, ihn jetzt zu retten. Jemand hat etwas in sein Gehirn gepflanzt, das ihm den Verstand raubte, als ihm diese spezielle Frage gestellt wurde.«
    »Wer könnte so etwas tun?« fragte sie.
    »Das weiß ich nicht, aber ich werde es ganz gewiß herausfinden!«
    Das schrille Gelächter drang immer noch als Echo zu ihnen herauf. Plötzlich verstummte es tief unten.

21
    in heftiger Sommersturm brauste zwei Tage nach dem Kampf
    Eauf den Klippen vom Meer herbei. Er suchte die Insel mit kreischenden Stürmen und peitschendem Regen heim, der gegen die Fenster der Ratskammer hoch oben im Südturm trommelte. Der knochendürre Javelin, der am Morgen mit den anderen auf dem Seevogel angekommen war, starrte hinaus auf den tobenden Sturm und legte nachdenklich die Fingerspitzen zusammen. »Wohin führte diese Spur schließlich?« fragte er.
    »Hinab zum Strand einer abgeschiedenen Bucht«, antwortete Garion.
    »Dann müssen wir annehmen, daß der Entführer mit dem Prinzen entkommen ist. Es mag zwar knapp gewesen sein, aber wahrscheinlich konzentrierten sich die Männer auf den Suchschiffen auf die Küste. Ein Schiff, das vor ihrer Ankunft bereits weit in See gestochen war, könnte durchaus ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein.«
    Barak schichtete einen Armvoll Holz in den riesigen offenen Kamin. »Aber warum wurden diese anderen zurückgelassen? Das verstehe ich nicht.«
    »Du vergißt, daß es sich um

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