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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ungemütlich da draußen.« Fröstelnd rieb der kleine Mann seine Hände, dann hielt er sie über das Feuer.
    »Rück schon heraus«, forderte Barak ihn auf und hob einen Kup-ferkrug. »Was haben sie für Überraschungen für uns?«
    »Einige Häuser von unserer Grenze entfernt bauen sie Mauern quer über die Straßen, und zwar so hinter den Ecken, daß man sie nicht sieht, ehe man sie fast erreicht hat.«
    »Mit Bogenschützen und Kesseln voll siedendem Pech in allen Häusern ringsum?« fragte Barak düster.
    »Wahrscheinlich«, murmelte Silk. »Habt ihr was von dem Bier übrig? Ich bin bis in die Knochen durchgefroren.«
    »Wir müssen uns etwas ausdenken«, erklärte Javelin.
    »Viel Spaß!« Barak trat ans Bierfaß. »Ich hasse es, in einer Stadt zu kämpfen. Ein freies Feld ziehe ich jederzeit vor!«
    »Aber in den Städten kann man wirklich Beute machen«, gab Yarblek zu bedenken.
    »Ist das alles, woran Ihr je denkt?«
    »Wir sind auf dieser Welt, um Gewinn zu machen, mein Freund«, antwortete der hagere Nadraker schulterzuckend.
    Auch während des folgenden Tages schneite es leicht. Die Bürger von Rheon trugen ein paar halbherzige Angriffe auf Garions Verteidigungsring vor, doch zum größten Teil begnügten sie sich damit, mit Pfeilen auf alles zu schießen, was sich bewegte.
    Am Vormittag des nächsten Tages kletterte Botschaft über die Trümmer der eingestürzten Nordmauer und rannte geradewegs zu dem Haus, in dem Garion seine Strategien plante. Als er es betrat, war sein junges Gesicht vor Begeisterung angespannt und er keuchte hörbar. »Das ist aufregend!« erklärte er.
    »Was?« fragte Garion.
    »Pfeilen auszuweichen.«
    »Weiß Tante Pol, daß du hier bist?«
    »Ich glaube nicht. Ich wollte die Stadt sehen, also kam ich einfach.«
    »Du bringst uns beide in Schwierigkeiten, ist dir das klar?«
    Botschaft zuckte die Schultern. »So weh tut Schelte auch nicht.
    Oh, ich dachte, du solltest wissen, daß Hettar hier ist – oder vielmehr in etwa einer Stunde hier sein wird. Er befindet sich bloß noch ein paar Meilen südwärts.«
    »Endlich!« Garion stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Woher weißt du das?«
    »Pferd und ich machten einen Ausritt. Er wird zappelig, wenn er lange herumstehen muß. Jedenfalls ritten wir auf den großen Hügel im Süden, und ich sah die Algarier.«
    »Dann wollen wir ihnen entgegenreiten!«
    Als Garion und sein junger Freund die Kuppe des Hügels südlich von Rheon erreichten, sahen sie Welle um Welle algarischer Clans-leute in stetigem Kanter über die verschneiten Moore kommen. Ein einzelner Reiter löste sich aus der vordersten Reihe dieses wogen-den Meeres von Pferden und Männern und brauste den Hügel hoch, daß seine lange schwarze Skalplocke hinter ihm flatterte. »Guten Morgen«, sagte Hettar wie beiläufig, als er seinen Hengst zügelte.
    »Es geht dir gut, nehme ich an?«
    »Man muß zufrieden sein.« Garion grinste ihn an.
    »Ihr habt ja Schnee hier.«
    Garion schaute sich scheinbar staunend um. »Tatsächlich! Du hast recht. Ist mir gar nicht aufgefallen.«
    Ein zweiter Reiter kam den Hang hoch: Ein Mann in abgetrage-nem Kapuzenumhang. »Wo ist deine Tante, Garion?« rief er bereits auf halbem Weg hoch.
    »Großvater?« staunte Garion nun ehrlich. »Ich dachte, du wolltest nach Mar Terrin!«
    Belgarath fluchte. »Ich war dort«, antwortete er, als er neben ihnen stehenblieb. »Und es war reine Zeitvergeudung. Ich erzähl' dir später davon. Was geht hier vor?«
    Rasch und in aller Kürze klärte Garion sie über die Vorfälle der vergangenen Wochen auf.
    »Da hattet ihr ja ganz schön zu tun«, stellte Hettar fest.
    »Die Zeit vergeht schneller, wenn man beschäftigt ist.«
    »Dann ist Pol wohl in der Stadt?« fragte Belgarath.
    »Nein, sie und Ce'Nedra und die anderen Damen sind in dem Lager, das wir aufschlugen, als wir ankamen. Die Kultleute greifen immer wieder unsere Stellungen in der Stadt an, also hielt ich es für sie hier sicherer.«
    »Vernünftig. Trommel doch mal alle zusammen und bring sie ins Lager. Ich glaube, wir haben so allerlei zu besprechen.«
    »Mach ich, Großvater.«
    »Bist du auf etwas Nützliches gestoßen, Vater?« erkundigte sich Polgara, als der alte Mann das Zelt betrat.
    Belgarath ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Ein paar unklare Hinweise, nichts weiter. Ich habe das Gefühl, daß Anhegs Kopie der Ashabiner Orakel irgendwann einmal ziemlich sorgfältig gekürzt wurde – wahrscheinlich gleich am Anfang. Die

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