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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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das rivanische Geschlecht ein. Folgen wir ihm, Garion, und sehen, wohin es uns führt.«
    Auf dem Korridor schlossen sich ihnen Kails Brüder Verdan und Brin an. Verdan, der älteste der drei, war kräftig wie ein Ochse, und Brin, der jüngste, nicht viel weniger. Beide trugen Kettenhemd, Helm und am Gürtel schwere Breitschwerter.
    »Wir glauben, das Auge versucht, uns zum Prinzen zu führen«, erklärte ihnen Kail angespannt. »Wir brauchen euch zwei möglicherweise, wenn wir ihn finden.«
    Brin grinste jungenhaft. »Dann haben wir den Schädel des Entführers vielleicht bereits vor Einbruch der Nacht auf einem Pfahl.«
    »Mit dem Köpfen sollten wir nicht voreilig sein«, warnte Belgarath. »Erst brauche ich die Antworten auf ein paar Fragen.«
    »Ich hätte gern, daß immer eine von euch bei Ce'Nedra bleibt«, sagte Tante Pol zu Königin Layla, die ihnen neugierig aus den kö-
    niglichen Gemächern gefolgt war. »Sie wird vermutlich am frühen Nachmittag aufwachen. Sorgt dafür, daß Ariana jetzt ein bißchen schläft. Ce'Nedra braucht sie vielleicht, sobald sie aufwacht.«
    »Selbstverständlich, Polgara«, versicherte ihr die rundliche Königin von Sendarien.
    »Und du«, wandte sich Tante Pol an Botschaft, der gerade den Korridor hochkam. »Du bleibst in den königlichen Gemächern und tust genau das, was Layla sagt.«
    »Aber…«, murrte er.
    »Kein Aber, Botschaft. Was wir möglicherweise tun müssen, kann sich als sehr gefährlich erweisen, und das ist etwas, was du noch nicht so recht zu verstehen gelernt hast.«
    »Also gut, Polgara.« Er seufzte enttäuscht.
    Garion und die anderen folgten dem starken Zug des Steines entlang der unsichtbaren Fährte des Entführers seines Sohnes durch ein Seitentor.
    »Offenbar will es zu den Bergen«, meinte Garion. »Dabei dachte ich, die Spur führe in die Stadt.«
    »Denke nicht«, riet ihm Tante Pol. »Folge einfach dem Auge.«
    Die Fährte zog sich über die Wiese dahin, die hinter der Zitadelle steil aufstieg, und dann in den Nadelwald, der im Sommer häufig Garions und Ce'Nedras Ausflugsziel gewesen war.
    »Bist du sicher, daß es weiß, was es tut?« fragte Garion, während er sich einen Weg durch Dickicht bahnte. »Es gibt hier nicht den schmalsten Pfad. Ich kann mir nicht vorstellen, daß vor uns jemand hier gewesen ist.«
    »Es folgt irgendeiner Art von Spur, Garion«, versicherte Belgarath ihm. »Tu, was es von dir will.«
    Über eine Stunde plagten sie sich durch dichtes Unterholz. Einmal scheuchten sie eine Schar Waldhühner auf, deren unerwarteter, heftiger Flügelschlag sie zusammenzucken ließ.
    »Ich muß mir diese Stelle merken«, sagte Brin zu Kail. »Eine Jagd hier könnte sehr einträglich sein.«
    »Wir jagen im Augenblick anderes Wild. Konzentrier dich lieber auf die Verfolgung.«
    Als sie den oberen Waldrand erreichten, spähte Garion die steile, mit Geröll übersäte Wiese hoch, die sich oberhalb der Baumgrenze hangauf zog. »Gibt es einen Paß durch diese Berge?«
    »Links von dem hohen Gipfel.« Brin deutete. »Ich komme
    manchmal auf der Jagd nach Rehböcken durch, und Hirten benutzen ihn, um ihre Herden zu den Talweiden zu bringen.«
    »Hirtinnen ebenfalls«, fügte Verdan trocken hinzu. »Manchmal jagt mein Bruder etwas, das statt Hörnern Röcke trägt.«
    Brin warf einen verstohlenen Blick auf Polgara und errötete.
    »Ich hatte auch immer eine Vorliebe für Hirtinnen«, gestand Belgarath. »Die meisten sind sanft, verständnisvoll – und fühlen sich häufig sehr einsam, nicht wahr, Brin?«
    »Das genügt, Vater!« rügte Polgara.
    Für den Paß und die tiefergelegenen grünen Weiden zwischen den Bergen dahinter brauchten sie nahezu den ganzen Tag. Die Sonne berührte fast das schimmernde Meer an der Westseite der Insel, als sie über einen felsigen Kamm gelangten und sich auf den Abstieg zu den Klippen und der gischtenden Brandung an der Westküste machten.
    »Wäre es möglich, daß ein Schiff an dieser Seite anlegte?« wandte Garion sich beim Hinunterklettern an Kail.
    Kail keuchte von dem anstrengenden Weg und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß vom Gesicht. »An ein paar Stellen wäre es möglich, Belgarion – wenn man geschickt vorgeht. Es ist schwierig und gefährlich, aber möglich.«
    Garions Hoffnung schwand. »Dann kann er die Insel bereits verlassen haben.«
    »Ich hatte Schiffe dort draußen«, Kail deutete auf das Meer. »Ich schickte sie sofort los, als ich von der Entführung des Prinzen hörte.
    Nur, wenn er

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