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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sein
    Schwert sorgfältig mit einem Umhangfetzen ab.
    Im Lauf des Tages kam es zu weiteren heftigen Gegenangriffen in der Stadt, doch sie endeten nicht viel anders als der erste. Garions Stellungen waren zu stark und durch Bogenschützen zu gut gesi-chert, als daß der Feind sie hätte einnehmen können.
    »Sie kämpfen nicht sehr gut in Gruppen«, stellte Durnik an einem Fenster im Obergeschoß eines halb niedergerissenen Hauses fest.
    »Ihnen fehlt es an der richtigen Zucht«, erwiderte Silk. Der kleine Mann hatte es sich auf einem Sofa bequem gemacht und schälte einen Apfel mit einem scharfen kleinen Messer. »Einzeln sind sie tapfer wie Löwen, doch die Vorstellung von Unterstützung im Kampf ist ihnen noch recht fremd.«
    »Das war ein bemerkenswerter Schuß«, lobte Barak Lelldorin, der gerade durch das zerbrochene Fenster gezielt hatte.
    Lelldorin zuckte die Schultern. »Kinderspiel! Aber dieser Kerl, der da auf dem Dach eines Hauses einige Straßen entfernt dahin-schleicht – das ist schon etwas anderes.« Er legte einen neuen Pfeil an, spannte und schoß, alles zügig in einer Bewegung.
    »Getroffen!« rief Barak.
    »Natürlich.«
    Gegen Abend kehrten Polgara und Beldin zum Lager vor der
    Stadt zurück. »Also«, sagte der bucklige Zauberer selbstzufrieden,
    »wegen der drasnischen Lanzer braucht ihr euch eine Weile keine Sorgen zu machen.« Er streckte die knorrigen Hände über eines von Yarbleks glühenden Kohlebecken.
    »Ihr habt ihnen doch nichts getan?« erkundigte sich Porenn rasch.
    »Nein.« Er grinste. »Wir haben nur dafür gesorgt, daß sie eine Zeitlang feststecken. Sie marschierten gerade durch ein sumpfiges Tal, da leiteten wir einen Fluß hinein. Jetzt ist das Tal ein einziger Morast! Sie kauern auf jedem nur herausragenden Buckel und hok-ken auf den Bäumen, während sie darauf warten, daß das Wasser zurückgeht.«
    »Wird das nicht auch Brendig aufhalten?« fragte Garion.
    »Brendig marschiert um das Tal herum«, versicherte ihm Polgara, die mit einer Tasse Tee an einem anderen Feuerbecken saß. »Er dürfte in wenigen Tagen hier sein.« Sie blickte Vella an. »Dieser Tee ist vorzüglich.«
    »O danke, Lady Polgara.« Die schwarzhaarige Tänzerin warf einen Blick auf Ce'Nedras kupferfarbene Locken, die im goldenen Kerzenschein schimmerten. »Wenn ich solches Haar hätte, könnte Yarblek für mich den doppelten Preis verlangen.«
    »Mir genügte schon der halbe«, brummte Yarblek. »Bloß um diesen zufälligen Messerstichen zu entgehen.«
    »Sei nicht so empfindlich, Yarblek«, rügte sie ihn. »So schlimm war es doch auch wieder nicht!«
    »Du hast ja nicht Blut lassen müssen!«
    »Wie sieht es mit Euren Verwünschungen aus, Vella?« fragte Beldin. »Habt Ihr fleißig geübt?«
    Sie bewies es ihm – eingehend.
    »Ihr macht Euch«, lobte er.
    Die nächsten zwei Tage beschäftigten Garions Truppen sich damit, noch Hindernisse entlang der mit Schutt und Trümmern ver-stopften Straßen um das Nordviertel aufzuhäufen, um zu verhindern, daß feindliche Kräfte sie bei einem Großangriff überquerten.
    Garion und seine Freunde sahen aus dem breiten Fenster hoch oben in dem Haus zu, das sie zu ihrem Hauptquartier gemacht hatten.
    »Wer immer da drüben zuständig ist, versteht offenbar nicht viel von Strategie«, bemerkte Yarblek. »Er macht keine Anstalten, seine Seite dieses offenen Geländes zu verbarrikadieren, um uns einen Vorstoß in den Rest der Stadt zu erschweren.«
    Barak runzelte die Stirn. »Ihr habt recht, Yarblek. Das hätte er als erstes tun müssen, nachdem wir dieses Viertel eingenommen hatten!«
    »Vielleicht bildet er sich ein, daß wir es nicht fertigbringen, weiter in seine Stadt einzudringen«, meinte Lelldorin.
    »Das, oder er legt Fallen außerhalb unserer Sicht«, warf Durnik ein.
    »Das wäre ebenfalls möglich«, bestätigte Barak. »Sehr wahrscheinlich sogar. Vielleicht sollten wir uns einen Plan ausdenken, ehe wir weitere Angriffe starten.«
    »Bevor wir irgend etwas planen können, müssen wir wissen, welche Art von Fallen sich Ulfgar für uns hat einfallen lassen«, sagte Javelin.
    Silk seufzte und verzog das Gesicht. »Na gut. Sobald es dunkel ist, sehe ich mich um.«
    »So hatte ich es nicht gemeint, Kheldar.«
    »Natürlich habt Ihr es so gemeint!«
    »Jedenfalls ist es eine gute Idee. Ich bin froh, daß Ihr daran gedacht habt.«
    Nach Mitternacht erst kehrte Silk in das große, von Feuern erhellte Gemach des Hauptquartiers zurück. »Es ist recht

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